PFAS-Restriktionen weltweit Strengere PFAS-Grenzwerte: Was Unternehmen jetzt wissen und tun müssen

TÜV SÜD

Dr. Hedwig Strohalm, Abteilungsleiterin Customer Service Chemie bei TÜV SÜD

Bild: TÜV Süd
12.02.2025

Weltweit gibt es immer mehr Vorschriften für die Verwendung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS). Diese langlebigen Chemikalien sind in den Mittelpunkt zahlreicher Umwelt- und Gesundheitsdebatten gerückt. Für die Unternehmen bedeutet dies, den wachsenden regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig neue Lösungen zu entwickeln.

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PFAS umfassen insgesamt rund 15.000 Stoffe, deren Anwendung von der chemischen Industrie über Medizinprodukte bis hin zu Verbraucherprodukten wie Pfannen, Textilien, Löschschäumen und Kettenfetten reicht. Bereits seit 2020 ist Perfluoroktansäure (PFOA) in der EU verboten, während die Nutzung von Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) ebenfalls stark eingeschränkt wurde. Diese Anforderungen sind bereits in der EU in Kraft und können von TÜV Süd geprüft werden. Zusätzlich sind auch Beschränkungen für C9-C14-PFCAs und PFHxS umgesetzt worden. Ein Teil der regulierten PFAS-Anforderungen ist in der REACH-Verordnung (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) festgelegt, der andere Teil in der POP-Verordnung (Persistent Organic Pollutants Regulation), was die Dimension sowie toxikologisches Potenzial der bereits regulierten PFAS deutlich macht.

Weltweit nehmen die regulatorischen Anforderungen an PFAS zu. Parallel dazu hat die US-Umweltschutzbehörde (EPA) einen strategischen Fahrplan zur Reduktion von PFAS veröffentlicht, der Forschung, Schadstoffbeseitigung und Verwendungsrestriktionen priorisiert. Auch in Asien, Nordamerika und Europa werden ähnliche Maßnahmen ergriffen, die eine Vielzahl von Industrien, darunter Elektronik-, Medizin- und Lebensmittelindustrie, betreffen. Die derzeit diskutierte EU-weite Beschränkung aller PFAS durch die ECHA (European Chemicals Agency, Europäische Chemikalienagentur) ist derzeit in der Konkretisierung – zu den bereits geregelten PFAS-Limits in der REACH- und POP-VO.

Herausforderungen für Unternehmen

PFAS finden breite Anwendung in Produkten wie Elektronikkomponenten, medizinischen Geräten, Verpackungsmaterialien und Textilien. Aufgrund ihrer Persistenz in der Umwelt und möglichen gesundheitlichen Auswirkungen stehen Unternehmen zunehmend unter Druck, ihre Lieferketten zu überprüfen und alternative Materialien zu finden. Dies betrifft besonders die Identifikation von PFAS-haltigen Materialien in komplexen Produkten, wo PFAS oft als Beschichtung oder Isolationsmaterial eingesetzt werden.

Ganzheitliche PFAS-Prüfleistungen

TÜV Süd bietet ein umfangreiches Leistungsspektrum, um Unternehmen bei der Bewältigung von PFAS-bezogenen Herausforderungen zu unterstützen:

  • Chemische Analysen: Mit fortschrittlichen Prüfmethoden wie GC-MS-, GC-MS/MS- sowie LC-MS/MS-Analysen identifiziert TÜV Süd PFAS in Materialien, Produkten und Umweltproben. Dabei wird ein breites Spektrum an PFAS-Verbindungen abgedeckt, wie PFOA, PFOS, PFHxS und deren Derivate.

  • Lieferkettenprüfung: TÜV Süd-Chemieprüfungen können während der gesamten Lieferkette stattfinden, um potenzielle Kontaminationsquellen zu identifizieren und Strategien für die Minimierung von PFAS in Produktionsprozessen zu entwickeln.

  • Schulungen: Neben Prüfungen bietet TÜV Süd maßgeschneiderte Schulungen zu regulatorischen Anforderungen, wie der EU-REACH- oder EU-POP-Verordnung oder US-Bundesvorschriften. Kunden werden bei der Anpassung an aktuelle und zukünftige Regelungen unterstützt.

  • Nachhaltigkeitsstrategie: TÜV Süd unterstützt Unternehmen dabei, PFAS durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen und ihre Produkte entsprechend zu zertifizieren. Dies hilft, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig auch die ökologische Verantwortung zu stärken.

Dr. Hedwig Strohalm betont: „Unser Ziel ist es, Unternehmen bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zu helfen und sie auch aktiv bei der Entwicklung nachhaltiger Innovationen zu begleiten.“ Mit seinem globalen Netzwerk aus modern ausgestatteten Laboren und einem erfahrenen Team aus Chemikern und Ingenieuren ist TÜV Süd in der Lage, branchenspezifische Lösungen für jeden Markt anzubieten. Durch den interdisziplinären Ansatz werden sowohl technische als auch strategische Aspekte abgedeckt, um Kunden passend durch die regulatorische Transformation zu führen.

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