Prozessautomation & Messtechnik Das geheime Leben der Messgeräte

Endress+Hauser (Deutschland) GmbH+Co.KG


In den Fokus der Life-Cycle-Kosten rücken auch Mess- und Automatisierungskomponenten.

19.07.2012

Die Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit ist eine entscheidende Herausforderung für die Industrie. Gleichzeitige sollen auch die Lebenszykluskosten reduziert werden. Intelligente Life-Cycle-Konzepte für Messtechnik- und Automatisierungskomponenten unterstützen das.

Sponsored Content

Anlagenbetreiber beurteilen die Wirtschaftlichkeit ihrer Investitionen nicht allein über die einmaligen Anschaffungskosten wie Planen und Errichten, sondern zunehmend unter Berücksichtigung der Life-Cycle-Kosten. Verschiedene Untersuchungen des ZVEI haben gezeigt, dass die Kosten für den Betrieb eines Systems (Opex) dessen Anschaffungskosten (Capex, Capital expenditure) um ein Vielfaches übersteigen können. Die Gründe hierfür liegen in der langen Nutzzeit von Anlagen, in der die Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung periodisch wiederkehren. In den Fokus der Life-Cycle-Kosten rücken vermehrt auch Mess- und Automatisierungskomponenten, da im Laufe der letzten Jahrzehnte deren Anzahl in verfahrenstechnischen Produktionsanlagen mit steigendem Automatisierungsgrad kontinuierlich gestiegen ist. Dies wirkt sich auch auf die hierfür getätigten Investitionen aus: Zwischenzeitlich beträgt der Investitionsanteil für Messtechnik in der chemischen Industrie schon bis zu 20Prozent an der Gesamtinvestition einer Anlage. Folgerichtig wird auch auf die Betriebskosten intensiver geschaut. Nach Angaben eines weltweit tätigen Chemieunternehmens fallen zum Beispiel über eine Nutzzeit von 15Jahren 75Prozent der Gesamtkosten (TCO, Total Cost of Ownership) eines Coriolis-Messgeräts in der Betriebsphase an. Zur Reduktion dieser Kosten lauten daher die generelle Forderungen der Betreiber an die Hersteller solcher Messsysteme: die Bereitstellung von Migrationskonzepten bei der Ausphasung veralteter Produkte sowie die Sicherstellung der Verfügbarkeit von Produkten und Ersatzteilen während der gesamten Lebensdauer einer Anlage.

Schnelle Informationen sind der Schlüssel zum Erfolg

Doch woher weiß der Betreiber, welche Messgeräte, die teilweise im Laufe von Jahrzehnten verbaut sind, überhaupt noch lieferbar sind, welche Ersatzteile der Hersteller noch vorrätig hält und welche möglichen kompatiblen Nachfolgeprodukte es gibt? Der Schlüssel zum Erfolg ist ein schneller und zielgerichteter Zugriff auf genau diese Informationen. Mit den Plattformen W@M Portal und W@M Enterprise steht dem Betreiber ein offenes und leistungsstarkes Werkzeug für den kompletten Anlagenlebenszyklus zur Verfügung. W@M Enterprise kann auf einem Laptop, einer Workstation oder einem zentralen Server im Unternehmensnetzwerk installiert werden. Über eine bestehende Internetverbindung können die benötigten Informationen zu Endress+Hauser-Produkten automatisch aktualisiert werden. Ein Download neuer Gerätedaten aus dem W@M Portal garantiert die Aktualität der Daten beim Nutzer. Das W@M Portal selbst wird nicht installiert. Durch das Öffnen der Website https://portal.endress.com hat der Betreiber Zugang zu seinem persönlichen Portal. Das Daten-Hosting erfolgt im Rechenzentrum des Endress+Hauser-IT-Dienstleisters. Durch die mit 128Bit verschlüsselte Internetverbindung und persönliche Anmeldung mit Benutzername und Passwort wird eine optimale Datensicherheit gewährleistet. Für jedes Endress+Hauser-Produkt sind im W@M Portal Dokumentationen hinterlegt, die dem Auslieferungszustand eines Geräts entsprechen. Das sind typischerweise Bedienungsanleitungen, Sicherheitshinweise, Zertifikate und Protokolle. Alle Produkte können über die Eingabe der Geräte- Seriennummer, Bestell-, Auftrags- oder TAG-Nummer einfach gefunden werden. Die benötigten Dokumentationen stehen per Mausklick zum Öffnen oder Herunterladen bereit. Die integrierte intelligente Anlagen- und Instandhaltungsdatenbank „Installed Base Assistant“ ermöglicht zusätzlich eine einfache und zentrale Verwaltung der installierten Mess-, Regel- und Automatisierungskomponenten - und das unabhängig vom Hersteller. Der Betreiber spart wertvolle Zeit, denn die Datenpflege erfolgt automatisch für Endress+ Hauser-Produkte. Neu bestellte Geräte stehen mit allen Informationen bereits zum Zeitpunkt des Wareneingangs zur Verfügung. Zusätzliche Kennzahlen (KPIs, Key Performance Indicators) stehen auf Knopfdruck zur Verfügung und geben Auskunft zu den Fragen:

�?� Welche Mess- und Regeltechnik ist alt und gefährdet den Anlagenbetrieb? �?� Welche Produkte müssen am Lager verfügbar sein? �?� Wie steht es um die Lieferfähigkeit von Produkten und Ersatzteilen?

Die Informationen, die das W@M Portal liefert, sind ein hilfreicher Baustein eines gesamtheitlichen Life Cycle Konzepts. Der Aufwand für eine zeitraubende Suche nach wertvollen Geräteinformationen kann deutlich reduziert werden. Durch eine kontinuierliche Geräte- und Ersatzteilverfügbarkeit können Betriebskosten gesenkt und Anlagenverfügbarkeit gesichert werden. Der Betreiber wird durch die intelligente, sich selbst pflegende Datenbank spürbar entlastet und kann sich auf das Wesentliche konzentrieren: die Sicherstellung des reibungslosen Anlagenbetriebs.

Bildergalerie

Verwandte Artikel