A&D:
Worauf muss man bei der Auswahl von Computer-on-Modules achten?
Peter Müller:
Kunden sollten auf die jeweilige Applikation hin dedizierte, standardisierte Module einsetzen. Wir bieten unseren Kunden ein nahtlos skalierbares Portfolio: Das fängt bei Legacy-Designs an, die wir mit ETX-Modulen bedienen. Neue x86er-Moduletechnik umfasst zudem die komplette COM-Express-Formfaktorfamilie. Mit den neuen SMARC COMs erhalten Entwickler nun eine Plattform für extrem energieeffiziente, robuste und kompakte ARM/SOC-basierte Systeme.
Wie differenzieren sich diese Lösungen von weiteren Angeboten am Markt?
Dadurch, dass alle von uns unterstützten COM-Standards klar definierte Märkte adressieren, gibt es bei uns nur geringe Überlappungen. Andere am Markt angebotene Lösungen sind deutlich durchmischter. Diese Lösungen können sich alleine durch die unterschiedlichen Anforderungen an das Treiber-Setup selbst kannibalisieren. Aufgrund diesen Effekts werden reinrassige Lösungsansätze wie ETX, COM Express und SMARC langfristig am erfolgreichsten sein.
Ein Modul produziert aber so oder so immer den vergleichbaren Entwicklungsaufwand.
Es hängt immer auch von der Güte der standardisierten Building Blocks und des Service-Angebots ab. Nehmen Sie beispielsweise den Entwicklungsaufwand für ein Modul plus applikationsspezifisches Carrierboard: Vom Aufwand her ist es für uns nahezu gleich, ob wir vorhandene Blaupausen für beide Boards umsetzen oder in einem kundenspezifischen Full-Custom-Design vereinen. Hier können OEMs Zeit und Kosten sparen. Auf der Software-Seite sind wir ebenfalls gut aufgestellt: Einschließlich des Betriebssystems haben wir bereits alle Aufgaben für jedes Modul erledigt.
Also sehen Sie Ihre Kompetenzen auch im Software-Bereich?
Unbedingt. OEMs brauchen einen zentralen Ansprechpartner. Hardwarenahe Services bis hin zum OS zählen wir eindeutig zum Aufgabengebiet des Hardware-Herstellers. Entwickler hingegen sollen sich auf die Applikation konzentrieren. Unsere Aufgabe ist es die neuen SMARC-Module als applikationsfertige Plattformen mit individuellerem Support anzubieten, damit ARM/SOC-Designs für Kunden ähnlich komfortabel werden, wie die bewährten x86er-basierten ETX und COM Express-Module. Wenn wir dies erreichen - und da bin ich mir sicher - können Kunden sich unabhängig vom Prozessor frei für die für sie beste Plattform entscheiden.