Deponiegas-Anlage in Italien Biomethan aus Deponiegas: Neue Anlage erreicht hohe Methanrückgewinnung

ETW SmartCycle PSA-Anlage und Deponiegas-Vorkonditionierung.

Bild: ETW Energietechnik GmbH
03.03.2025

Die ETW Energietechnik hat gemeinsam mit ihrem italienischen Partner Ranieri Tonissi eine hocheffiziente Biomethananlage in Tarent (Apulien) realisiert. Die Anlage verarbeitet stündlich 4.400 Nm3 Deponiegas mit stark schwankender Gasqualität und hohen Stickstoffanteilen. Dank des speziellen ETW SmartCycle PSA-Aufbereitungsverfahrens mit NRU wird das Gas auf einspeisefähiges Biomethan gereinigt – mit einer Methanrückgewinnung von über 95 Prozent. Die gesamte Anlage wurde innerhalb von nur vier Monaten errichtet.

Die ETW Energietechnik aus Moers hat in Zusammenarbeit mit ihrem langjährigen italienischen Partner Ranieri Tonissi aus Genua eine Biomethananlage in Süditalien gebaut. Die Anlage in Tarent, Region Apulien, hat eine Kapazität von stündlich 4.400 Nm3 Deponiegas und besteht aus der bewährten, benutzerfreundlichen Biogasaufbereitung ETW SmartCycle PSA sowie einer nachgeschalteten NRU „Nitrogen Reduction Unit“.

Spezielles Aufbereitungsverfahren für Deponiegas

Zum Generalunternehmer-Lieferumfang von ETW gehört zudem die Rohgaskonditionierung, die Schwachgasnachbehandlung mit regenerativer thermischer Oxidation (RTO), die Gasfackel sowie die Biomethan-Einspeisung (Gate Keeper) mit Nachverdichtung auf 25 bar. „Mit dem speziell für Deponiegas entwickelten ETW Aufbereitungsverfahren mit NRU kann Deponiegas mit Stickstoffgehalten von über 20 Prozent zu einspeisefähigem Biomethan aufbereitet werden“, erläutert der verantwortliche Vertriebsleiter Alexander Szabo von ETW Energietechnik.

Hohe Anforderungen an Gasaufbereitung

Deponiegas ist ein besonderes Gas zur Aufbereitung. Auf der einen Seite gibt es eine sehr hohe Schadstoffkonzentration an Spurenstoffen (VOC: flüchtige organische Verbindungen, englisch volatile organic compounds) und Siloxanen. Auf der anderen Seite ist die Gasqualität nicht konstant und es gibt Schwankungen in der Gaszusammensetzung und Gasmenge. Je länger eine Deponie in Betrieb ist, desto mehr Methan wird durch Sauerstoff und Stickstoff ersetzt. Überdies ist die Gasmenge rückläufig.

Somit werden sehr hohe Anforderungen an eine Anlage zur Gasaufbereitung gestellt. Die Methankonzentration liegt zwischen 40 bis 60 Prozent, die Stickstoff- und Sauerstoffkonzentration zwischen 2 bis 25 Prozent und der Betriebsbereich – also die Teillastfähigkeit der Anlage – beträgt zwischen 30 bis 100 Prozent Kapazität.

Bauzeit knapp vier Monate

Alle diese Punkte stellen für die ETW SmartCycle PSA mit NRU keine Probleme dar, und die Anlage in Tarent erzeugt seit ihrer Inbetriebnahme im August 2024 zuverlässig Biomethan. „Die Methan Rückgewinnung aus dem Deponiegas liegt bei einem sehr guten Wert von über 95 Prozent“, ergänzt Alexander Szabo von ETW Energietechnik. Die Anlage besteht aus sechs standardisierten Containern, aufgestellt in U-Form mit einem großen überdachten Innenraum für die PSA-Technik und NRU. Die gesamte Anlage wurde in einer Bauzeit von nur rund vier Monaten errichtet.

Bildergalerie

  • ETW SmartCycle PSA-Anlage mit Rohgasspeicher.

    ETW SmartCycle PSA-Anlage mit Rohgasspeicher.

    Bild: ETW Energietechnik GmbH

  • ETW SmartCycle PSA-Anlage: Gate-Keeper, Biomethan- und Schwachgasspeicher, Nachverdichter 25 bar.

    ETW SmartCycle PSA-Anlage: Gate-Keeper, Biomethan- und Schwachgasspeicher, Nachverdichter 25 bar.

    Bild: ETW Energietechnik GmbH

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