Moskau gehört zu den größten Ballungszentren in Europa. Durch die Stadt rollt täglich eine gigantische Blechlawine (bis zu 6 Millionen Fahrzeuge), die stetig größer wird. Die Folge: Die Verkehrsdichte nimmt rapide zu. Vor kurzem wurde die Stadt Moskau daher an erster Stelle in einer Staurangliste aller Großstädte rund um den Globus genannt. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, haben die städtischen Behörden von Moskau die Bildung von ITS Moskau angeordnet, einem Gemeinschaftsprojekt zwischen der Regierung und den Verantwortlichen der Stadt, dessen Aufgabe die Bekämpfung der Verkehrsstaus in der Stadt ist.
Etwa 200 Millionen Euro sind als Investitionen in ITS als Teil des Projekts eingeplant, dessen Laufzeit bis 2015 dauern soll. Zu den Zielen von ITS Moskau gehört die Entwicklung und Instandhaltung intelligenter Verkehrssysteme (ITS), welche größere Transportprobleme und die Anzahl der Verkehrsstaus in Moskau reduzieren sollen. Die Behörden hoffen, dass das System den Verkehrsfluss in einer Größenordnung von über 20 Prozent verbessern wird.
Intelligente Kreuzungen
Ein bedeutender Teil des Programms von ITS Moskau ist die Einrichtung so genannter intelligenter Kreuzungen, an denen neuartige Sensoren von Flir Systems den Verkehr in der Stadt überwachen. Über 3.000 TrafiCam-X-Stream-Fahrzeug-Anwesenheitssensoren sind an verschiedenen stark befahrenen Straßenkreuzungen installiert, die über Ampelanlagen gesteuert werden. Mit vier solcher Sensoren pro Kreuzung sorgt die Technologie für den effizienten Betrieb von mehr als 750 Kreuzungen. Durch die Erfassung sowohl von wartenden als auch sich nähernden Fahrzeugen dienen diese intelligenten All-in-One-Kameras für die optimierte Zeitsteuerung der Signalphasen bei Ampelanlagen. Die TrafiCam-X-Stream-Sensoren des Herstellers Flir sorgen dabei für kürzere Wartezeiten an Ampelanlagen.
Deutlich verkürzte Wartezeit
„Auf Grundlage der von den Sensoren gelieferten Daten kann dieses hochmoderne System die Länge der Ampelphasen in Echtzeit modifizieren, um sie den sich ändernden Verkehrsbedingungen anzupassen”, erklärt Artem Kryvobok, International Business Development Manager bei Flir Systems. „Wenn alle projektierten Anlagen in Betrieb sind, gehen wir davon aus, dass die Gesamtzahl unserer Sensoren die Wartezeiten an den Ampeln in Moskau deutlich verkürzen wird.”
Der TrafiCam-X-Stream-Fahrzeug-Anwesenheitssensor vereint eine CMOS- Kamera und einen Videodetektor in einem Gerät. Über Erkennungsausgänge oder IP-Protokoll werden Informationen zur Anwesenheit von Fahrzeugen an die Ampelsteuerung übertragen, um so die Grünphasen dynamisch an die Verkehrslage anpassen zu können. Dadurch verkürzen sich die Wartezeiten für Fahrzeuge an Ampeln, und der Verkehrsfluss wird optimiert. Die intelligenten Sensoren sind dabei eine zuverlässige Alternative zu Induktionsschleifen.
Mit der TrafiCam-Serie können Verkehrsleiter die Zonen für die Fahrzeuganwesenheitserfassung exakt positionieren und überprüfen. Da diese Zonen auf einem Videobild angezeigt werden, kann man sie bei sich ändernden Verkehrssituationen problemlos neu ausrichten.
Luftverschmutzung stört Sensoren nicht
„Ein Pilotprojekt mit TrafiCam-X-Stream-Sensoren wurde bereits 2012 in den Straßen von Moskau durchgeführt”, erläutert Artem Kryvobok. „Nach einer umfassenden Bewertung durch die Projektbehörden wurden die Sensoren als technologisch beste Lösung eingestuft. Der Sensor hat bei der Anwesenheitserfassung überzeugende Ergebnisse geliefert, sogar bei der hohen Luftverschmutzung, die in Moskau an der Tagesordnung ist. Durch die starken Fahrzeugemissionen kann das Objektiv der Verkehrskamera verschmutzen, was die Erfassung gefährdet. TrafiCam-X-Stream hat damit keine Probleme.”
Die Behörden der Stadt Moskau haben es zudem positiv bewertet, dass sich die Videostreams der Kamera in der Verkehrsleitwarte visualisieren lassen. TrafiCam-X-Stream ist IP-adressierbar und liefert MPEG-4- oder H.264-Video-Streaming in Farbe mit voller Bildwiederholfrequenz an die Leitwarte, wo diese Daten für die allgemeine Überwachung der Kreuzungsanlagen eingesetzt werden können. Durch die anwenderfreundliche Web- Schnittstelle sind die Mitarbeiter der Leitstelle in der Lage, ihre Videoquellen bequem online zu verwalten.