Trockenmörtel ist eine vorfabrizierte Mischung, die aus mineralischen Bindemitteln wie Zement, Kalk oder Gips sowie aus Sand, Gesteinsmehl und weiteren Zusatzstoffen besteht. Auf der Baustelle müssen die Handwerker sie nur noch mit Wasser anrühren und schon ist der Mörtel gebrauchsfertig. Da mögliche Mischfehler so vermieden werden, kann der Produzent eine gleichbleibend hohe Produktqualität dieses Baustoffs sicherstellen. Schwenk Putztechnik gehört zu den führenden Herstellern von Trockenmörtel.
Sichere Handhabung der Säcke
Peter Richter, stellvertretender Betriebsleiter in Allmendingen, erinnert sich: „Beim Drehen der Säcke hatten wir mit unserer vorherigen Palettierlösung erhebliche Schwierigkeiten“. Durch ruckartige Bewegungen seien die Säcke deformiert und manchmal gerissen. Man konnte kein sauberes und gleichbleibendes Erscheinungsbild der palettierten Säcke sicherstellen. Schwenk Putztechnik wollte aber nicht nur ein verbessertes und kontinuierliches Stapelergebnis, sondern darüber hinaus die Produktionsleistung erhöhen, die Staubemissionen verringern und die Wartungsintervalle verlängern.
Bei den Recherchen nach einem passenden Anbieter stieß der Baustoffhersteller auf die Beumer Group. Gemeinsam entwickelten sie eine Lösung, die auf die Anforderungen der beiden Produktionsbetriebe abgestimmt ist. Das Ergebnis: der Hochleistungslagenpalettierer Beumer paletpac. Mit dieser Baureihe können die Schüttgutsäcke exakt Lage für Lage auf Paletten gestapelt werden. Durch die geometrische Genauigkeit bei der Lagen- und Stapelbildung werden in sich sehr stabile Sackstapel erstellt. Beumer lieferte eine Anlage, die 1.800 Säcke in der Stunde palettieren kann, sowie eine Anlage mit einer Leistung von 2.500 Sack pro Stunde.
In beiden Werken können die Mitarbeiter den Palettierer auf verschiedene Sackgrößen anpassen, ohne ein Werkzeug benutzen zu müssen. Mit einer Packhöhe bis 2.400 mm stapelt der Beumer paletpac Säcke auf jeder gängigen Palettengröße und in allen technisch möglichen Packmustern. Über ein Multiprogramm kann der Anwender die Parameter einfach und schnell einstellen. Mit dem neuen Beumer Group Human Machine Interface (HMI) lässt sich die Anlage benutzerfreundlich bedienen. Der Mitarbeiter hat mit diesem Bedienterminal ein leicht verständliches und intuitives Interaktionskonzept zur Verfügung, mit dem er sich schnell zurechtfindet und bereits nach sehr kurzer Einarbeitungszeit die Arbeitsabläufe sicher und effizient gestalten kann.
Säcke schonend stapeln
Um die Säcke schnell, schonend und formstabil in die geforderte Position zu drehen, wurden die Anlagen mit der neu entwickelten Doppelbanddrehvorrichtung ausgeführt. Diese bietet im Bezug auf die Stapelfähigkeit gegenüber herkömmlichen Drehverfahren einen Vorteil. Denn die Anlagenkomponente bewegt die Säcke, ohne sie mechanisch zu beanspruchen. Zwei parallel angetriebene Gurtförderer kommen stattdessen zum Einsatz, die während der Drehung mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten angetrieben werden. Diese bringen die Säcke besonders schonend in die gewünschte Position.
Die intelligente Steuerung der Doppelbanddrehvorrichtung bezieht die physikalischen Eigenschaften der Packstücke mit ein, um eine exakte – durch die jeweiligen Packmuster vorgegebene – Positionierung zu erreichen. Bei geänderter Sackgröße werden alle relevanten Parameter einfach per Software erfasst und gesteuert. Dazu greift die Anlage auf einen aktiven Regelkreis zurück. Die Regelung der Antriebe erfolgt über Frequenzumrichter. Somit entsteht eine sanfte, gleichmäßige Drehbewegung und die abgesackten Produkte werden nicht deformiert. Das sorgt für konstante Stapelergebnisse über die gesamte Lebensdauer der Anlage. Fertig gepackte Paletten lassen sich damit platzsparend und sicher übereinanderstapeln.
Ein weiterer Vorteil: Zeitaufwendige Umrüstvorgänge bei geänderter Sackgröße entfallen. Der Bediener muss nur die Sacklänge und -breite eingeben. Das System bringt den Sack in die entsprechende Position. Die Doppelbanddrehvorrichtung kann aufgrund des modularen Aufbaus auch problemlos und schnell in bestehenden Palettieranlagen nachgerüstet werden.
Leise und wirtschaftlich
Ein weiterer Grund für Schwenk Putztechnik, sich für die Systeme von Beumer zu entscheiden, war deren wirtschaftlicher Betrieb. Denn neben den Investitionskosten spielen die Betriebs-, Ersatzteil- und Wartungskosten eine große Rolle. Diese sind bei der Doppelbanddrehvorrichtung deutlich geringer als das bei anderen Drehvorrichtungen der Fall ist.
Allein schon der automatisierte Produktwechsel vermeidet Stillstandszeiten. Und weil die Systemkomponente auf kostenintensive mechanische Bauteile verzichtet, optimiert das langfristig die Wartungs- und Instandhaltungskosten. Das senkt die Lebenszykluskosten. Vergleichbare Lösungen zur Lagenvorbereitung setzen auf pneumatische Elemente mit entsprechend hohen Betriebskosten. Bei der Doppelbanddrehvorrichtung erledigen energieeffiziente Synchron-Servomotoren die Arbeit. Der Verzicht auf mechanische Teile senkt zudem die Betriebsgeräusche. Das ist eine Stärke, die sich besonders im operativen Tagesgeschäft ausspielt, denn das sorgt für ein verbessertes Arbeitsklima und kommt den Fachkräften des Baustoffherstellers im täglichen Arbeitsablauf zugute.
Beumer übernahm bei diesem Projekt die gesamte Abwicklung: von Projektierung bis Montage. Über den Projektabschluss hinaus kümmern sich die Fachleute des Customer Supports um Optimierung und Wartung der Anlagen. Bei akuten Problemen kann Schwenk die Hotline rund um die Uhr erreichen. Über eine Online-
Verbindung mit der Maschine wird dann eine schnelle Störungsanalyse durchgeführt.