Oliver Blüher ist mit diesem Beitrag im A&D-Kompendium 2020 als einer von 100 Machern der Automation vertreten. Alle Beiträge des A&D-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen .
Die Worte „we were made for this“ unseres Gründers Stewart Butterfield prägen auch für mich die vergangenen Wochen und Monate. Sie haben uns vor allem Eines gezeigt: Die Digitalisierung ist da und sie funktioniert. Unternehmen haben in kürzester Zeit unglaublich viel gelernt. Jetzt gilt es sich entschlossen auf den Weg in Richtung „Neue Arbeitswelt“ zu machen. Konkret heißt das: Teamarbeit findet heute fach- und standortübergreifend statt – unabhängig vom eigentlichen Arbeitsplatz. Das erfordert einen verstärkten Austausch von Informationen, und zwar über Hierarchie- und Unternehmensgrenzen hinweg.
Smarte Kollaboration
In unserer Studie, ‘Smart Factory erfordert smarte Kollaboration’, konnten wir feststellen, dass Branchen wie Produktion und Fertigung über eine enorme Innovationskraft verfügen. Was die Digitalisierung angeht, haben sie allerdings eher ein konservatives Image. Ihnen wird häufig mangelnde IT-Expertise unterstellt – eine Annahme, die ich so nicht unterschreibe.
Vielmehr sehe ich enormes Potential in diesen Branchen. Neue Tools und Technologien haben die Industrielandschaft längst erreicht und für frischen Wind gesorgt. Unternehmen schwimmen in Daten, dem neuen Gold, auf dem wirtschaftlicher Erfolg aufgebaut wird. Innovation bedeutet mehr als nur die Nutzung von Big-Data, cloud-basierter Software oder IIoT-Sensoren. Es bedeutet auch ein neues Mindset und den Mut, Gewohntes zu hinterfragen und Prozesse neu zu denken.
Nur so lassen sich Produktionsprozesse bei optimalem Ressourceneinsatz in nahezu Echtzeit agil, flexibel und vor allem bedarfsgerecht anpassen, zum Beispiel als Reaktion auf Lieferengpässe oder geänderte Kundenanforderungen. Gerade die Zusammenarbeit von einzelnen Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette erfordert sehr viel an Koordination und Anpassung.
Informationssilos beseitigen
Um das umsetzen zu können, braucht es Spezialisten, die für die Integration sorgen und nah an innovativen und zukunftsträchtigen Entwicklungen sind. Industrieunternehmen sind daher gut beraten, schon heute interne IT-Kompetenzen aufzubauen. Damit Entwickler, System-Administratoren oder Data Scientists gewinnbringend arbeiten können, brauchen sie allerdings das richtige Werkzeug.
Unsere Studie zeigte, dass ein Großteil der Befragten mehrere Stunden täglich mit der E-Mail-Verwaltung und dem häufigen Wechsel zwischen Tools verbringt und dabei den Überblick verliert, wo welche Informationen zu finden sind. Gerade für IT-Teams ist Flexibilität unerlässlich, um zeitnah auf unvorhergesehene Entwicklungen zu reagieren. Mit Slack haben effiziente und agile Teams eine stärkere Verbindung zur Vision und Strategie ihres Unternehmens und fühlen sich besser in der Lage, darauf zu reagieren. Anstelle von E-Mail-Postfächern werden mit Slack alle Nachrichten, Dokumente und Informationen in Channels organisiert. So werden Informationssilos beseitigt, es findet ein permanenter Wissensaustausch statt und die Koordination von Ressourcen und Teams funktioniert wesentlich effizienter.
Tools sollten die Antwort auf Anforderungen neuer Arbeitswelten sein – nicht neue Arbeitsweisen definieren. Jede Verbesserung durch Tools muss damit beginnen, dass die Menschen zuerst ihre Arbeitsweise ändern und dabei das Tool verwenden, das am besten dazu passt. Letztlich ist die größte Herausforderung für smarte Technologie nicht das Tool selbst, sondern die entsprechende Anwendung durch Führungskräfte und Mitarbeiter.