2009 wurden die Portalfräsmaschinen von WaldrichSiegen vollständig überarbeitet – das Ergebnis sind hydrostatisch geführte Maschinen, die eine hohe Leistungsfähigkeit und Wartungsfreundlichkeit besitzen. Im Jahr 2014 investierte das Unternehmen selbst in eine ProfiMill der größten Baureihe für die eigene Produktion. In der Maschine wurden Energieführungsketten, Teleskopabdeckungen und Späneförderer von Kabelschlepp verbaut. Nicht jede Maschine gleicht genau einer anderen – sie sind modular aufgebaut und werden in enger Abstimmung mit dem Kunden für jede Anwendung maßgeschneidert konstruiert und gebaut.
Stabile Ketten für hohe Belastungen
Für die Maschine sind mehrere Energieführungen nötig. Zwei Ketten führen vom Ständer zum Querbalken (W-Achse), und drei andere vom Querbalken an den Frässupport (Y- und Z-Achse); in beiden Fällen sollten die Energieführungen sowohl elektrische als auch hydraulische Leitungen schützen. Aufgrund der starken mechanischen Belastungen und der rauen Produktionsumgebung entschied sich WaldrichSiegen in beiden Fällen für eine robuste Stahlkette. Die eingesetzten Energieführungen der S/SX-Serie unterstützen sowohl horizontale als auch vertikale Bewegungen und ermöglichen große freitragende Längen auch bei hohen Zusatzlasten. Im konkreten Fall sollten die Ketten Zusatzlasten von 15 kg/m und Geschwindigkeiten von 20 m/min ermöglichen. Für diese Anwendung ist zudem eine gute Seitenstabilität und ein Geradeaus-Lauf der ineinanderlaufenden Ketten unerlässlich. Diese Eigenschaften sind insbesondere durch die eingesetzten RMD-Deckel gegeben. Bei der Stegvariante RMD handelt es sich um ein Aluminium-Deckelsystem zum Schutz der Leitungen und Schläuche, das besonders für Anwendungen mit Späneanfall oder groben Verschmutzungen geeignet ist. Für eine maximale Stabilität sind die Aluminium-Deckel verschraubt und es sind keine Leitungen zu sehen.
Alles dicht und geschützt
Schutz benötigten aber nicht nur die Leitungen, sondern auch die beiden Ständer, die Betten und der Querbalken der Fräsmaschine. Deshalb werden an allen Maschinenachsen Teleskopabdeckungen von Kabelschlepp eingesetzt. Die Lösungen unterstützen in diesem Fall Verfahrwege von bis zu rund 19 Metern und Verfahrgeschwindigkeiten bis zu 20 m/min. Besonders wichtig ist bei dieser speziellen Anwendung, dass die Schutzsysteme spritz- und schwallwasserdicht sind. Das Problem besteht im eingesetzten Kühlschmiermittel: Wenn die Maschinenachsen nicht abgedichtet wären, würde es sich mit dem Hydrostatiköl vermischen und die Funktionsweise der Maschine beeinflussen. Zusätzlich zu den regulären Abdichtungen sind die Rückwände und Gleiter der Ständerabdeckungen als Sonderkonstruktion ausgeführt, um die Kühlflüssigkeit direkt abzuführen. Alle Abdeckkästen sind zudem mit einem Abstreifsystem mit austauschbaren Lippen ausgerüstet, das die Systeme zusätzlich sauber hält. Bei dem Frässupport (Y-Achse) und den Maschinentischen (X-Achse) treten die höchsten Verfahrgeschwindigkeiten auf – um resultierende Vibrationen und Anschlaggeräusche zu vermeiden, sind die Teleskopabdeckungen in diesen Fällen mit einer speziellen Parabeldämpfung ausgestattet. Besonders praktisch: Die Bettabdeckungen sind begehbar und können bis maximal 100 kg belastet werden.
Metallspäne abtransportieren
Für die neue Maschine liefert Kabelschlepp zudem ein Fördersystem für den Abtransport der entstehenden Späne. Im Betrieb der Fräsmaschine fallen Guss- und Stahlspäne bis zu einer Menge von 1,3 t/h an. Um diese Mengen zu bewältigen, sind zwei parallel laufende Scharnierbandförderer längs zur Maschine angeordnet – sie nehmen die Späne auf. Beide sind Unterflur angeordnet und transportieren die Späne in einen Querförderer und von dort aus in einen entsprechenden Behälter.