Fünf Weltmarken vermarktet die Fromagerie Bel aus Lothringen, darunter Mini Babybel, Kiri und Leerdammer, und mehr als 20 lokale Marken auf allen fünf Kontinenten. Vor einiger Zeit wurde für den Standort Cléry-le-Petit, in dem 110Mio. l Milch im Jahr verarbeitet werden, bei Tetra Pak eine neue Anlage in Auftrag gegeben. Das Projekt zielte darauf ab, der vor Ort erworbenen Milch eine zusätzliche Proteinkomponente hinzuzufügen, um die gleichbleibende Qualität der Käseprodukte langfristig gewährleisten zu können. Denn die in der Region produzierte Milch hat einen für die Käseherstellung eigentlich zu geringen Proteingehalt. Zudem bleibt die Käserei bei ihrer Verwendung auf erheblichen Mengen Lactoserum („Molke“) sitzen, die erst einmal keinen Mehrwert darstellen. Zur Lösung dieses Problems wurden neue Käsekessel eingeführt. Das Flow Management erfolgt mittels feldbusgesteuerter Ventile. Steuerköpfe der Serie 8681 von Bürkert sorgen dank Fernübertragung der Ventilpositionsdaten für hohe Sicherheit in Steuerung und Diagnose. Neben anderen Vorteilen der neuen Anlagen ist es nun auch möglich, dank geeigneter Öffnungs-und Schließeinstellungen der Ventile, Druckstöße in den Leitungen zu verhindern. Dichtigkeit der Schutzklasse IP 65/67 gemäß der Norm EN60529 wird - neben der Druckbeaufschlagung - durch die Tatsache garantiert, dass die Steuerköpfe nach der Inbetriebnahme am Installationsort dank der magnetischen Handbetätigung nicht mehr geöffnet werden müssen. Außerdem kann auf ASi-Kommunikation zurück gegriffen werden. Auf diese Weise hat das Projekt die Standardisierung der Steuerköpfe für alle am Standort eingesetzten Ventile ermöglicht. Insgesamt wurden 180 Steuerköpfe geliefert.
Ein Steuerkopf für alle Ventilarten
Die Steuerköpfe der neuen Serie 8681 hat Bürkert speziell für die dezentralisierte Automatisierung von Kugelhähnen, Klappen oder anderen Ventilen in hygienischen Prozessanwendungen in Molkereien und Brauereien sowie ähnlichen Anlagen der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie entwickelt. Dies ist dank ihrer hygienischen Konstruktion, Schutzklasse und der Beständigkeit gegen chemische Reinigungsmittel möglich. Der neuartige, universell anpassbare Steuerkopf ist für alle üblichen Ventilarten wie etwa Ein- und Doppelsitzventile, Klappen und Kugelhähne geeignet. Im Rahmen von dezentralisierten Automatisierungskonzepten mit Feldbus-Kommunikationsprotokollen führt er alle pneumatischen Befehle, Positionsfeedback- und Diagnosefunktionen aus. Je nach Prozessventil können bis zu drei Antriebskammern separat angesteuert werden. Der Steuerkopf ist einfach in der Installation, Verwendung und Inspektion. Die aktuelle Stellung des Prozessventils wird durch einen analogen, induktiv wirkenden Positionssensor ermittelt. Nach der Installation des Steuerkopfs am Stellantrieb des Ventils werden dessen Positionen automatisch im Rahmen einer schnellen und zuverlässigen Teach-Funktion ermittelt; irgendeine Art von Konfiguration oder manuelle Einstellungen sind nicht mehr erforderlich. Bei einigen Mixproof-Ventilen kann über einen induktiven Näherungsschalter an der Außenseite eine vierte Ventilposition realisiert werden. Die Öffnungs- und Schließzeiten für die verschiedenen Antriebskammern können dank einer Flussbegrenzungsfunktion im Pilotmagnetventil individuell für zwei Durchflussrichtungen geprüft werden. Außerdem verhindert ein Rückschlagventil das Öffnen bzw. Schließen des Ventils im Falle von Rückdruck. Jedes Pilotmagnetventil kann auch unabhängig von der Stromversorgung manuell, mittels Handbetätigung, geschaltet werden. Die patentierte, kodierte Magnethandbetätigung kommt bei Service und Wartung zum Einsatz, um den Stellantrieb zu betätigen, ohne den Steuerkopf öffnen zu müssen; so kann eine Kontaminierung des Inneren vermieden werden (Feuchtigkeit, Staub, Spritzer etc.). Neben der elektronischen Abbildung der Ventilpositionen im Controller gibt es ein großformatiges, beleuchtetes Farbdisplay für die Anzeige von Positionen, Bedienfehlern, Anomalien in der Kommunikation mit dem Bus, mechanischen Verstopfungen des Ventils etc. Die internen Diagnosedaten, wie beispielsweise die Wartungshäufigkeit der Dichtungen und Bedienfehler, werden visuell angezeigt und im Speicher hinterlegt; über eine Serviceschnittstelle lassen sie sich detailliert auslesen (Smartphone oder PC). Die dezentralisierte Automatisierung von Prozessventilen bietet eine Anzahl von Vorteilen. Im Gegensatz zu einem Magnetventilblock in einem zentralen Schaltschrank vereinfachen die Steuerköpfe direkt am Stellantrieb die Planung, Installation, Inbetriebnahme, Anlauf und Wartung durch eine erhebliche Verringerung der erforderlichen Anschlüsse. Schaltzeiten und der Verbrauch von Vorsteuerluft werden dank der extrem kurzen Leitungen zwischen Pilotmagnetventil im Steuerkopf und dem pneumatischen Stellantrieb minimiert. Das Konzept der dezentralisierten Automatisierung macht es somit möglich, Installationen klar zu strukturieren und einfach zu überwachen, was der Zuverlässigkeit im Betrieb zu Gute kommt.
Design schützt vor Kontamination
Die Steuerköpfe der Serie 8681 ermöglichen die unmittelbare visuelle Diagnose des Ventilstatus mit Hilfe eines Farbkodes (Offen / Geschlossen / Fehler), die auch aus größerer Entfernung gut zu sehen sind. Die Lebensdauer des Systems wurde durch einen induktiven, das heißt kontaktlosen Sensor sowie durch die Schutzarten IP65 und IP67, Druckbeaufschlagung und Eigenlüftung des Steuerkopfs verlängert. Man kann sie mittels Bluetooth über Smartphone oder PC (für schwer erreichbare Ventile) parametrieren. Die Anlage als Ganzes ist dank hygienischer Konstruktion unter Berücksichtigung eines ästhetisch ansprechenden Designs gegen jede Art von externer Kontaminierung geschützt.