Welt-Roboter-Report Roboter-Boom erwartet

Laut Welt-Roboter-Report „Service-Roboter“ der International Federation of Robotics (IFR) ist der Absatz von Service-Robotern für professionelle Anwendungen im Jahr 2015 um 25 Prozent gestiegen. Der Verkaufswert erhöhte sich um 14 Prozent auf 4,6 Milliarden US-Dollar. Für 2016 bis 2019 prognostiziert der Bericht eine weiterhin stark dynamischen Nachfrage. Der akkumulierte Wert steigt demnach auf 23 Milliarden US-Dollar. Das größte Teilsegment bilden die Logistik-Systeme, die gemessen an den verkauften Einheiten auf einen Anteil von 53 Prozent im Prognosezeitraum kommen. Privat genutzte Service-Roboter erzielten 2015 ein Absatzplus von 16 Prozent und steigen auf einen akkumulierten Verkaufswert von 22 Milliarden US-Dollar.

„Die Nachfrage nach Service-Robotern steht vor einem historischen Durchbruch”, sagt Joe Gemma, President of the International Federation of Robotics. „Neben das bereits etablierte Geschäft mit professionellen Service-Robotern tritt verstärkt das Verbrauchersegment – vom Haushaltsroboter bis zum technischen Unterhaltungskünstler. Insgesamt sind die Wachstumsprognosen für privat genutzte und auch professionelle Service-Roboter ausgezeichnet.“

Professionelle Service-Roboter

Im Geschäft mit professionellen Service-Robotern liegen beim Verkaufswert die Medizin-Roboter vor den Landwirtschafts- und den Logistik-Robotern. In allen drei Top-Segmenten ist laut IFR im Prognosezeitraum 2016 bis 2019 mit großer Wachstumsdynamik zu rechnen.

Im Medizinsegment bilden Diagnose, Operationsassistenz und Reha die größten Einsatzgebiete. Dort wird der der Verkaufswert voraussichtlich auf 7,2 Milliarden US-Dollar steigen. In der Landwirtschaft – allen voran bei den Melk-Robotern – ist mit einem Anstieg auf 5,7 Milliarden US-Dollar zu rechnen. Bei den Logistik-Systemen, an denen Automated Guided Vehicels (AGV) einen großen Anteil haben, legt der Verkaufswert voraussichtlich auf 5,3 Milliarden US-Dollar zu.

Die Nachfrage in der Logistik hat sich von 2014 auf 2015 bereits enorm entwickelt. Die Zahl der abgesetzten Einheiten stieg um 50 Prozent auf 19.000 Stück. Der Verkaufswert kletterte im selben Zeitraum um 52 Prozent auf 779 Millionen US-Dollar. 81 Prozent der logistischen Systeme werden dabei in den USA produziert – nur 11 Prozent in Asien und 8 Prozent in Europa.

Die Gesamtprognose für alle professionellen Service-Roboter zusammengenommen ist positiv: Der Verkauf der rund 333.000 neuen Einheiten steigt demnach von 2016 bis 2019 auf einen Gesamtwert von 23 Milliarden US-Dollar.

Private Service-Roboter

Ein Verkaufswert in vergleichbarer Größenordnung zeichnet sich für das Geschäft mit privaten Service-Robotern ab. Die rund 42 Millionen prognostizierten Einheiten werden zusammengenommen rund 22 Milliarden US-Dollar im Prognosezeitraum von 2016 bis 2019 erzielen. Aufgeschlüsselt nach Einsatzgebieten bilden die Haushalts-Roboter sowohl nach Anzahl der verkauften Einheiten als auch beim Marktwert das größte Segment. 2015 wurden bereits 3,7 Millionen dieses Typs abgesetzt (Staubsauger, Rasenmäher, Fensterputzer) – ein Plus von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das laufende Kalenderjahr bis 2019 verspricht einen Absatzboom auf rund 31 Millionen verkaufte Einheiten. Der Erlös klettert in diesem Zeitraum auf 13 Milliarden US-Dollar.

Auch das Geschäft mit Unterhaltungs-Robotern entwickelt sich stark: Hier gab es von 2014 auf 2015 bei den verkauften Einheiten einen Sprung um 29 Prozent auf rund 1,7 Millionen Einheiten. Vor allem Spielzeug- und Hobby-Roboter sind bei den Verbrauchern beliebt. Auf insgesamt 11 Millionen Einheiten wird das gesamte Segment der Prognose zufolge bis 2019 steigen. Der Verkaufswert summiert sich bis dahin auf rund 9 Milliarden US-Dollar.

Start-up-Szene mit Zukunft

Derzeit dominieren derzeit europäische (43 Prozent) und nordamerikanische Hersteller (37 Prozent) die Service-Robotik. Knapp 20 Prozent der Hersteller stammen aus Asien. Interessant in diesem vergleichsweise neuen Marktsegment ist nun die Frage, wie sich die Start-up-Szene entwickelt. Bei den rund 620 erfassten Firmen haben die USA mit knapp 10 Prozent aller Start-ups die Nase vorne.

Zahlen zum Nachlesen

Auf ihrer Website stellt die IFR weitere Informationen und Zahlen zum Thema Service-Roboter bereit.