In Löningen in Niedersachsen ist die Welt noch in Ordnung. Seit 2008 setzt man hier auf Fernwärme aus örtlichen Blockheizkraftwerken, die mit der Biogas-Anlage der GF-Bio-Energie Hasetal verbunden sind.
Die in einer solchen Anlage nötige Übertragungssicherheit und Zuverlässigkeit sichert seit 2006 ein spezielles Alarmsystem, das Albers Informationstechnik gemeinsam mit der MS Mikroprozessor Systeme realisiert hat.
Anfang 2011 entstanden in Verbindung mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes der Stadt Löningen zwei weitere Außenstationen mit drei Blockheizkraftwerken, die nun mit eigenen Alarmierungsgeräten in den Alarmkreislauf eingebunden wurden.
Alarm, der ankommt
Ein weiterer Vorteil dieser Alarmierungssysteme ist neben der Vielfalt der Funktionen und der Zuverlässigkeit auch die Möglichkeit, mehrere Meldewege zu nutzen. DAzu gehören etwa ISDN, GSM, Netzwerke oder das Internet. Damit sind sie besonders für sensible Projekte wie eben Biogasanlagen geeignet, da hier ernsthafte Störungen verheerende Folgen haben können.
Wichtig war dem Anlagenbetreiber auch die Möglichkeit zur Nachalarmierung: Der gerufene Mitarbeiter muss nicht nur den Empfang des Alarms quittieren, sondern ihn auch nach einer vorgegebenen Zeit vor Ort zurücksetzen. Passiert dies nicht, wird automatisch ein weiterer Mitarbeiter alarmiert.
Für noch mehr Sicherheit soll der Versand von Sprachnachrichten statt SMS sorgen, da diese leichter übersehen werden können. Im Alarmfall setzt das System daher die Sprachnachrichten über das Festnetz (ISDN) und bei Bedarf über das Mobilfunknetz an den diensthabenden Mitarbeiter ab. Bis zu 255 Personen können die Nachricht erhalten, die aus etwa 50 verschiedenen Alarmierungsformaten wählbar ist.
Zudem ist es mit der neuen Lösung möglich, den Bereitschaftsdienst in der Biogas-Anlage zu organisieren. Für eine ereignisbezogene Alarmierung kann der Betreiber die Zielnummern in Gruppen einteilen. Das erlaubt den Mitarbeitern, ihre eigenen Handys zu nutzen. Sie müssen somit kein zusätzliches Empfangsgerät mehr bei sich tragen.
Sicher vernetzt
Dank Ferneinwahlfunktion und der Möglichkeit der Fernwartung lassen sich neben Konfigurationsänderungen und Statusabfragen auch der Bereitschaftsdienst abwickeln und beispielsweise von einem Mitarbeiter zum anderen umstellen.
Die Hauptanlage und die beiden Außenstationen in Löningen sind über ISDN und Mobilfunk miteinander vernetzt. Damit müssen Alarmierungsstrategien oder Bereitschaftsdienste nur zentral an einer Stelle gepflegt werden.
Aus der Sammelmeldung der ersten Anlage wurden zwischenzeitlich 40 Einzelereignisse. Diese detaillierten Alarme zeigen genau den Ursprungsort der Störung an und ermöglichen gezieltes und schnelleres Eingreifen.
So zeigt zum Beispiel der Fütterungsalarm heute den Mitarbeitern gezielt, dass die Rohstoffversorgung nicht gewährleistet ist und nicht etwa eine bedrohliche Störung vorliegt.
Gezielt reagieren im Fall der Fälle
Die Umstellung auf das neue Alarmierungssystem in der Biogas-Anlage fand innerhalb weniger Tage im laufenden Betrieb statt. Die Anbindung der beiden neuen Außenstationen wurde kürzlich abgeschlossen.
Das multifunktionale System verhilft nicht nur den Mitarbeitern der Biogas-Anlage zu einem gefahrenfreien Arbeitsplatz, sondern ermöglicht es den Betreibern bei der Erzeugung „grüner“ Energie alle gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen einzuhalten.