Die Geschichte der Brauerei Leibinger mit Sitz in Ravensburg reicht bis ins Jahr 1894 zurück. Leibinger steht bis heute dank der seit Generationen übergreifenden, handwerklichen Tradition immer für höchste Qualität, die zu 100 Prozent aus heimatlichen Rohstoffen kommt. Und sie ist auch ein Beispiel dafür, dass sich Tradition und Fortschritt keinesfalls ausschließen. Dank modernster Technik sorgen nur zehn der insgesamt 40 Mitarbeiter für die komplette Produktion. Unter anderem mit von der Partie: Ein Roboter sowie mehrere Tintenstrahldrucker vom Typ Linx des Kennzeichnungsanbieters Bluhm Systeme. Oliver Lacher, technischer Leiter bei Leibinger, berichtet: „Die Linx-Tintenstrahldrucker kommen mit vielen Kennzeichnungsaufgaben und Materialien klar, sie sind deshalb genau die Richtigen für unsere Anforderungen und betrieblichen Voraussetzungen.“
Kommt ein leeres Fass in die Leibinger-Brauerei zurück, wird es für den nächsten Einsatz innen und außen gereinigt, desinfiziert und anschließend wieder gefüllt. Ein Roboter versiegelt das Fass mit einer Verschlusskappe und fährt das fertig befüllte Fass an einem Druckkopf des Linx-Tintenstrahldruckers vorbei, um es mit der notwenigen Kennzeichnung zu versehen. Der Codiervorgang wird per SPS-Signal des Roboters auf die Digital-I/O-Schnittstelle des Linx eingeleitet und in drei Zeilen die Biersorte, das Abfülldatum, Chargennummer und das Mindesthaltbarkeitsdatum aufgebracht. Danach stellt der Roboter das Fass auf eine Palette.
Druckkopf unter dem Förderband
Die Mitarbeiter der Brauerei sind mit den Leistungen der Tintenstrahldrucker sehr zufrieden. Auch deswegen kommen an anderen Produktionsstellen bei Leibinger weitere Linx-Geräte zum Einsatz, zum Beispiel an der Dosenabfüllanlage für die 5-l-Frische-Fässchen. Hier schreibt ein weiteres Linx-System die Informationen wie zum Beispiel das Mindesthaltbarkeitsdatum ein- bis zweizeilig auf den konvexen Fassboden. Dafür wurde der Druckkopf extra von unten unter das Förderband installiert.
Die 5-l-Partyfässer werden in erster Linie für den ausländischen Markt produziert und sind bei Leibinger ein reines Saisongeschäft. Entsprechend wird der Drucker nur nach Bedarf eingesetzt. Oliver Lacher kommentiert: „Hier hat Linx dank seiner besonderen Technik gepunktet. Denn selbst nach einem Stillstand von mehreren Wochen laufen die Drucker problemlos.“ Dass die Systeme so zuverlässig funktionieren, wird durch die patentierte Abschaltroutine mit dem Fullflush-Spülsystem möglich: Auf Knopfdruck wird aus allen Leitungen die Tinte gesaugt, die Schläuche, der Druckkopf und sogar die Düse durchgespült. So gereinigt, können die Codierer getrost bis zur nächsten Exportcharge in der Warteschleife stehen.
Die Brauerei setzt die Continuous-Inkjet-Codierer auch noch an einer dritten Stelle ein, und zwar im Bereich der Flaschenabfüllanlage. Hier sind ganz besondere Fähigkeiten von der Kennzeichnungstechnik gefordert, denn das Umfeld ist feucht und die zu beschreibenden Flaschen laufen mit sehr hoher Geschwindigkeit durch. Kein Problem für die Linx-Drucker, denn diese sind serienmäßig mit IP 55 ausgestattet und erreichen beim Einzeilen-Druck Geschwindigkeiten von bis zu 8,4 m/sek. Bei Leibinger werden 15.000 Flaschen pro Stunde in der Flaschenabfüllanlage abgefüllt.
Rückschluss auf Chargen möglich
Der Druckkopf ist direkt in die Anlage integriert und schreibt direkt nach dem Befüllen auf jedes einzelne Flaschenetikett das Mindesthaltbarkeitsdatum und eine Uhrzeit. Daraus kann Leibinger dann im Fall der Fälle auf die ursprünglichen Chargen und Herstelldaten zurück schließen. Damit der Bediener bequem Einstellungen vornehmen kann, ist der eigentliche Drucker mit den Bedienelementen außerhalb der Abfüllanlage. Möglich macht es die zwei Meter lange Druckkopfzuleitung des Kennzeichnungssystems, bei Bedarf sind sogar optional vier Meter verfügbar.
„Früher haben wir das Haltbarkeitsdatum mit einem Rollrad auf jedes Flaschenetikett aufgebracht“, erläutert Oliver Lacher. „Diese Arbeitsweise war uns aber irgendwann zu aufwendig gewesen und das Handling mit der Tinte für das Rollrad zu schmutzig." Zudem konnten keine fortlaufenden, variablen Daten in Echtzeit wie die Uhrzeit zur Rückverfolgung aufgebracht werden. Der Linx-Tintenstrahldrucker bietet dem Unternehmen nun andere Möglichkeiten.