Sicherheits- und Qualitätsstandards in der Pharmaproduktion Vorteile von Isolatoren und RABS kombiniert

Abfülllinie mit RABS-Technik

Bild: Henry M. Linder
13.02.2018

Die aseptische Abfüllung von Medikamenten wird immer anspruchsvoller und beeinflusst auch die Produktion im Reinraum. Eine neues Konzept kombiniert nun die Vorteile zweier Reinraumtechnologien.

Für die sterile und aseptische Herstellung von pharmazeutischen Wirkstoffen gelten strikte Vorgaben. Voraussetzung dafür sind Reinräume, die nach dem Leitfaden für Gute Herstellungspraxis (englisch Good Manufacturing Practice, GMP) zu errichten und zu betreiben sind. Gleichzeitig steigen Kunden- und Marktanforderungen in Bezug auf Qualität und Flexibilität. Für diese Erfordernisse sind heute vor allem zwei alternative Reinraumtechnologien im Einsatz: Isolatoren und Restricte Access Barrier Systems (RABS).

  • Isolatoren ermöglichen eine hohe Sicherheit in der Vermeidung von Kontamination, weil Isolator-Systeme Bediener, Produkt und Umwelt konsequent voneinander trennen. Entsprechend sind die Reinräume voll versiegelt und vollständig von der Außenumgebung abgeschlossen. Da Isolatoren bei einem Produktwechsel umfangreiche Rüst- und Dekontaminationsmaßnahmen erfordern, sind sie besser für die Fertigung einzelner Produkte in großen Stückzahlen geeignet.

  • RABS hingegen eignet sich mit seiner größeren Flexibilität und höheren Kapazität für Abfüllanlagen bei der Herstellung mehrerer Produkte. Eine Barriere und ein dynamischer Luftstrom sorgen für eine Trennung zwischen Umgebung und Arzneimittel. RABS bieten den Vorteil einer schnelleren Einrichtung, effiziente Produktwechsel und Flexibilität für Durchläufe unterschiedlicher Produkte.

Warum nicht beide Technologien kombinieren?

Das Problem für die Hersteller heute: der Markt erfordert die Vorteile beider Reinraumtechnologien. Vetter hat mit der Vetter Cleanroom Technology (V-CRT) ein Best-Practice-Konzept entwickelt, das die Vorteile von Isolator- und RABS-Technologie verbindet. Damit erreicht das Konzept Sicherheits- und Qualitätsstandards, die an die Leistung von Isolatoren heranreichen und dennoch die Flexibilitätsvorteile von RABS bieten. Eine zentrale Rolle spielt dabei die vollautomatisierte Dekontamination des Reinraums mit Wasserstoffperoxid (H2O2).

Mit der neuartigen, zweistufigen Einbau-Strategie minimiert V-CRT das Risiko einer mikrobiellen Kontamination und ermöglicht durch die schnelle Dekontamination mit einer Zykluszeit von etwa 2,5 Stunden effiziente Produktwechsel. Die Vetter Cleanroom Technology reduziert damit Standzeiten, steigert die Kapazitätsausnutzung und Flexibilität für den Kunden und übertrifft die GMP-Vorgaben.

Beim Fraunhofer Reinheitstechnik-Preis Clean!, der wegweisende Entwicklungen in der Reinheitstechnik würdigt, belegte das Konzept den dritten Platz.

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