Monetarisierung für Hersteller von Geräten und Maschinen durch Abomodelle Ein Abo für die Industrie

Flexibler, günstiger und individuell: Das zeit- und funktionsabhängige Verkaufsmodell bringt Vorteile für Nutzer und Verkäufer.

Bild: iStock, cagkansayin
31.10.2022

Aus unserem Alltag sind zeit- und nutzungsabhängige Vertriebsmodelle nicht mehr wegzudenken. Man denke zum Beispiel an Bücher-, Musik-, Film- oder Anwendersoftware-Abos. Doch Abomodelle werden nicht nur für digitale Medien und Dienste angeboten. Mit eingebetteter Hard- und Software können Abomodelle inzwischen auch für Geräte und Maschinen angeboten werden, wie man beispielsweise an den E-Scootern sieht, die man mittlerweile in jeder Stadt anmieten kann.

Besonders für Hersteller von Geräten und Maschinen in der Industrie ergeben sich dadurch neue Möglichkeiten der Monetarisierung: Als Alternative zum Kauf und der damit verbundenen hohen Einmalinvestition können Hersteller ihren Kunden die Nutzung ihrer Geräte und Maschinen zeit- und funktionsabhängig zu günstigen Preisen anbieten. Flexibilität wird hier großgeschrieben. Bei Bedarf können diese Kunden dann später Nutzungszeit oder zusätzliche Gerätefunktionen unkompliziert nachkaufen.

Der niedrigere Einstiegspreis in die Produktpalette des Herstellers erschließt neue Kunden und die Flexibilität sorgt für eine langfristige Kundenbindung. Mittels technischer Schutz- und Lizenzierungsmaßnahmen kann der Hersteller die Nutzung seiner Geräte und Maschinen kundenspezifisch einschränken und ohne Sorge vor Missbrauch abrechnen.

Eine besondere Herausforderung in der Produktion ist, dass Geräte oder Maschinen aus Sicherheitsgründen vom Internet abgeschottet sind, so dass Lizenzfreischaltungen oder Lizenzanpassungen online nicht möglich sind. Das Karlsruher Unternehmen Wibu-Systems berücksichtigt in seiner Softwareschutz- und Lizenzierungstechnologie Codemeter auch den Offlinebetrieb, was Herstellern ermöglicht, beliebige Vertriebsmodelle – insbesondere Abonnements – umzusetzen. Auch Feature-on-Demand- oder Pay-per-Use-Modelle sind mit Codemeter einfach umsetzbar.

Zwei Arten von Abomodellen

In der Software-Industrie sind zwei Arten von Abomodellen besonders verbreitet: Wartungsvertrag-Abonnements und Software-Abonnements. Bei einem Wartungsvertrag-Abonnement kauft der Anwender die Software und erhält einen Wartungsvertrag dazu, der das Recht auf Updates beinhaltet und oft auch exklusive Zusatzservices. Während der Vertragslaufzeit verfügt der Anwender also stets über die aktuelle Softwareversion. Danach kann er die vorhandene Version weiternutzen. Bei Software-Abonnements erlischt die Nutzungsmöglichkeit mit dem Ende der Vertragslaufzeit, denn das Nutzungsrecht erstreckt sich nur auf einen bestimmten Zeitraum. Der Vorteil für den Anwender besteht darin, dass er die Software nicht vorab zu einem hohen Preis kaufen muss.

Lizenzierung mit der Codemeter-Technologie

Sowohl klassische Softwarehersteller als auch Hersteller von Geräten und Maschinen können mit Hilfe von CodeMeter Abomodelle und weitere Vertriebsmodelle abbilden. Dazu wird die Software ganz oder teilweise automatisiert per CodeMeter Protection Suite verschlüsselt. Bei Bedarf stehen die CodeMeter-Funktionalitäten per Core-API zur Verfügung. Um die verschlüsselte Software oder das Gerät, das mit dieser Software läuft, nutzen zu können, benötigt der Anwender die CodeMeter Runtime und die entsprechenden Nutzungsrechte, die in einem Lizenzcontainer, genannt „CmContainer“, sicher gespeichert werden. Abhängig von seinen Anforderungen kann der Hersteller zwischen drei CmContainer-Typen wählen: der industrietauglichen Schutzhardware „CmDongle“, der Aktivierungsdatei „CmActLicense“ oder dem „CmCloudContainer“ bei permanenter Internetverbindung.

Bei Abomodellen muss der Hersteller die Laufzeit der Lizenzen festlegen können. Mit der Lizenzoption „Ablaufdatum“ der Codemeter-Technologie kann diese Laufzeit definiert werden. Ist das Ablaufdatum erreicht, läuft die Software für ein Gerät oder eine Maschine nicht mehr oder nur eingeschränkt. Kurz vor dem Erreichen des Laufzeitendes kann der Anwender daran erinnert werden, sein Abo zu verlängern. Verzichtet der Anwender auf die Verlängerung, erlischt die Lizenz automatisch. Oder der Anwender hat eine automatische Aboverlängerung mit dem Hersteller vereinbart, sodass Software, Gerät oder Maschine uneingeschränkt bis zur Kündigung des Abos weiterlaufen.

Unkomplizierte Aboverlängerungen

Abomodelle sollten unkompliziert sein – sowohl für den Hersteller, der sie bereitstellt, als auch für den Anwender, der sie nutzt. Mit dem Tool „Codemeter License Central“ können Hersteller auf einfache Weise automatisiert Lizenzen erzeugen, ausliefern und verwalten, wie das folgende Beispiel einer Abo­verlängerung zeigt:

Aboverlängerung auf Herstellerseite

Im Abovertrag legt der Hersteller den Zeitpunkt der Verlängerung und die Details zur Verlängerung fest. Wird die Verlängerung aktiv, entweder durch Zahlung seitens des Anwenders oder durch Ablauf der Kündigungsfrist, erstellt der Hersteller eine neue Rechnung oder bucht automatisiert die Gebühren ab. Nutzt der Hersteller ein ERP-System, wird beim Initialkauf über Codemeter License Central ein Auftrag inklusive Lizenz erzeugt und ebenfalls ein Ablaufdatum gesetzt. Bei Verlängerung des Abos wird eine neue Lizenz mit einem neuen Ablaufdatum ausgestellt und die alte Lizenz ausgetauscht.

Aboverlängerung auf Anwenderseite

Besteht eine Verbindung des Geräts oder der Maschine mit dem Internet, kann die Lizenz im Hintergrund über einen in der Software integrierten Aktualisierungsmechanismus automatisch verlängert werden. Um Hackerangriffe auf Geräte und Maschinen zu unterbinden, werden in der Produktion diese meist offline betrieben, sodass hier die Onlineverlängerung nicht funktioniert. In diesem Fall kann die Lizenz manuell verlängert werden, indem der Anwender eine Updatedatei mit der Lizenzaktualisierung auf das abgeschottete Gerät überträgt. Diese Updatedatei erhält der Anwender direkt vom Hersteller per E-Mail. Oder er holt sie auf einem Lizenzportal mit Hilfe eines vom Hersteller per E-Mail erhaltenen Aktivierungscodes ab.

So wie Softwarehersteller können jetzt auch Hersteller von Geräten und Maschinen ihren Kunden flexible Geschäftsmodelle wie Abonnements, Pay-per-Use oder Feature-on-Demand anbieten und damit eine starke Kundenbindung und zusätzliche regelmäßige Umsätze erzielen.

Die Schutz- und Lizenzierungslösung Codemeter ermöglicht Herstellern, unterschiedlichste Geschäftsmodelle abzubilden, sowohl im klassischen Softwarebereich als auch in der Industrie, in der besondere Anforderungen erfüllt werden müssen, wie Lizenzaktualisierungen im Offlinebetrieb oder auch unter extremen Bedingungen funktionierende Schutzhardware.

Bildergalerie

  • Codemeter License Central unterstützt die Hersteller beim Erzeugen, Ausliefern und Verwalten von Lizenzen.

    Codemeter License Central unterstützt die Hersteller beim Erzeugen, Ausliefern und Verwalten von Lizenzen.

    Bild: Wibu

  • Als sicherer Speicher für die Lizenzen dienen die Schutzhardware CmDongle, die softwarebasierte Aktivierungsdatei CmActLicense oder CmCloudContainer, die eine permanente Internetverbindung benötigen.

    Als sicherer Speicher für die Lizenzen dienen die Schutzhardware CmDongle, die softwarebasierte Aktivierungsdatei CmActLicense oder CmCloudContainer, die eine permanente Internetverbindung benötigen.

    Bild: Wibu

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel