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Bild: Dechema
09.07.2015

Alle drei Jahre trifft sich die Chemie- und Prozessindustrie in Frankfurt auf der Achema: In diesem Jahr war es wieder so weit. P&A war für Sie mit vor Ort und zieht Bilanz.

Die nackten Zahlen zuerst: 166.444 Besucher fanden zwischen dem 15. und 19. Juni aufs Frankfurter Messegelände zur Achema – das sind ungefähr so viele wie bei der letzten Ausgabe der Messe 2012. Etwas angestiegen ist dagegen die Zahl der Aussteller: 3.813 präsentierten auf 133.436 m² Produktpalette und Premieren. In den elf Ausstellergruppen konnten die Pharma-, Verpackungs- und Lagertechnik sowie die Mess-, Regel- und Prozessleittechnik deutlich zulegen, während Anlagenbau und Labor- und Analysetechnik leichte Rückgänge zu beklagen hatten.

In diesem Jahr wurde es so international wie nie: Mit 53,9 Prozent stammte erstmals die Mehrheit der Aussteller aus dem Ausland. Deutschland, das zahlenmäßig größte einzelne Ausstellernation blieb, lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit China. In Bezug auf die Fläche konnte Italien punkten, aber auch Länder wie die Türkei, Taiwan, Österreich oder Großbritannien legten gegenüber der Beteiligungen der Vorjahre deutlich zu.

Wie viele tragfähige Geschäftsbeziehungen und konkrete Abschlüsse die Achema nach sich zieht und ziehen wird, ist weit schwieriger zu ermitteln. Die Dechema, Veranstalterin der Messe, zeigte sich jedenfalls zufrieden. Schon auf der Eröffnungspressekonferenz würdigte Dechema-Vorsitzender Prof. Dr. Rainer Diercks die Achema als „globalen Gipfel der Innovation“, die mit ihrer Interdisziplinarität und Internationalität einen Schmelztiegel der Ideen biete.

Wenige Tage nach Messeschluss sagte Dr.-Ing. Thomas Scheuring, Geschäftsführer der Dechema-Ausstellungs­GmbH: „Erste Zahlen zeigen, dass wir bei der Verweildauer der Besucher eine Trendwende geschafft haben. Die Besucher kommen an mehreren Tagen auf das Gelände. Sie haben konkrete Interessen und bringen die Zeit mit, sich umfassend zu informieren.“ Positiv sei auch das Kongressprogramm mit seinen rund 800 Vorträgen angenommen worden, unterstrich Prof. Dr. Kurt Wagemann, Geschäftsführer der Dechema e.V. Einer der Publikumsrenner laut Veranstalter: eine Podiumsdiskussion zum Thema „Bioökonomie in der Shale-Gas-Falle?“

Die Rahmenbedingungen, mit denen sich die Prozessindustrie in Deutschland und Europa konfrontiert sieht, wurden im Lauf der Messe immer wieder von prominenter Stelle aus thematisiert. Allzu optimistisch fielen die Analyse des Status Quo und die Zukunftsprognose dabei nicht aus. Vielmehr befürchteten hochrangige Vertreter der Industrie, der Innovationsstandort Deutschland könne gegenüber anderen Ländern den Anschluss verlieren.

Das Thema setzte VCI-Hauptgeschäftsführer Dr. Utz Tillmann bereits am Montag, als er in der Eröffnungspressekonferenz bessere Rahmenbedingungen für Innovationen und eine „Innovationskultur“ forderte. Im Verlauf der Achema-Woche wurde es noch mehrfach von anderer Stelle aufgegriffen.

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