Steuerung, Überwachung und Analyse Zürich erhält neues Netzleitsystem

Modernes Energiemanagement: Zürich setzt ab sofort auf das Netzleitsystem ControlStar.

Bild: Fabrice Göldi, EWZ
31.10.2024

Eine moderne Mess- und Netzinfrastruktur bildet die Grundlage für Digitalisierung und eine intelligente Energiekoordination. Die Stadt Zürich hat sich nun für ein neues Leitsystem entschieden. Es ersetzt mehrere Altsysteme und bietet Funktionen für Netzsicherheitsrechnungen, Lastflussrechnungen und Regelenergie.

Zur Steuerung, Überwachung und Planung des Stromnetzes der Stadt Zürich und Teilen des Kantons Graubünden setzt das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) nun auf das Leitsystem ControlStar von Kisters. Es erlaubt unter anderem eine automatisierte Auswertung von Massendaten und unterstützt EWZ bei der Fehlererkennung und präventiven Vermeidung von Stromausfällen. Auch Funktionen für die Ausregelung von Einspeisung und Verbrauch sind enthalten.

„Mit dem Kisters-Leitsystem haben wir die Versorgung der Stadt Zürich mit Strom auf eine sichere Basis gestellt“, sagt Andri J. Casura, Leiter Hochspannungsanlagen im Geschäftsbereich Netze beim EWZ. „Insbesondere die schnelle und hochautomatisierte Ansteuerung der Maschinen im Kontext der Regelenergiebereitstellung ist Voraussetzung, um sehr schnell an den entsprechenden Märkten zu agieren“, ergänzt Timur Aka, Leiter Handel und Bewirtschaftung im Geschäftsbereich Energie beim EWZ.

Netzsicherheitsrechnungen und Regelenergie

Die erweiterten Funktionalitäten zur Netzsicherheits- und Lastflussrechnung wie beispielsweise Optimal Power Flow, State Estimation und n-1-Sicherheit beziehen Daten des Übertragungsnetzbetreibers Swissgrid mit ein und liefern somit sehr realitätsnahe Ergebnisse. Das unterstützt EWZ-Mitarbeiter unter anderem bei der Fehlerortung, Kurzschlusserkennung sowie der Planung von Schalthandlungen.

Damit EWZ am Regelleistungsmarkt teilnehmen und flexibel verfügbare Leistung anbieten kann, wickelt ControlStar zudem die komplexen zeitkritischen Online-Prozesse rund um die Regelenergie automatisch ab. Das reicht von der Übernahme der Plan- beziehungsweise Vertragsdaten über die Prozessdatenerfassung und -verarbeitung, Online-Kontrolle und Steuerung bis hin zur anlagenscharfen Bereitstellung der notwendigen Daten für die Abrechnung.

Um die richtigen Schlüsse aus den im Netz erfassten Daten zu ziehen, Massendaten auszuwerten und zu archivieren, setzt EWZ die Big-Data-Lösung KiBiD von Kisters ein. Sie unterstützt mit Mustererkennung und Trendanalysen etwa bei der präventiven Vermeidung von Stromausfällen.

Schnellere und leichtere Bedienung

Das neue Leitsystem läuft on premises bei EWZ. Eine hohe Verfügbarkeit und Netzwerksicherheit soll durch zwei Doppelrechnersysteme, redundante Auslegung an den zwei Standorten Zürich und Sils im Domleschg sowie Segmentierung, Verschlüsselung und Authentifizierung gewährleistet sein.

Ebenso soll ControlStar für eine vereinheitlichte und damit schnellere und komfortablere Bedienung sorgen. Das betrifft insbesondere zentrale Funktionalitäten wie die Prüfung und Durchführung von Schaltbegehren sowie die Erstellung von Schaltberichten. Die Web-Ansichten liefern einen schnellen Überblick auf ausgewählte Netzzustände, auch für berechtigte Personen, die nicht direkt Zugriff auf das Leitsystem haben.

„Wir freuen uns, EWZ mit seiner sehr konsequenten Ausrichtung auf Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und den kontinuierlichen Zubau von erneuerbaren Energien unterstützen zu dürfen“, sagt Dr. Markus Probst, Leiter des Geschäftsbereichs Energie bei Kisters. „Aus der intensiven Zusammenarbeit sind mehrere Erweiterungen unseres Leitsystems entstanden, die nun auch anderen Kunden nutzen.“

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