Embedded & Mikroprozessoren Elektronik geschüttelt, nicht gerührt

29.04.2013

Was wäre James Bond ohne Technik? Meistens wohl ziemlich hilflos. Aber was noch viel schlimmer ist: Ohne die richtige Kamera-Technik gäbe es ihn erst gar nicht zu sehen.

Sein Name ist Bond, James Bond. Seit mehr als fünfzig Jahren begeistert der Geheimagent im Dienste seiner Majestät das Kino-Publikum, zuletzt Ende 2012 mit „Skyfall“. Neben den charismatischen Darstellern und attraktiven Darstellerinnen gelten die Special Effects als eine Besonderheit der Bond-Filme. Diese wurden mit den Jahren und der sich weiter entwickelnden Technik immer ausgefallener. Was auch heute dafür gebraucht wird, ist eine Kamera, die vor allem mit den zahlreichen Action-Szenen zurecht kommt und daher eine hohe Beweglichkeit benötigt. Die kam bei Skyfall - wie bei vielen anderen Erfolgsfilmen aus Hollywood - von der Münchner Firma Arri. Insgesamt 18 Oscars konnte das Unternehmen für seine Kameras bereits einsammeln. 2008 standen die Arri-Kameras bei „Ein Quantum Trost“ erstmals im Dienst ihrer Majestät.

Hightech aus Bayern

Natürlich sind diese Kameras längst digital und voller Elektronik. Und auch die kommt in diesem Fall aus Bayern: Der Elektronik-Dienstleister Heitec hat die notwendige Highspeed-Datenübertragung auf Basis von Xilinx-FPGAs entwickelt. Die Arri Alexa M ist ein flexibles, voll digitales Highend-Kamerasystem, das aus einem separaten Kamerakopf und dem Korpus mit Recorder besteht. Der kompakte Kamera-Kopf wurde speziell für die Aufnahme von Actionfilmen und für 3D-Produktionen entwickelt. Der Kamerakopf ist kleiner als das Standard-Alexa-Modell, verfügt aber trotzdem über den Super-35-mm-Sensor. Auch James Cameron hatte für seinen 3D-Klassiker Avatar bereits auf dieses Arri-Modell zurückgegriffen.

Schnelle Datenverbindung

Heitec ist ausgewiesener Spezialist für die Highspeed-Datenübertragung und hat beispielsweise in der Medizintechnik und Sensorik schon umfassende Erfahrungen zu diesem Thema gesammelt. Diese Erfahrung war auch dringend notwendig, denn das Besondere an der Alexa M ist die Trennung von Objektiv und Sensor im Kamerakopf auf der einen und dem Rest der Technik im Body auf der anderen Seite. Zwischen diesen beiden Teilen ist eine extrem hohe und sichere Datenübertragung notwendig.

FPGA-Technologie

Die Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung der Alexa M wird mit zwei 10 GBit/s optischen Verbindungen mit kundenspezifischem 10G-Ethernet-Protokol, zwei XAUI- und zwei SFP+-Modulen erzielt. Die Logik der Steuerung und der Datenübertragung basiert auf zwei Virtex6-LX130-FPGAs von Xilinx. Das FPGA im Kamerakopf dient als Receiver-Interface für die Daten des Bildsensors . Das FPGA im Korpus bietet die Gegenstücke für den Daten-Empfang. Es ist mit zwei XAUI-Schnittstellen und einer Verbindung zur Processing Unit ausgestattet. Ein MicroBlaze Embedded Core von Xilinx ermöglicht High-Level System Control in jedem der beiden FPGAs. Er stellt zudem eine 1-GBit-Standard-Ethernet-Schnittstelle zur Anbindung nach außen zur Verfügung. Darüber können sowohl Software- als auch FPGA-Updates erfolgen, zudem können Diagnose- und Statusinformationen gesendet werden. Für einen Oskar hat es diesmal zwar nicht gereicht, ein voller Erfolg wurde „Skyfall“ aber an den Kinokassen und auch bei den Kritikern. Das dürfte nicht zuletzt an den spektakulären Action-Szenen gelegen haben - und die wären ohne die Arri-Kamera nicht möglich gewesen.

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