Schwarmfinanzierung über das Internet Wie ist das eigentlich mit der Crowd?

Die Crowd kann viel mehr als jubeln.

14.03.2018

Die alternative Finanzierungsmethode Crowdfunding ist ein Phänomen, das zunehmend auch für Unternehmen relevant wird. Ins Deutsche lässt sich der Begriff mit „Schwarmfinanzierung“ übersetzen. Das heißt, eine große Zahl von Personen finanziert mit kleinen Geldbeträgen gemeinsam ein Projekt oder Vorhaben über das Internet. Doch die Schwarmfinanzierung gibt es in verschiedenen Ausprägungen. Wir haben daher die drei wichtigsten Varianten – nämlich Crowdfunding, Crowdlending und Crowdinvesting – für Sie kurz zusammengestellt.

Crowdlending

Der Begriff Crowdlending bedeutet im Grunde, dass viele Menschen eher kleine Geldbeträge an eine Person oder ein Unternehmen verleihen und dafür einen bestimmten Zinssatz erhalten. Die Rendite richtet sich nach der Ausfallwahrscheinlichkeit des Kreditnehmers. Durch die Vielzahl an Investoren sind auch größere Kreditsummen realisierbar – bis hin zu Darlehen in Millionenhöhe. Im Gegensatz zum Crowdfunding steht hier nicht die ideelle Unterstützung eines Vorhabens im Vordergrund. Crowdlending ist vielmehr eine Form der Geldanlage. Kreditnehmer sind vor allem kleinere bis mittelständische Unternehmen sowie Privatpersonen, die kurzfristige Finanzierungslücken schließen müssen. Der Vorteil gegenüber einem Bankkredit liegt dabei vor allem in der schnelleren Abwicklung. Außerdem können auch sehr risikoreiche Kredite ausgereicht werden, die klassische Banken normalerweise ablehnen würden.

Crowdinvesting

Eine weitere Ausprägung der Schwarmfinanzierung ist als Crowdinvesting bekannt. Hierbei beteiligen sich viele Einzelpersonen über Mikro-Investitionen an einem Unternehmen. Diese Finanzierungsmethode nutzen insbesondere junge Firmen und Start-ups, um sich zusätzliches Kapital – meist in der Phase der Markterschließung – zu beschaffen. Die Geldgeber erhalten im Gegenzug eine Beteiligung am Gewinn des Unternehmens. Da die Investoren den Firmen damit im Grunde ein nachrangiges Darlehen geben, verfügen sie nicht über ein Mitbestimmungsrecht; im Falle einer Insolvenz besteht außerdem ein hohes Risiko, die Anlage zu verlieren. Im Gegensatz zum Crowdlending sind diese Investitionen meist längerfristig, das heißt in der Regel über mehrere Jahre hinweg, an das Unternehmen gebunden. Auch beim Crowdinvesting stehen vor allem die Gewinnabsichten der Investoren im Vordergrund.

Crowdfunding

Als Inbegriff der Schwarmfinanzierung gilt vor allem das Crowdfunding. Hierbei investieren Privatleute über Online-Plattformen kleine Beträge, um ein bestimmtes Produkt auf den Markt zu bringen oder ein soziales Projekt zu unterstützen. Im Gegenzug bekommen sie anschließend das fertige Produkt oder ein kleines Dankeschön, wie zum Beispiel eine individuelle Widmung. Bei Crowdfunding-Projekten steht oftmals die ideelle Unterstützung einer Sache im Vordergrund. Viele Leute helfen bei der Finanzierung, da sie von der Sache selbst überzeugt sind. Für die Initiatoren der Projekte, allen voran Künstler und kleine Start-ups, liegt ein weiterer Vorteil von Crowdfunding darin, dass sie testen können, ob es überhaupt einen Markt für ihr Produkt gibt. Gleichzeitig lässt sich durch eine erfolgreiche Kampagne eine größere Öffentlichkeit erreichen; somit kann Crowdfunding auch einen positiven Marketing-Effekt mit sich bringen.

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