Durch die neue Antriebstechnik werden die Fahrzeuge, neben der Emissionsfreiheit bei den Abgasen, auch kaum mehr im Stadtgebiet durch Fahrgeräusche auf sich aufmerksam machen. Damit die „Neuen“ in der Truppe auch wirklich auffallen, sind die Wasserstoffwagen weiß und nicht orange.
Stadt Herten auf Vorreiterposition
Bürgermeister Matthias Müller ist stolz, dass Herten in puncto Wasserstoff eine Vorreiterposition hat. „Wir haben hier in Herten mit dem Wasserstoffkompetenzzentrum und der Tankstelle ideale Voraussetzungen. Es ist gut, dass wir die neue Technologie bald nutzen und damit Menschen und Umwelt schützen“, so Müller. „Der Fuhrpark der Stadt Herten wird damit Fahrzeug für Fahrzeug umweltfreundlicher und moderner“, ergänzt Stadtbaurätin Janine Feldmann.
„Die Wasserstofftechnik macht den Wechsel zu den modernen und umweltschonenden Antriebstechniken überhaupt erst möglich,“ betont ZBH-Betriebsleiter Thorsten Westerheide. „Wir haben bereits länger überlegt, aber bei den reinen Elektrofahrzeugen haben wir durch das hohe Gewicht des Akkus das Problem, dass wir nicht so viel Abfall bei einer Tour aufnehmen könnten wie bisher. Wir müssten die Touren komplett neu planen und deutlich häufiger fahren“, so Westerheide weiter.
Entlastund für Mensch und Umwelt
Gregor Born, zweiter ZBH-Betriebsleiter und Leiter des Bereichs Abfallwirtschaft stimmt zu. „Mehr Fahrten wären für alle wieder kontraproduktiv gewesen. Aber so können wir Menschen und Umwelt gleichermaßen entlasten. Die Wasserstofftechnologie ist nicht nur emissionsfrei, sprich es gibt keine Abgase, sondern reduziert auch die Belastung durch Lautstärke enorm. Die Fahrzeuge sind quasi lautlos unterwegs“, betont Born.
Die Brennstoffzellen können aus 2x8 kg Wasserstofftanks Strom für den Antrieb erzeugen. Die Betankung mit 700 bar Druck erfolgt zunächst noch an der Wasserstofftankstelle auf dem ehemaligen Zechengelände Ewald. Mit Eröffnung der Großtankstelle am Abfallkraftwerk AGR-RZR im Hertener Süden wird der grüne Wasserstoff dann sogar direkt neben dem Entladebereich getankt. Und dieser Wasserstoff wird mit den angelieferten Abfällen am RZR erzeugt. Damit schließt sich der Kreis und Abfälle werden praktisch und umweltschonend wiederverwertet.
Dazu wird im Zuge der Anschaffung der H2-Fahrzeuge die Ladeinfrastruktur am ZBH angepasst. Es werden zwölf weitere Ladepunkte, inklusive zweier Schnellladesäulen geschaffen. Die Fahrzeuge können sowohl rein elektrisch (mit Zwischenladung) als auch mit Wasserstoff als Energieträger betrieben werden.
Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie
Die Anschaffung von Brennstoffzellen-Abfallsammelfahrzeugen wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt 1.409.371 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.