Die Standards und Spezifikationen von Speicherbausteinen werden von Gremien wie Jedec definiert. Durch eine existierende Norm (Spezifikation) sind elektrisch betrachtet die Speicherkomponenten einzelner Hersteller vergleichsweise einfach austauschbar. Damit ließ sich der Speicherlieferant in der Vergangenheit somit sprichwörtlich in letzter Minute vor Produktionsstart auswählen. Durch die Normierung waren Speicher meistens eine kostengünstige Komponente im System und hatten geringe strategische Bedeutung.
Heute sehen sich Prozessor- und Controllerhersteller einer wachsenden „Vereinheitlichung“ ausgesetzt, da die meisten Architekturen auf lizenzierten Rechnerkernen von ARM basieren. Auch die Fertigung ist kein Differenzierungsmerkmal mehr, da die überwiegende Mehrheit der Hersteller bei den gleichen marktführenden Foundries produzieren lässt. Mit Multi-Core-Architekturen und Taktraten im Gigahertz-Bereich liegt der Flaschenhals für die Systemleistung in vielen Fällen beim Speicher-Subsystem oder der entsprechenden Schnittstelle. Immer komplexere Speichersysteme und größere Dichten sorgen dafür, dass die gesamten Speicherkosten in vielen Fällen die Prozessorkosten bereits signifikant übersteigen. Resultat: eine zunehmende Bedeutung von und ein wachsender Fokus der Kunden auf Speicherbausteine.
Die Leistung des Speichersystems ist häufig entscheidend für die gesamte Funktionalität der Anwendung. Deswegen ist das Speichersystem heute bereits in der Vorentwicklung der Kunden ein wichtiges Thema. Speicherhersteller werden daher bereits bei der Architektur-Definition von zukünftigen Lösungen hinzugezogen, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die die Anforderungen zukünftiger Systeme erfüllen. Das macht den Speicher zu einer strategisch wichtigen Komponente und eröffnet neue Möglichkeiten für die Speicherhersteller, neue Trends in der Halbleiter- und Elektronikindustrie zu beeinflussen.
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