Bei dem Systemintegrator Primation ist das Ziel eine immer höhere Anlagenverfügbarkeit. Der Return on Investment (ROI) von Software und Hardware als Komplettpaket beginnt bereits bei sechs bis neun Monaten. Bei Primation stehen seit jeher die Prozesse im Fokus. Angefangen hat das Unternehmen mit statischen Systemen zur Überprüfung von Messstellen. Nun verfolgt der Systemintegrator mit einer dynamischen Lösung einen moderneren Ansatz. Basis dafür sind die Instandhaltungssoftware IntelaTrac von Wonderware und Ex-Mobile-Computer von Bartec. Die Mobile-Computer sind die Workstation für unterwegs. Über Bluetooth lassen sich Zusatzgeräte wie zum Beispiel Vibrations-, Temperatur- oder Beschleunigungsmessgeräte ankoppeln, die Tippfehler vermeiden und vergleichbare Werte liefern.
Um ungeplante Stillstände gezielt zu reduzieren, verlässt sich eine Raffinerie in Deutschland bereits seit einigen Jahren auf eine Ex-Mobile-Computer-Lösung von Bartec. Dem Betreiber ist eine ständige Optimierung der Abläufe ein wichtiges Anliegen. Wenn zum Beispiel etwas undicht ist, kann das Prozessleitsystem dies nicht erkennen. Bei einem strategisch durchgeführten Rundgang kommt das Problem jedoch ans Tageslicht. Durch die Einführung der Geräte sank die Rate der ungeplanten Ausfälle erheblich. In der petrochemischen Anlage führen mehr als hundert Anwender verschiedene Rundgänge durch. Dafür stehen im Unternehmen Mobile-Computer des Typs MC 9090ex, Zone 1 zur Verfügung. In der Raffinerie gibt es sowohl Ex-Zone 1 als auch Ex-Zone 2 klassifizierte Bereiche, aber die Betreiber gehen auf Nummer sicher. Damit es zu keiner Verwechslung der Geräte kommen kann, setzt das Unternehmen nur Geräte der obersten Kategorie ein. So besteht kein Risiko, mit dem verkehrten Gerät in die falsche Zone zu geraten.
Wertvolles Analyse- und Auswertetool
Die Bedienung des Geräts erfolgt zum Großteil mit Handschuhen, eine Eingabe über wenige Funktionstasten ist da hilfreich. Denn auch in ein paar Metern Höhe oder bei Regen und Schnee muss eine sichere Bedienung gewährleistet sein. Bei der Erstellung der Rundgänge wird festgelegt, was zu überprüfen ist. Wer darf wo, wann und was prüfen? Dies ist insbesondere im Ex-Bereich wichtig, da der Mitarbeiter über geeignete Qualifikationen verfügen muss.
Auf dem Mobile-Computer erscheinen die jeweiligen Rundgänge: Ist etwas nicht in Ordnung, stellt das Gerät zusätzliche Fragen, die beantwortet werden müssen. Die Software macht Engpässe in der Abwicklung schon lange vorher sichtbar. Um die Lage zu entspannen, können Rundgänge verschoben oder externe Kräfte hinzugezogen werden. Da sich Mitarbeiter unterschiedlichen Schichten zuordnen lassen, erlaubt dies nicht zuletzt auch eine gleichmäßige Verteilung der Rundgänge. Die clevere Software liefert auch Hinweise auf bad actors. So kann die Raffinerie Schwachstellen und störanfällige Anlagenteile identifizieren, etwa welche Pumpen von welchem Hersteller regelmäßig oder öfter als andere ausfallen.
Nach der Anmeldung zeigt der handliche Ex-Mobile-Computer dem Personal an, welche Rundgänge aktuell anstehen. Für die jeweilige Tour sind für die zu prüfenden Komponenten bestimmte Größen wie zum Beispiel Eingangs- und Ausgangsdruck hinterlegt. Die Identifizierung erfolgt über RFID-Tags, was ganz nebenbei auch sichergestellt, dass nichts an falscher Stelle eingetragen wird: Die Software springt automatisch an die richtige Stelle in der Fragenliste. Da die einfache Bedienbarkeit im Vordergrund steht, werden nach Möglichkeit geschlossene Fragen gestellt, welche über eine Auswahlliste beantwortet werden können. Die häufigste Antwort findet man immer ganz oben in der Auswahlliste. Anhand der Antworten lässt sich frühzeitig erkennen, ob eine Messstelle problematisch und ein Eingreifen notwendig ist.
Hilfe für neue Mitarbeiter
Die detaillierten Anweisungen helfen neuen Mitarbeiter oder externen Kräften, sich schnell in die Materie einzuarbeiten. Von Planungsseite wird somit sichergestellt, dass alle Mitarbeiter auf dem gleichen Stand sind. Die Informationen können dabei bis hin zu Explosionszeichnungen im PDF-Format reichen. Da sich in allen Branchen ein gewisser Trend zur Auslagerung von Rundgängen beobachten lässt, kommt solchen Features immer mehr Bedeutung zu. Grundsätzlich gibt es zwei Varianten der Datenübertragung: Entweder sendet der Mobile-Computer seine Informationen, nachdem er nach dem Rundgang in die Ladestation gestellt wurde oder die Daten werden drahtlos während der Runde übertragen bzw. sobald sich der Mitarbeiter im Bereich eines WLANs aufhält. Die komplette Historie ist als Graph darstellbar und damit wesentlich anschaulicher als jede Tabelle. Ausreißer lassen sich unmittelbar erkennen. Die Daten sind nur von Berechtigten überschreibbar.
Dies ermöglicht auch ein Feedback, ob die gemessenen Werte richtig sind. Erledigte Rundgänge werden auf der To-do-Liste abgehakt. Der Rundgänger kann individuelle Notizen zu den einzelnen Arbeitsschritten eingeben, welche die Software durch Angabe von Datum, Uhrzeit und Namen des Mitarbeiters ergänzt. Alle Ergebnisse lassen sich automatisiert per Mail verschicken. Gab es zum Beispiel Probleme bei einem der Rundgänge, kann ein Vorgesetzter oder die Werksleitung informiert werden. Die erfassten Daten können die Anwender in diversen Softwareprogrammen, wie zum Beispiel Excel, weiterverarbeiten.
Schichtübergabe erleichtern
Ein weiteres nützliches Feature: Informationen einer Schicht, die über die Mobile-Computer erfasst wurden, werden zusammengefasst und als Schichtbuch an die Kollegen übergeben. Dies ermöglicht einen nahtlosen Übergang aller Informationen von einer Schicht zur nächsten. Alle Dokumente sind auf Knopfdruck erstellbar. Der Report erlaubt eine durchgängige Nachvollziehbarkeit, bietet der Raffinerie bei Tausenden von Messstellen mehr Transparenz. Und: Die Ex-Mobile-Computer-Lösung kann mit wenig Papier eine hohe Betriebssicherheit gewährleisten. Ein Aspekt, der auch die Berufsgenossenschaft zufriedenstellt. Die Daten können als Beweis dienen: Die Dokumentation ist im Gegensatz zu Excel-Listen nicht manipulierbar.