Alternative Verpackungen Seetang statt Kunststoff

publish-industry Verlag GmbH

01.03.2018

Da freut sich der Fisch und mit ihm die gesamte Umwelt: Kreative Köpfe aus Australien, Indonesien und Großbritannien sind auf der Suche nach alternativen Verpackungsideen im Meer fündig geworden – genau dort, wo Kunststoff besonders viel Schaden anrichtet.

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Wissenschaft und Industrie weltweit haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kunststoffabfälle zu reduzieren, um damit unter anderem die Weltmeere zu entlasten. Auch Design-Studenten an der University of New South Wales in Australien haben sich darüber den Kopf zerbrochen, wie Verpackungen statt mit Kunststoff umweltfreundlicher gestaltet werden können.

Der Lösungsansatz, der dabei herausgekommen ist, liegt gar nicht so weit von der Problemzone Meer entfernt: Die Studenten nutzten als Verpackungsbasis ein Material, das der Ozean hergibt und haben einen erneuerbaren Fish-and-Chips-Behälter entwickelt. Er besteht zu 100 Prozent aus Seetang und ist deshalb biologisch abbaubar.

Fisch und Burger im Seetangrock

Anders als Plastik und Polystyrol kann dieser Behälter dem Ozean wieder zugeführt werden ohne Schaden anzurichten. Denn mit der Nutzung von Seetang für Verpackungen entsteht nicht nur ein geschlossener Kreislauf. Seetang benötigt darüber hinaus auch kein frisches Wasser zur Bewässerung, muss nicht mit Pestiziden behandelt werden und benötigt zum Wachsen keine fruchtbaren Boden. Vor allem Fischer in tropischen Entwicklungsländern könnten mit dem Anbau von Seetang eine neue Einkommensquelle gewinnen.

Für den Fisch-and-Chips-Behälter wird der geerntete Seetang zusammengedrückt und geformt, um schüsselähnliche Behälter zu gestalten. Diese eignen sich perfekt für Take-away-Essen am Strand. Der geerntete Seetang könnte außerdem für die Herstellung von natürlichen Farbstoffen für Textilstoffe verwendet werden.

Eine ähnliche Idee findet sich in Indonesien: Dort stellt Evoware Verpackungen auf Meeresalgenbasis her, die sich in warmem Wasser auflösen und abfallfrei sind. Auch ohne Konservierungsmittel haben die Verpackungen eine Haltbarkeit von zwei Jahren. Sie sind nach HACCP-Normen hergestellt. Das Unternehmen bietet bereits Verpackungsmaterial für Burger und Sandwiches, Kaffeebeutel, Trockengewürzbeutel oder Seifenverpackungen an.

Wasser mit Ohoo-Effekt

Noch verrückter sind nur die Verpackungsideen der Briten: Das Start-Up Ohoo hat eine Haut aus Seetang für flüssige Nahrung entwickelt, die ebenfalls vollständig abbaubar ist und sich im Mund auflöst, um die Flüssigkeit freizugeben. Allerdings hat das mit Verpackungen nicht mehr viel zu tun: Die Membran aus Seetang ist quasi unsichtbar.

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