Eon hat gestern wichtige Struktur- und Personalentscheidungen getroffen, um den vor fünf Monaten beschlossenen Konzernumbau voranzutreiben. Johannes Teyssen bleibt Vorstandsvorsitzender der für „innovative Energielösungen“ zuständigen neuen Eon, Klaus Schäfer wird Vorstandsvorsitzender der neuen Gesellschaft, die Uniper heißen und in Düsseldorf angesiedelt wird, während Eon seine Geschäftstätigkeit auf Essen konzentriert.
Je vier Vorstandsressorts pro Unternehmen
Im Zuge der Neuaufstellung des Konzerns definiert Eon neue Führungsstrukturen für die zukünftige Eon und Uniper. Hiernach erhalten beide Unternehmen jeweils vier Vorstandsressorts. So werden neben der CEO- und der CFO-Funktion jeweils zwei operative Ressorts eingerichtet: Bei der Eon ein CMO und ein CRO, bei Uniper ein COO und ein CCO (Details siehe unten).
Eon-Führungsstruktur
Dr. Johannes Teyssen (55) behält nach der Aufspaltung den Vorstandsvorsitz von Eon.
CFO wird Michael Sen (46), der zum 1. Juni in den Konzern eintritt und die Aufgaben von Klaus Schäfer übernimmt, dem designierten Uniper-Vorstandsvorsitzenden.
Dr.-Ing. Leonhard Birnbaum (48) wird als Chief Regions Officer (CRO) die Verantwortung für die Geschäfte in den Kernmärkten und damit für Eons Vertriebskunden sowie die Verteilnetzaktivitäten übernehmen.
Dr. Bernhard Reutersberg (61) übernimmt die Verantwortung als Chief Markets Officer (CMO) und wird in dieser Funktion die Entwicklung innovativer Kundenlösungen vorantreiben und die Geschäfte mit erneuerbaren Energien steuern.
Die bisherigen Vorstände Jørgen Kildahl und Mike Winkel scheiden aus.
Uniper-Führungsstruktur
Den Vorstandsvorsitz (CEO) von Uniper übernimmt der bisherige Eon-CFO Klaus Schäfer (47).
Die Aufgabe als CFO soll Christopher Delbrück (48) übernehmen.
Als Chief Operating Officer (COO) übernimmt Eckhardt Rümmler (55) die Verantwortung für alle technischen Anlagen, insbesondere die konventionellen Kraftwerke und Gasspeicher der Uniper.
Ein noch zu bestimmender Chief Commercial Officer (CCO) soll die Verantwortung für die Vermarktung der eigenen Produktion und für den Energiehandel übernehmen.
Die neue Eon
Eon wird sich zukünftig auf erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen fokussieren und den Unternehmensstandort am Brüsseler Platz im Essener Süden haben. Im Zusammenspiel der drei Geschäftsfelder sollen Lösungspakete für die neue Energiewelt entwickelt werden, etwa nachhaltige Angebote für Städte oder maßgeschneiderte Produkte und Services für Industriekunden. Dazu werden zentral gesteuerte Aktivitäten in den Bereichen Marketing, technische Innovationen, Digitalisierung und Energielösungen auf- und ausgebaut und in einem neuen Vorstandsressort zusammengefasst.
Das globale Geschäft mit erneuerbaren Energien wird in der bestehenden Geschäftseinheit Eon Climate & Renewables weiter verstärkt. Ihre Verteilnetz- und Vertriebsaktivitäten in den Kernmärkten wird Eon über kundennahe regionale Einheiten führen.
Uniper: Neustart zum 1. Januar 2016
Das neue Unternehmen mit den Schwerpunkten konventionelle Stromerzeugung, Energiehandel und Exploration & Produktion (E&P) nimmt seine Geschäftstätigkeit zum Jahresbeginn 2016 unter dem Namen Uniper („Unique Performance“) auf. Der neue Name geht auf den Vorschlag eines langjährigen Mitarbeiters zurück und habe sich aus anfangs rund 3000 Ideen durchgesetzt.
Die mit der Abspaltung zusammengefassten Eon-Aktivitäten in der klassischen Energiewelt – vom technischen Anlagenbetrieb bis zum Handel – werden künftig an einem Standort in einem integrierten Steuerungsmodell unmittelbar verzahnt.
Uniper übernimmt dazu die in Düsseldorf genutzten Liegenschaften des heutigen Eon-Konzerns und wird ihren Sitz im Düsseldorfer Hafen erhalten. Hier und in der heutigen Konzernzentrale am Eon-Platz werden die wesentlichen operativen Steuerungseinheiten sowie die Verwaltungs- und Unterstützungsaktivitäten von Uniper angesiedelt.
Die Standorte Gelsenkirchen als Sitz der Ingenieursaktivitäten und des Anlagenservices und Hannover für Kernenergie und IT-Dienstleistungen in der Gruppe bleiben hiervon unberührt.