Nach den Worten von Wen Ju haben diese Verfahren ein hohes Potenzial, den Klimawandel einzudämmen und natürliche Ressourcen zu schonen. Kohlenmonoxid zum Beispiel wird in großen Mengen für die Herstellung von Polycarbonat und Polyurethan benötigt, aus denen die Industrie Dämmstoffe, Brillen, Schutzglas und andere wichtige Güter fertigt. Derzeit verbraucht dieser Prozess riesige Mengen an fossilen Brennstoffen und produziert als Abgas massenhaft das Treibhausgas CO2.
„Die Elektrokatalyse kann ein sehr effektives Instrument sein, den Kohlenstoff aus dem stabilen CO2-Molekül zu gewinnen und in höherwertige Produkte einzubauen“, sagt Wen Ju. Kohlenstoff steckt in den meisten täglich benötigten Gütern und Energieträgern. Ziel ist es, bei ihrer Produktion fossile Rohstoffe durch das Klimagas CO2 zu ersetzen und damit einen Kohlenstoffkreislauf in Gang zu setzen. Seit Jahrzehnten werden solche Technologien unter dem Stichwort „Carbon Capture and Utilisation“ (CCU) erforscht. Weltweit mühen sich Forscher, ihre Projekte zur Industriereife zu bringen.
Die Themengruppe von Dr. Ju ist im Bereich „Elektrochemie und Katalyse“ von Prof. Dr. Robert Francke angesiedelt, dem Kopf des neuen Leitungsstabes am LIKAT. Wen Ju forschte mehr als zehn Jahre an der TU Berlin, zuletzt als Projektleiter, mit enger Anbindung an die Industrie. Zu Kooperationspartnern seiner Gruppe zählen Firmen, die sich wie das LIKAT der Forschung und Entwicklung für eine klimaneutrale Wirtschaft verschrieben haben.
Die Gruppe befasst sich neben der CO2-Elektrolyse mit weiteren Themen, wozu die elektrochemische Aktivierung und Umwandlung von vielfältigen Rohstoffen zu wertvollen Chemikalien gehört.