Die Polarstern fährt im Auftrag des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) und liefert wichtige Informationen über die Polargebiete. Mit ihren vier rund 20.000 PS starken Maschinen durchquert sie die raue See und bricht dabei nicht selten durch 1,5 m dickes Packeis. Im Jahr gehen rund 50.000 Seemeilen auf ihr Konto.
Die Bereederung des Forschungsschiffs übernimmt seit 1996 das Familienunternehmen F. Laeisz, das den Nachhaltigkeitsgedanken nun mit neuer mariner Technik vorantreiben will: Gea liefert hierfür acht Separatoren, die kommenden Sommer eingebaut werden und den CO2-Ausstoß der Polarstern deutlich reduzieren sollen.
15 t CO2-Einsparung
Seit der Indienststellung der Polarstern am 9. Dezember 1982 befinden sich Gea-Separatoren an Bord; acht neue kommen nun im Juni 2021 hinzu. Sie sollen helfen, mehr als 15 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen.
Die Maschinen verfügen laut Gea über den höchsten Energieeffizienzgrad, der derzeit am Marine-Markt erhältlich ist, sowie die besten zertifizierten Durchflussraten (CFR). Sie basieren auf der Norm CWE 15375. Ihr Herzstück ist ein integrierter Direktantrieb, der keinen Riemen und keine Kupplung mehr benötigt. Damit entfällt ein großer Faktor bezüglich Verschleiß und Wartungskosten.
Spindel und Motor stehen als modulare Austauscheinheit zur Verfügung. Dadurch vereinfachen sich Installation und Wartung der Maschinen. Ausgetauscht werden muss die Antriebseinheit dabei erst nach 16.000 Betriebsstunden oder zwei Jahren. Bei Vorgängerversionen waren die Intervalle nur halb so lang.
Wartungszeit um 95 Prozent verkürzt
Mit einer 360-Grad-Zugänglichkeit ermöglichen die Separatoren eine einfache Handhabung bei der Installation und im Betrieb. Ihre integrierte Antriebstechnik reduziert die Wartungszeit am Antrieb dabei um 95 Prozent, so Angaben von Gea.
Die Geräte verfügen ebenfalls über ein sogenanntes Hot-Separation-Add-on und lassen sich auch an neue Kraftstofftechnologien anpassen. Im Sinne von Industrie 4.0 sind sie zudem für intelligente Konnektivität vorbereitet. Das alles soll die rund 44-köpfige Polarstern-Crew sowie die 55 Wissenschaftler und Techniker an Bord bei ihrer Arbeit in der menschenfeindlichen Umgebung unterstützen.