Steuerungstechnik Flüsterleise Server

11.04.2012

Zahlreich sind die Anforderungen an moderne Industrie-Server. Nur wer über ausreichend Wissen und Erfahrung verfügt, kann in der Produktentwicklung all diesen Ansprüchen gerecht werden. Am Ende arbeiten die Server sogar noch leise.

Drei Anforderungen werden gemeinhin an Industrie-Server gestellt: Sie sollen eine hohe Datenverarbeitungskapazität bieten, robust und langzeitverfügbar sein. Bei solchen Auslegungen stellt eine hohe Leistungsfähigkeit ein Problem dar, denn sie bedeutet fast immer eine hohe Verlustleistung. Deshalb muss ein gehöriges Maß an Entwicklungsleistung in effiziente Kühlinfrastrukturen investiert werden. Ein Ergebnis dieser Bemühungen waren in der Vergangenheit zum Beispiel ausgeklügelte Windkanäle, die den Luftstrom gezielt durch das Server-Gehäuse hindurch und vorbei an den einzelnen Hotspots lenken, um die Abwärme möglichst effizient nach außen abzuführen. Diese geführte Luftkühlung brachte aber auch unterwünschte Nebeneffekte mit sich: Die Systeme wurden nicht nur teurer, sondern oft auch geräuschintensiver. Das allerdings kann sich im personennahen Einsatz negativ auf die Konzentrationsfähigkeit der Bediener auswirken.Embedded-Hardware-Hersteller wie Kontron haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, diesen unerwünschten Nebeneffekten den Garaus zu machen. Im Fall von Kontron mündete dieses Engagement vor acht Jahren in der Vorstellung der Kontron Industrial Silent Server (KISS). Sie stellen sich den klassischen industriellen Anforderungen und gewährleisten einen flüsterleisen Betrieb. Um diese Systeme zu entwickeln, war ein breitgefächertes Wissen über Systemaufbau und Komponentenauswahl gefragt. Das Ziel: Geräusche und Vibration sollten gar nicht erst entstehen oder aber möglichst effizient gedämpft werden.

Zweite Servergeneration

Am Ende erzielten die Systeme Werte unterhalb der Flüstergrenze von 35 Dezibel und werden heute auch in Tonstudios verwendet. Für diesen anspruchsvollen Einsatz haben die Ingenieure von Kontron die Systeme nochmals leiser gemacht. Im Laufe des achtjährigen Bestehens der ersten Silient-Server-Generation hat Kontron sein Wissen weiter ausgebaut, auch in Hinblick auf Ergonomie, Konfigurierbarkeit und Systemauslegung der Industrieserver. Nun ist die zweite Generation der KISS-Server-Familie verfügbar, bei der Detailverbesserungen in einer Standardauslegung verfügbar sind. So bietet zum Beispiel das neue Systemchassis bei mechanisch identischen Abmaßen ein robusteres Design, was unter anderem durch bessere Bauteilarretierungen im Gehäuse erzielt wurde. Kunden profitieren von einer verbesserten Schock- und Vibrationsfestigkeit, die nun auch den Anforderungen in Transportwesen und Verteidigungstechnik gerecht wird. Zu den Neuerungen zählen zudem hot-swap-fähige Chassislüfter, die direkt frontseitig auswechselbar sind. Das verringert den Wartungsaufwand. Damit einher geht eine verbesserte Wärmeabfuhr durch geschickte Bauteilpositionierung innerhalb des Gehäuses, so dass auch der Temperaturbereich abhängig von der Prozessorauslegung auf null bis +60 °C erweitert wurde.Auch das integrierte Netzteil wurde geschrumpft, wovon insbesondere der 2HE-Server KISS 2U profitiert. Hier lassen sich nun zwei redundante Netzteile übereinander stapeln, um die Systemverfügbarkeit zu erhöhen. Ist dies nicht nötig, kann stattdessen der freie Platz mit einem zusätzlichen Datenträger bestückt werden. Die integrierten Netzteile sind auch für höhere Leistungen ausgelegt und erfüllen den 80-Plus-Standard, was einen hohen Wirkungsgrad bescheinigt. Der Netzspannungs-Support wurde auf industrielle Spannungsbereiche ausgedehnt und unterstützt optional auch 24 oder 48 VDC direkt ab Werk. Neben dem Gehäuseinneren wurde auch das Design selbst verbessert. So ist neben der Standardausführung mit IP20-Schutz nun optional auch eine Variante mit IP52-Schutz verfügbar, die gegen das Eindringen von Staub und Tropfwasser besser geschützt ist.

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