Praktisch alle Analysten sind sich sicher: In ein paar Jahren wird es einen Mangel an Lithium geben, der zu einem Problem für die Autoindustrie und ihre Elektroautoflotten werden kann. Dabei werden andere Elemente oft vergessen, die schon heute in Batterien eine entscheidende Rolle spielen. Dazu zählt auch Mangan. Dieses chemische Element mit dem Symbol Mn und der Ordnungszahl 25 trägt wesentlich zur Effizienz und Leistungsfähigkeit von Batterien für Elektrofahrzeuge bei.
Der Hauptgrund ist einfach erklärt: Mangan besitzt eine sehr hohe Energiedichte und ist dadurch in der Lage, eine große Menge an elektrischer Energie zu speichern. Eine hohe Energiedichte wiederum ermöglicht eine hohe Reichweite von Elektrofahrzeugen. Noch dazu erhöht Mangan die Zyklenfestigkeit der Batterie. Das bedeutet, dass eine Batterie mehr Lade- und Entladezyklen durchlaufen kann und dadurch die Haltbarkeit steigt.
Nicht zuletzt spielen in der Autoindustrie die Kosten eine entscheidende Rolle. Mangan beziehungsweise Mangandioxid ist im Vergleich zu anderen Materialien kostengünstiger. Analysten schätzen beispielsweise, dass Kobalt mindestens elfmal teurer ist als Mangan. Und das hat auch die Industrie kapiert. So hat BASF eine Batterie entwickelt, in der 70 Prozent der Kathode einer Batterie aus Mangan besteht. Autohersteller wie Volkswagen, Tesla und Stellantis entwickeln zudem inzwischen Batterien, bei denen Mangan und Nickel die wichtigsten Komponenten sind. Dies dürfte vor allem mit Blick auf den entstehenden Massenmarkt in Europa und Nordamerika wichtig sein. Denn Masse braucht auch im Automarkt vor allem niedrige Preise, um mit Verbrenner-Fahrzeugen konkurrieren zu können.
Mangan-Quellen günstig abbauen
Heutzutage stammt etwa 30 Prozent des weltweit geförderten Mangans aus Südafrika. Bei den Verarbeitungskapazitäten liegt allerdings China mit einem Anteil nahe 90 Prozent vorn. Auf dem aufsteigenden Ast ist aber Chile. Denn hier entwickelt Southern Hemisphere Mining das Los Pumas-Projekt. Das Vorkommen im Norden des Landes umfasst bereits eine Ressource mit rund 30,3 Milliionen Tonnen an Erz mit einem Mangan-Anteil von 6,24 Prozent. Erste metallurgische Testarbeiten führten zu einem Konzentrat mit einem Mangan-Anteil von stattlichen 38 Prozent.
Das Mangan-Vorkommen auf Los Pumas ist zudem recht oberflächennah, was einen kostengünstigen Abbau ermöglichen kann. Southern Hemisphere Mining plant hier eine Verarbeitungsanlage mit einer Tageskapazität von 2,5 Tonnen. Aufgrund der Eigenschaften des Vorkommens würde ein Abbaubetrieb auf eine Strip-Ratio von gerade einmal eins zu eins kommen, was ein hervorragender Wert ist.
Die Lage im Norden Chiles macht das Vorkommen aber noch einmal wertvoller. Denn zum einen besteht bereits eine exzellente Infrastruktur. Zum anderen besitzt der Andenstaat als eines der ganz wenigen Länder ein Freihandelsabkommen mit den USA. Das qualifiziert den Rohstoff für die Subventionen im Rahmen des „Inflation Reduction Act“ der US-Regierung.
Nicht zuletzt dürften aber auch europäische Abnehmer Interesse an Mangan aus Chile haben. Denn die EU schreibt strenge Nachhaltigkeitsanforderungen an Lieferketten vor. Los Pumas kann seinen CO2-Fußabdruck durch die Verfügbarkeit von Solarenergie und Wasserkraft deutlich senken.
Southern Hemisphere Mining will sich selbst auf sein Flaggschiffprojekt Llahuin fokussieren, bei dem sich um ein riesiges Kupferprojekt in Chile handelt. Deshalb soll das Mangan-Projekt Los Pumas abgespalten und in die bereits gegründete Gesellschaft Titan Battery Mineral Technology (Titan BMT) eingebracht werden.