Das brasilianische Zentrum für Energie- und Materialforschung (CNPEM) und Pfeiffer Vacuum haben eine langfristige Zusammenarbeit beschlossen. Produkte des Vakuumspezialisten kommen fortan in der neuen Synchrotron-Lichtquelle „Sirius“ zum Einsatz, der komplexesten wissenschaftliche Einrichtung, die bislang in Brasilien errichtet wurde. Es handelt sich um eine strategische Infrastruktur für die Forschung, gesucht werden Lösungen für globale Probleme in Bereichen wie Gesundheit, Landwirtschaft, Energie und Umwelt.
Kombination aus Turbo- und Wälzkolbenpumpen
Das neue Labor befindet sich in der Stadt Campinas im Bundesstaat São Paulo. Das Synchrotron-Lichtlabor (LNLS), das mit dem CNPEM zusammenarbeitet, leitet das Projekt seit 2008 und verfügt über mehr als 23 Jahre Erfahrung im Bereich Synchrotron-Licht.
Ein Schlüsselfaktor bei High-End-Teilchenbeschleunigern ist dabei Vakuum. Der Einsatz entsprechender Vakuumpumpen ist unerlässlich, um das notwendige kohlenwasserstofffreie Ultrahochvakuum zu erzeugen.
Pfeiffer Vacuum hat mit der Unterstützung seines brasilianischen Vertriebspartners Avaco Tecnologia em Vácuo mehrere mehrstufige Wälzkolbenpumpen der ACP-Serie, HiPace-Turbomolekularpumpen, Helium-Lecksucher und kundenspezifische Vakuumkammern geliefert. Für die Front-End-Installationen und Versuchslinien entschied sich „Sirius“ für HiPace-Turbopumpen. Sie stellen in Kombination mit mehrstufigen Wälzkolbenpumpen das Vorvakuum ohne Kohlenwasserstoff oder Partikel bereit.
Potenzial für Covid-19-Medikamente
Die Manacá-Beamline ist die erste Forschungseinrichtung, die bei Sirius in Betrieb genommen wird. Sie widmet sich der Proteinkristallografie. Mithilfe von Röntgen-Diffraktometrie kann die Beamline Details der Struktur biologischer Moleküle (beispielsweise viraler Proteine) erkennen.
Diese Untersuchungen könnten auch Erkenntnisse für die Entwicklung von Medikamenten für Covid-19-Patienten liefern. In den kommenden Monaten soll die Manacá-Beamline deshalb für dieses Thema eingesetzt werden.