Fünf Ziele standen dabei im Vordergrund der Modernisierung: Konsequente Automatisierung sollte die Betriebssicherheit erhöhen, der dadurch reduzierte Spülwasser- und Filtersandverbrauch gleichzeitig die Kosten der Wasseraufbereitung senken. Schnelles Entdecken von Fehlern über Sensorik und vorbeugende Wartung für reibungslosen Betrieb gehörten auch zu den erklärten Anforderungen an die neue Anlage. Durch eine bedarfsabhängig gesteuerte Dosierung der Chemikalien wird das Wasser versetzt. Diese Dosierung zum Beispiel von Chlorzugaben sorgt auch dafür, dass das Wasser besser schmeckt und das gesundheitliche Risiko für die Verbraucher dennoch auf ein Minimum beschränkt ist. Mit gezielten Schulungen wollte Buski die Bedienung der Anlage durch das Personal vereinfachen und verbessern.
Roadmap zum Ziel
Für diese Anforderungen erstellte Festo gemeinsam mit den zuständigen Planungsingenieuren von Buski eine Bedarfsanalyse, die sämtliche für den Aufbereitungsprozess wichtigen Stationen einschloss: Die Filterbecken, die Dosierung, das Absetzbecken, den Schlamm-Eindicker und die Chlorung. Daraus entstand ein überzeugendes Konzept, das sämtliche Anforderungen wie Vollautomatisierung, reibungslosen Betrieb und einfache Wartung, aber auch die Qualifikation der Mitarbeiter umfasste.
Moderne Technik
Die insgesamt 28 Sandfilter lassen sich nun vollautomatisiert betreiben: jeden Filter statteten die Ingenieure mit einem neuen Bedienpanel und einem Pneumatik-Schaltschrank mit modularen, elektrischen CPX-Terminals aus. Zudem wurde der Haupt-Elektro-Schaltschrank erneuert und die veraltete Antriebstechnik der Armaturen durch pneumatische Linear- und Schwenkantriebe von Festo ersetzt. Gleichzeitig wurde das Druckluftnetz erneuert und angepasst.
Jedes Filterbecken wird nun mittels Ventilinseln gesteuert. Für die exakte Dosierung der zugesetzten Chemikalien sorgt ein auf der Automatisierungsplattform CPX-basiertes System, das die Zugabe automatisch an die durchfließende Wassermenge anpasst. Alle diese Daten werden an das SCADA-System übertragen.
SCADA kontrolliert und steuert
Das neue, zur Datensicherheit redundant ausgelegte SCADA-System kontrolliert den gesamten Prozess, sammelt die Prozessdaten und verfasst mit diesen Daten automatisch verschiedene Statusberichte zur präventiven Wartung oder für operative Aufgaben, die früher von Hand erledigt wurden. Über SCADA lassen sich nun verschiedene Parameter zentral auslesen: Werte wie Druck, Füllstand, Armaturen-Positionen, Austauschtermine für Filter oder Betriebsstunden der Pumpen müssen die Mitarbeiter nicht mehr mühselig vor Ort erfassen. Im neuen Kontrollraum mit Videowand, der SCADA-Zentrale, lässt sich die gesamte Anlage effizient überwachen. Ein Glasfaser-Kommunikationsnetzwerk wurde hierzu über die gesamte Anlage hinweg installiert.
Qualifizierung gefragt
Ein weiterer zentraler Teil der Ausschreibung war die Qualifizierung der Angestellten von Buski. Diese umfasst als Teil des Vertrages 300 Stunden Schulung durch Festo Didactic. Bei diesem Schulungs-Programm werden die Anlagenbediener systematisch in die Lage versetzt, eine Anlage aus mechatronischen und pneumatischen Komponenten zielgerichtet zu bedienen. Theorie und Praxis ergänzen sich: Kompetenz, Fähigkeiten und Wissen werden an verfahrensgerechten Anlagen vermittelt. Am Ende steht ein Zertifikat, das von Festo verliehen wird.
Training on the Job – ein ganzes Jahr lang
Darüber hinaus stellt Festo einen Mitarbeiter über ein ganzes Jahr dauerhaft ab, um die Anlage zu überwachen. Dieser Mitarbeiter der türkischen Landesgesellschaft sorgt für einen reibungslosen Betrieb, greift direkt ein, falls eine Störung auftritt, und behebt diese sofort. Auch lernen die Mechaniker von Buski von ihm, wie man die vollautomatisierte Anlage effizient bedient, wartet und repariert.
Konsequent zum Erfolg
Deutsche Qualität und die Marke Festo waren erste Argumente, dass sich die Manager von Buski mit den Experten von Festo an einen Tisch setzten. Auch die bereits realisierten Modernisierungs-Projekte bei ISKI, dem größten Wasserversorger der Türkei, sprachen für den Hersteller. Schnell wurde klar, dass der von Festo vorgeschlagene Weg mit Pneumatik der am meisten Erfolg versprechende war: Die Planung sah eine sichere und saubere Technik in einem einfachen Systemdesign mit entsprechenden Antrieben und Ventilen vor, welche einfach zu betreiben und zu warten ist und darüber hinaus zuverlässig funktioniert.
Auch die relativ geringen Kosten für eine vollautomatisierte Anlage, der konsequente Schulungsplan und die Betriebsunterstützung im ersten Jahr des Betriebs waren überzeugende Argumente für die Manager von Buski, diesem Konzept den Zuschlag zu geben.
Automatisierte Qualität und Wirtschaftlichkeit
Durch die komplette Automatisierung sind die Anforderungen von Buski an die neue Aufbereitungsanlage erfüllt worden. Die Wasserqualität ist deutlich gestiegen – ebenso wie die Effizienz in der Wasserbehandlung. Filtersand- und Spülwasserverluste wurden auf ein Minimum reduziert. Die verfahrenstechnische Behandlung in der Anlage läuft durch die Automatisierung der Armaturen zuverlässig ab.