Baumförmige Windräder könnten die Lösung zur Nutzung von Windenergie in Städten sein, ohne die Landschaft und die Umwelt zu beeinträchtigen. Denn eines der Hauptprobleme der erneuerbaren urbanen Energiesysteme liegt in der Schwierigkeit, sie in das Stadtbild zu integrieren. Große Windkraft- oder Solaranlagen gelten als störend und als Verschandelung der Landschaft.
Designer und Forscher haben deshalb verschiedene Ideen entwickelt, um dieses Problem zu lösen: transparente Solarplatten zur Verwendung als Fenster in Gebäuden, weiße Sonnenkollektoren für die Integration in die Fassaden der Gebäude oder Windanlagen mit einem wellenförmigen Design und Mini-Windräder, wie etwa der „Windbaum“, den das Unternehmen NewWind entwickelt hat.
Die 11 Meter hohe Stahlkonstruktion verfügt über 72 künstliche Blätter, die als vertikal Mini-Windräder den Baum „betreiben“. Weht Wind, kann die Konstruktion lautlos Energie produzieren. Kabel und Generatoren sind in die Blätter und Zweige integriert, so dass die Windenergieanlage nahezu geräuschlos arbeitet und wenig Raum einnimmt. Die urbanen Windanlagen haben eine maximale Leistung von 3,1 kW. Dies reicht aus, um etwa die Straßenbeleuchtung der Stadt mit Strom zu versorgen.
Der biomimetische Entwurf des Windbaumes ermöglicht die nahtlose Integration in jede Art von Landschaft, egal ob in der Stadt oder auf dem Land. Durch die Kombination einer Vielzahl von Mikroturbinen in einer organischen Form ist der Baum somit in der Lage, jede Bewegungsenergie in einem 360° Radius zu nutzen und durch die Vielzahl der Rotorblätter zu akkumulieren.
Der Windbaum wurde so konzipiert, dass er eine Lebensdauer von bis zu 25 Jahren erreicht und Stürmen der Windklasse 3 widerstehen kann. Im Mai 2015 soll ein erster Prototyp auf dem Place de la Concorde in Paris installiert werden.
Das Video zeigt einen Windbaum in Aktion.