Grüner Strom für 400.000 Haushalte Dritter Innogy-Offshore-Windpark vor der deutschen Küste

Innogy baut seinen dritten Offshore-Windpark vor der deutschen Küste.

Bild: iStock, MR1805
06.04.2020

Innogy bereitet den Weg für Kaskasi, das dritte Offshore-Projekt des Unternehmens vor der deutschen Küste: Das Energieunternehmen hat die finale Investitionsentscheidung für den Bau des 342 MW Windparks getroffen, der 35km nördlich der Insel Helgoland entstehen soll.

Die Verträge für die Lieferung aller wichtigen Komponenten, für den Offshore-Windpark Kasaki, sind bereits unterzeichnet. Der Auftragswert für Windturbinen und Fundamente, die Offshore-Umspannanlage sowie die Verkabelung des Windparks liegt insgesamt bei über 500 Millionen Euro.

Baubeginn 2021

Sven Utermöhlen, Senior Vice President Renewables Operations Offshore, Innogy: „Nach unserem Erfolg bei der deutschen Offshore-Auktion 2018 haben wir jetzt den nächsten wichtigen Schritt zur Realisierung des Offshore-Windparks Kaskasi unternommen. Mit Siemens Gamesa, Bladt Industries und Seaway 7 haben wir sehr erfahrene Zulieferer für alle wichtigen Komponenten und deren Installation an Bord. Der Baubeginn auf See ist für nächstes Jahr geplant."

Vibrationsrammtechnik weltweit erstmals genutzt

Innogy hat mit Siemens Gamesa Renewable Energy einen Vertrag zur Lieferung von 38 SG 8.0-167 DD Flex Offshore-Windturbinen abgeschlossen. Jede Turbine wird über eine installierte Leistung von bis zu 9 MW verfügen. Der Rotordurchmesser beträgt 167m, die Gesamthöhe 191m. Die Windturbinen und die Umspannanlage werden auf Monopile-Fundamenten der Firma Bladt Industries errichtet. Seaway 7 wird im dritten Quartal 2021 beginnen die Fundamente mit einem besonderen Verfahren in moderaten Wassertiefen von 18 bis 25m zu installieren.

Die Vibrationsrammtechnik, das sogenannte „Vibro Pile Driving", ist eine gute Alternative zur herkömmlichen Schlagrammtechnik. Ein Forschungsprojekt unter Leitung von Innogy hat gezeigt, dass dieses verbesserte Installationsverfahren das Potenzial hat Konstruktionszeiten und Geräuschemissionen zu verringern. Kaskasi wird weltweit als erster Windpark diese Vibrationsrammtechnik nutzen, um alle Monopile-Fundamente bis zur endgültigen Tiefe in den Meeresgrund zu treiben. Zur Vorbereitung der Bauarbeiten auf See wurden bereits umfangreiche seismische Analysen durchgeführt.

Nervenzentrum des Windparks

Innogy hat den Auftrag für die Lieferung der Komponenten, den Bau und die Inbetriebnahme der Offshore-Umspannstation an Bladt Industries vergeben. Das Offshore-Umspannwerk ist das Nervenzentrum des Windparks: Der von den einzelnen Windturbinen erzeugte Strom fließt hier zusammen und wird auf die notwendige Übertragungsspannung gebracht. Anschließend schickt der Netzbetreiber den Strom von der Umspannanlage über die bestehende Konverterplattform HelWin2 an Land. Die Windturbinen werden über 33-kV Unterseekabel mit verschiedenen Knotenpunkten und dann mit der Kaskasi-Umspannstation verbunden. Von Seaway 7 werden dazu rund 50km Kabel verlegt.

Fertigstellung 2022

Der Windpark soll im Sommer 2022 ans Netz gehen, die finale Terminierung wird noch mit dem Netzbetreiber TenneT abgestimmt. Der Offshore-Windpark Kaskasi soll im gleichen Netzanschluss-Cluster wie der benachbarte Innogy-Windpark Nordsee Ost angeschlossen werden. Die für den Netzanschluss notwendige Konverterplattform HelWin2 ist bereits seit mehreren Jahren in Betrieb. Bei Instandhaltung und Betrieb sollen Synergien mit dem Windpark Nordsee Ost gehoben werden: So soll der Windpark Kaskasi beispielsweise von der bestehenden Innogy-Servicestation auf Helgoland aus betrieben werden. Nach der vollständigen Inbetriebnahme wird der Offshore-Windpark Kaskasi rechnerisch rund 400.000 Haushalte pro Jahr mit grünem Strom versorgen.

Bildergalerie

  • Info-Grafik zum Kaskasi Offshore-Windpark.

    Info-Grafik zum Kaskasi Offshore-Windpark.

    Bild: Innogy

Verwandte Artikel