Prozessautomation Trends der Achema 2015

Bild: Dechema
08.05.2015

2015 erwartet die Achema erstmals mehr als 50 Prozent Aussteller aus dem Ausland. Wichtigste Trends sind die Modularisierung und Automatisierung von Anlagen und Prozessen sowie die Energie- und Ressourceneffizienz und die integrierte Prozessentwicklung. Im Rahmen der Eröffnung wird zum ersten Mal der Achema-Gründerpreis verliehen

Ab dem 15. Juni 2015 präsentieren in Frankfurt wieder knapp 3.800 Aussteller auf rund 132.000 m² eine Woche lang Produkte, Technologien und Know-how für die chemische Produktion, die Pharma- und die Lebensmittelindustrie. Die Achema selbst setzt mit drei Fokusthemen Schwerpunkte, die sich durch alle Ausstellungsgruppen ziehen: Innovative Prozessanalytik, industrielles Wassermanagement und die BiobasedWorld als Plattform für die biobasierte Industrie und die Biotechnologie.

Trend: Modularisierung und Automatisierung

Als weitere Trends zeichnen sich die Modularisierung und Automatisierung von Anlagen und Prozessen sowie der „Dauerbrenner“ Energie- und Ressourceneffizienz ab. Auch die „Industrie 4.0“ findet in der Prozessindustrie ihre Umsetzung. Hier sind es weniger die Produktkomponenten, die miteinander kommunizieren, als die Bestandteile der Anlage: Die Pumpe in der modularen Anlage meldet ihre Verfügbarkeit und ihr Leistungsspektrum nicht nur an die zentrale Steuerung, sondern auch an das Ventil, die Temperaturmessung leitet Heizung oder Kühlung oder den nächsten Prozessschritt ein. Für die chemische Industrie ergeben sich jenseits der Technik neue Möglichkeiten für die Prozessführung bis hin zur Gestaltung von Schichtbetrieben und Personalmanagement. Abläufe werden immer flexibler - vom Labor bis zur Verpackungstechnik.

Trend: Integriertes Prozessdesign

Der Blick auf Energie- und Ressourceneffizienz einschließlich des industriellen Wassermanagements führt zur immer weitreichenderen Integration von Prozessen. Die Rückgewinnung von Wärme und Rohstoffen und eine immer weitgehendere Schließung von Kreisläufen setzen voraus, dass Energie-, Stoff- und Wärmeströme von Beginn an in ihrer Gesamtheit betrachtet und designt werden. Dabei werden nicht mehr nur einzelne Prozesse verknüpft, sondern ganze Anlagen und Standorte vernetzt geplant.
Zusätzlich gibt es Bestrebungen, in der Prozessführung auf wechselnde Energie- und Rohstoffangebote reagieren zu können. So kann ein ungleichmäßiges Stromangebot, das sich durch den zunehmenden Einsatz erneuerbarer Energien ergibt, besser genutzt werden. Besonders bei Biomasse ändert sich die Verfügbarkeit und Zusammensetzung von Rohstoffen über die Zeit und je nach Region; dazu kommen regionale Unterschiede bei Rohstoffverfügbarkeiten – Shale Gas in den USA, Kohle in China – die die Anlagenbauer und Produzenten dazu zwingen, ein breites Technologieportfolio bereitzuhalten.

Trend: Internationalisierung

Der aktuelle Anmeldestand zeigt die weitere Internationalisierung der Veranstaltung: Erstmals liegt der Anteil ausländischer Aussteller bei über 50 Prozent. Verantwortlich dafür sind vor allem China, das mit Italien um die zweithöchste Ausstellerzahl nach Deutschland konkurriert. Es folgen die USA, Großbritannien, Indien, die Schweiz und Frankreich. Insgesamt beteiligen sich Aussteller aus 55 Ländern am Weltforum der Prozessindustrie. Das stärkste Wachstum nach Ausstellergruppen weist die Gruppe „Pharma-, Verpackungs- und Lagertechnik“ auf. Sie ist buchstäblich aus der Halle 3 herausgewachsen und belegt mit dem Forum und dem Agora-Pavilion zwei zusätzliche Flächen. Die größte Ausstellungsgruppe bleibt unangefochten der Bereich „Pumpen, Kompressoren und Armaturen“, der damit die Rolle der A als weltgrößter Schau für diesen Bereich unterstreicht. Gewachsen ist auch die Mess-, Regel- und Prozessleittechnik – eine Entwicklung, die angesichts des Trends zur Automation nicht überrascht.

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