Verpackungstechnik Biskuit-Verpackung für aufstrebende Märkte

Das Wachstum im Biskuitmarkt führt zu einer verstärkten Nachfrage nach automatisierten Verpackungssystemen, die die Effizienz steigern.

Bild: Bosch Packaging Technology
17.06.2014

Um der weltweit zunehmenden Nachfrage nach Biskuits aller Arten gerecht zu werden, ist der Einsatz von automatisierter Verpackungstechnik unerlässlich für den Erfolg. Dabei spielt die Beratung bei der Bedarfsermittlung eine entscheidende Rolle. Aber auch die Auswahl der richtigen Verpackungsfolie und die Einhaltung der Hygienevorschriften dürfen nicht vernachlässigt werden.

Man könnte es als ein weltweites Verlangen nach kleinen Leckereien bezeichnen: Die Nachfrage nach Biskuits und herzhaften Crackern steigt stetig und bietet Nahrungsmittelherstellern neue Möglichkeiten zur Entwicklung und Stärkung ihrer Marken. Gemäß der Prognosen von Global Industry Analysts wird der globale Backwarenmarkt 2015 ein jährliches Volumen von 410 Mrd. US-Dollar erreichen, wobei das größte Wachstum auf Cracker und Biskuits fällt. Dieses Wachstum führt zu einer verstärkten Nachfrage nach vollständig automatisierten Verpackungssystemen, die die Effizienz steigern und eine hygienischere Verarbeitung ermöglichen. Damit Hersteller die sich bietenden Marktchancen optimal nutzen und unterschiedliche Konsumentenwünsche erfüllen können, besteht darüber hinaus hoher Bedarf an flexiblen Anlagen und maßgeschneiderten Lösungen mit Unterstützung durch Experten. Am deutlichsten zeigt sich die wachsende Nachfrage nach Biskuits in Asien, wo für herzhafte Cracker die größten Wachstumsraten im Backwarenmarkt erwartet werden, gefolgt von einfachen Biskuits. Doch auch hochwertigere Produkte wie Plätzchen und Doppel-Kekse gewinnen unter den asiatischen Kunden an Beliebtheit.

Die Marktchancen in Asien lassen sich am besten an Kennzahlen verdeutlichen. Gemäß Euromonitor International wird sich die voraussichtliche durchschnittliche jährliche Wachstumsrate für den Biskuitmarkt von 2012 bis 2017 weltweit auf 2,9 Prozent belaufen. In China wird jedoch ein Wachstum von 22,5 Prozent erwartet, für Indien sogar 34,7 Prozent. Diese Märkte befinden sich in der Weiterentwicklung, sodass auch langfristig von einer starken Nachfrage nach Backwaren ausgegangen werden kann.

OEE-optimierte Verpackung

Ein hohes Maß an zuverlässiger und flexibler Verpackungsautomatisierung wird für Hersteller immer wichtiger, um die wachsende Nachfrage nach Biskuits decken zu können. Die Anlagen müssen so ausgelegt sein, dass sie die Qualität des Endprodukts sicherstellen und gleichzeitig einfach zu bedienen und zu warten sind. Zusätzlich ist eine hohe Gesamtanlageneffektivität (Overall Equipment Effectiveness, OEE) ein wichtiger Faktor für Kaufentscheidungen.

Bei einem Produkt wie Biskuits kann effiziente Automatisierungstechnik mit hohen Verpackungsleistungen geringe Gewinnmargen ausgleichen. In Produktionsstätten, in denen es auch auf eine optimale Flächenauslastung ankommt, steigern automatisierte Hochgeschwindigkeitslinien die Produktivität bei einem insgesamt geringeren Platzbedarf. Da keine zwei Hersteller die gleichen Bedürfnisse haben, ist die Zusammenarbeit mit einem Lieferanten, der ein auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnittenes System liefern kann, ein entscheidender Faktor. Bosch Packaging Systems, ein Unternehmen von Bosch Packaging Technology, arbeitet eng mit seinen Kunden zusammen, um die Entwicklung von maßgeschneiderten Lösungen sicherzustellen, mit denen sich Produktions- und Geschäftsziele umsetzen lassen.

Die Personalkosten haben sich in den vergangenen fünf Jahren in einigen Märkten nahezu verdoppelt, und mit zunehmender Entwicklung der aufstrebenden Märkte zeigt sich ein allgemeiner Trend zu steigenden Löhnen. Ein weiterer Kostentreiber sind Ausbildungskosten, da es schwierig ist, qualifiziertes Personal zu finden. Vollautomatisierte Verpackungslinien erfordern im Vergleich zu teilautomatisierten Anlagen in der Regel weniger Bedienpersonal. Dadurch reduzieren sich die Betriebskosten und die Mitarbeiter können für andere wichtige Aufgaben eingesetzt werden. Neue automatisierte Linien verfügen außerdem über eine einheitliche Bedienoberfläche (Human Machine Interface - HMI), die auf eine einfache und intuitive Bedienung ausgelegt ist und den Schulungsaufwand erheblich reduziert. In den vergangenen Jahren hat Bosch Packaging Systems diese bedienerfreundliche Technik für den wachsenden Biskuitmarkt in aufstrebenden Märkten implementiert – mit positiven Ergebnissen für die Hersteller.

Verschiedene Packstile, flexible Systeme

Da Hersteller oft mehrere Produkte auf derselben Linie verarbeiten, sind flexible Verpackungssysteme die Lösung, um verschiedene Packstile und Konfigurationen für Biskuits umsetzen zu können. Derzeit werden 75 Prozent aller Biskuits in flexiblen Packungen verpackt. In der Regel werden Stapelverpackungen für Formate von bis zu 50 g sowie Stapel- und Hochkant-Formate für Packungen mit einem Gewicht von 51 bis 100 g verwendet. Biskuits für Packungen von mehr als 100 g werden überwiegend hochkant verpackt.

Einhergehend mit dem hohen vorhergesagten weltweiten Wachstum wird auch der Verbrauchergeschmack vielfältiger. Automatische Verpackungstechnik, ausgelegt auf maximale Flexibilität, ermöglicht Herstellern daher eine schnelle, einfache und zeitnahe Anpassung an Verbraucherbedürfnisse. Durch flexible Anlagen können Hersteller den Verpackungsprozess schnell und mit kurzen Stillstandzeiten von beispielsweise gestapelten auf hochkant stehende Biskuits umstellen. Zum Schutz des Produkts können Packungen unter anderem luftdicht oder gasdicht hergestellt oder das Produkt mit einer Wellpappe umlegt werden. Zusätzlich gibt es zahlreiche Siegeltechniken zur Verarbeitung verschiedener Folienqualitäten. Zur Verbesserung der Produktion und Aufwertung ihrer Marken sollten Hersteller und Markenmanager bei der Kaufentscheidung die Expertise und Beratung kompetenter Anbieter nutzen, um das effizienteste System zu erwerben, das den individuellen Bedürfnissen voll entspricht.

Ein Beispiel für die sich verändernde Konsumentennachfrage ist der Trend hin zu Einzelportionsverpackungen. Zusammen mit der Vorliebe der Verbraucher in den aufstrebenden Märkten für kleinere Packungen besteht eine zunehmende Nachfrage nach Biskuits, welche als Einzelportion und gestapelt verpackt sind. Insbesondere bei der Wahl einer Einzelportion erwarten Verbraucher, dass das Produkt immer frisch ist. Hinzu kommt, dass Einzelportionen kostengünstiger sind als große Packungen. Sie sind zudem besonders praktisch für vielbeschäftigte Konsumenten, wie zum Beispiel Berufstätige in Großstädten oder Verbraucher, die ihren Konsum kontrollieren oder einen Snack für unterwegs kaufen möchten. Als Ergebnis entwickeln sich Einzelportionspackungen zu einem bevorzugten Format für Sekundärverpackungen in den städtischen Verkaufsregalen der BRIC-Länder.

Die Nahrungsmittelsicherheit gewinnt weltweit an Bedeutung, sodass neue Vorschriften erlassen und bestehende Richtlinien verschärft werden. Diese Vorschriften wirken sich auch auf die aufstrebenden Märkte aus. Dies hat zur Folge, dass Hersteller verstärkt hygienische Produktionsbedingungen implementieren. Neue automatisierte Linien werden daher mit Fokus auf die Erfüllung höchster Hygienestandards entwickelt. So kommen beispielsweise Stahlrahmen zum Einsatz, und eine optimierte Bauweise verhindert die Ansammlung von Produkt­rückständen in Zwischenräumen und Öffnungen. Automatisierte Prozesse sind grundsätzlich hygienischer als halbautomatische oder gar manuelle. Da es so gut wie nie zu direktem Personenkontakt mit dem Produkt kommt, wird eine Kontamination vermieden.

Nahrungsmittelhersteller befassen sich außerdem mit neuen, umweltfreundlichen Möglichkeiten, um Produktausschuss und CO2-Ausstoß zu reduzieren. Dazu zählen biologisch abbaubare Folien und die Gewichtsreduktion von Verpackungen durch Einsatz dünnerer Folien und weniger Material. Diese Optionen sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern tragen auch zur Verringerung der Gesamtproduktionskosten bei – ohne die Qualität zu beeinträchtigen.

Einige Hersteller von Verpackungsmaschinen arbeiten an der Entwicklung einer neuen Generation von mehrschichtigen funktionalen Folien mit bis zu sieben Schichten, die den aktuellen Standard mit drei Schichten ablösen soll. Trotz der zusätzlichen Schichten sind diese Folien dank moderner Extrusionstechnologie dünner als Standardfolien. Diese neue Mehrschicht-Folientechnologie ermöglicht eine Verbesserung der Barriereeigenschaften der Folie, die Produkte vor schädlicher UV-Strahlung, Feuchtigkeit und Geschmacksverlust schützen.

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