Bei Atemanalysegeräten misst ein chemischer Sensor die Alkoholkonzentration im Atem. Alkohol ist relativ einfach festzustellen, da dieses spezifische Molekül meist in relativ hohen Konzentrationen vorliegt. Andere Gase sind komplexe Molekül-Kombinationen, die niedrig konzentriert sind.
Nun haben Forscher an der KU Leuven in Belgien in Zusammenarbeit mit dem Nanotechnologie-Unternehmen Imec eine extrasensible Sensor-Nase entwickelt, die mithilfe von MOFs (metal-organic frameworks) auch kleinste Mengen von Phosphaten aufspüren kann, wie sie in Pestiziden, aber auch in Nervengiften wie Sarin vorkommen. Dabei wirken die MOFs wie mikroskopisch kleine Schwämme, die in ihren Poren eine möglichst hohe Menge an Gas absorbieren können. „Wir sprechen hier von Konzentrationen wie ein Tropfen Wasser in einem Olympia-Schwimmbecken“, erklärt der Forscher Ivo Stassen.
Der Sensor lässt sich leicht in bestehende elektronische Geräte integrieren, indem man die MOFs als dünner Film etwa auf Schaltkreise aufträgt.
Neben dem Aufspüren von Pestiziden und chemischen Waffen ist ein Einsatz in der Medizin denkbar. So könnte man mittels Atemanalyse Krankheiten wie Lungenkrebs im Anfangsstadium oder Multiple Sklerose diagnostizieren. In der Nahrungsmittelindustrie könnte man MOFs verwenden, um Spuren von verdorbenen Lebensmitteln ausfindig zu machen.