Interview Macht Dart dem Anlagenbetreiber das Leben leichter, Herr Hennecke?

Pepperl+Fuchs SE



03.05.2012

Dynamic Arc Recognition and Termination soll den Explosionsschutz erheblich vereinfachen. Als Technologie ist Dart schon seit mehreren Jahren verfügbar. Wieso tut sich der Markt mit der Akzeptanz dennoch so schwer? Andreas Hennecke, Product Marketing Manager für Feldbus-Technik bei Pepperl+Fuchs, weiß Antworten.

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„Ganz so schwer, wie es manchmal den Anschein macht, tut sich der Markt gar nicht, neue Techniken anzuwenden. Dart ist erst jetzt überhaupt in Produkten verfügbar. Das Interesse ist schon da - aber um Entwicklungszyklen kommen wir in der Prozessindustrie nicht herum. Das dauert leider seine Zeit. Pepperl+Fuchs beweist aber schon heute, dass Dart-Technologie im Feldbus einsetzbar ist. Produkte mit FieldConnex-Dart-Feldbus sind jetzt serienreif. Die Dart-Technik erlaubt es, Anwendungen im Ex-Bereich aufzubauen, über die wir teilweise noch nicht nachgedacht haben - mit einfacherer Installationstechnik und Verbindungen, die auch ohne Feuerschein lösbar sind. Als offensichtliches Beispiel wären Feldgeräte mit einer Vierleitertechnik zu nennen, etwaAnalysegeräte, aber auch Auf/Zu-Ventile. Im Rahmen eines Konsortiums um die PTB herum haben wir bisher bereits viel Aufwand investiert, um zu evaluieren, was für eine Normung der Dart-Technologie notwendig ist. Mit der Evaluierung sind wir inzwischen durch, und das IEC-Komitee hat bereits ein New Work Item Proposal veranlasst - das heißt, Dart ist auf dem besten Weg zur IEC-Normung. Für den Markt ist das der Startschuss. Dann haben Hersteller und Anwender hundertprozentige Rechtssicherheit. Das heißt: Anfang 2014 ist es soweit - das ist zumindest das Ziel des IEC-Arbeitskreises, der sich um die Technischen Spezifikationen bemüht. Einschränkend muss man sagen: Danach wird es immer noch einen Entwicklungszyklus dauern, bis auch wirkliche Produkte auf den Markt kommen. Wichtig für Entwickler ist aber: Wer das will, der kann jetzt schon eine Dart-Lösung entwickeln. Nicht alle Hersteller müssen auf Regeln für die Interoperabilität warten.

Lizenzvereinbarungen haben schon heute verschiedene Hersteller, sogar unsere Wettbewerber. Sie wollen schon vor der Normierung mit der Technologie arbeiten. Unsere Strategie ist es, dass wir einen größeren Markt über eine gemeinsame technologische Basis herstellen. Für den Mobilfunkmarkt hat das in Europa damals sehr gut funktioniert. Auch bei Dart entscheidet nicht die Physik, sondern die Applikation und deren Nutzen über die Marktakzeptanz. Als Entwickler sagen wir: Dart ist eine neue Technologie, an die wir glauben. Deshalb packen wir auch unsere Ressourcen dahinter und treten den Beweis an. Und die entsprechenden Produkte haben wir auf der Hannover Messe bereits präsentiert.“

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