Lock-In-Thermografie Materialprüfung durch Wärme

Bild: iStock, Tanantornanutra
21.11.2018

Viele Hersteller von elektronischen Komponenten und Baugruppen setzen im Rahmen der Produktentwicklung inzwischen Thermografiekameras ein. Eine entsprechende Lösung umfasst neben der Thermografiekamera eine Trigger-Einheit und Spezial‐Software. Das soll Anwendern jetzt vollkommen neue Möglichkeiten eröffnen.

Die Lock‐In‐Thermografie wird als eine Variante der Aktiv‐Thermografie heutzutage im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Fragestellungen sowie branchenübergreifend in zahlreichen Forschungs‐ und Entwicklungsabteilungen eingesetzt. Das gezielte Einbringen oder Erzeugen eines Wärmestromes ist ein Weg, um Prüfobjekte zerstörungsfrei auf verdeckte Materialfehler, Lunker, Risse, Fügefehler oder Delaminationen zu untersuchen. In der Elektronik nutzen Entwickler das Verfahren zum Aufspüren von Fehlern und Unregelmäßigkeiten, da gewöhnlich eine gezielte Wärmeeinbringung mittels elektrischer Anregung leicht erreichbar ist. Bereits bei geringsten Verlustleistungen lassen sich Fehler sicher erkennen und lokalisieren.

Großformatiger Detektor

Diese Effektivität steht im direkten Zusammenhang mit den Qualitäten der Variocam HDx. Ihr großformatiger Mikrobolometerdetektor bietet eine Auflösung von 640 × 480 IR‐Pixeln. Das verfügbare Sortiment an lichtstarken Präzisions-Wechseloptiken reicht vom Standardobjektiv über Makrovorsätze bis hin zu einem Hochleistungs‐Mikro­skopobjektiv, mit dem sich Strukturen bis zu einer Pixelgröße von 17 μm abbilden lassen. Angesichts der umfangreichen Auswahl an Optiken können Anwender individuell mit wechselnden Arbeitsabständen agieren und Untersuchungen bequem an verschiedene Mess­objekte und Aufgabenstellungen anpassen. Das GigE‐Interface sorgt dafür, dass eine Übertragung der detailreichen Aufnahmen in Echtzeit gelingt. Optionale Schnittstellen zu Labview und Matlab sowie ein Software-Development-Kit erleichtern das Integrieren der Thermografiekamera in vorhandene Systemumgebungen.

Hohe Messgenauigkeit

Zweiter zentraler Bestandteil des Pakets ist die Thermografie-Software Irbis 3 active. Dieses moderne und universell nutzbare Werkzeug ist gezielt auf die Aktiv‐Thermografie ausgerichtet. Es unterstützt Analysen, bei denen die Temperaturunterschiede zwischen defekten und intakten Strukturen äußerst gering ausfallen. Komplexe Auswerte‐Algorithmen bilden die Basis für die Gewinnung belastbarer Ergebnisse. Die dabei oftmals entstehenden großen Datenmengen lassen sich mit der Software automatisiert verarbeiten.

Insgesamt stellt das Paket eine leistungsstarke Lösung für grundlegende Analysen unter Einsatz der Lock‐In‐Thermografie dar. Dabei liegt das Augenmerk auf der integrierten Nutzung der Thermografiekamera. Bereits mit der Grundausstattung erzielen Anwender von Beginn an überzeugende Ergebnisse. Auf Wunsch können sie das gesamte Thermografiesystem mit Blick auf ihre konkreten Ansprüche noch vielseitig konfigurieren. Der modulare Aufbau sichert langzeitige Flexibilität und die Gewissheit, zu jedem Zeitpunkt auf neue Herausforderungen reagieren zu können.

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  • Infratec für den Einstieg in anspruchsvolle Messaufgaben ein Lock-In-Thermografie-Paket ab Preisen von 17.900 Euro an.

    Infratec für den Einstieg in anspruchsvolle Messaufgaben ein Lock-In-Thermografie-Paket ab Preisen von 17.900 Euro an.

    Bild: Infratec

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