Bremssysteme in Fahrzeugen müssen hohe Sicherheitsstandards erfüllen. Das wirkt sich auch auf die verwendeten Mischungen aus: So werden Brems- oder Reibbelagsmischungen aus einer Vielzahl von pulvrigen, feinkristallinen und faserigen Komponenten mit extrem unterschiedlichen Schüttgewichten formuliert. Der Mischer muss diese Stoffe homogen vermischen und zur Armierung der Fertigprodukte die faserige Komponente aufschließen. Beides will Lödige mit speziell angepassten Werkzeuggeometrien und Messerköpfen sicherstellen.
Ablauf und Vorteile des Verfahrens
Die Mischorgane führen die Komponenten zunächst den hochtourig rotierenden Messerköpfen zu. Die sternförmigen Fasermesser ziehen die Fasern auseinander und gewährleisten so den Faseraufschluss. Entscheidend für diese Funktion ist das Zusammenwirken von Mischelementen mit der Beschaffenheit sowie Genauigkeit der Messerköpfe.
Die Fasern werden als Armierungskomponente geöffnet in die Rezeptur eingemischt; eine Faserzerstörung soll dabei nicht stattfinden. Die Mischung ist leicht fließend, was es erlaubt, die Presswerkzeuge gleichmäßig zu befüllen. Dadurch lassen sich Dichteunterschiede in den Presslingen vermeiden.
Der im Mischsystem erreichte Materialumlauf soll dabei eine Pressung ebenso ausschließen wie die Bildung sogenannter Nester. In Mischzeiten von sechs bis acht Minuten wird laut Lödige eine homogene Mischung ohne wesentliche Reibungswärme erzielt, die zur Harzerweichung führen kann. Bei wärmeempfindlichen Komponenten kann ein Temperiermantel die Mischung kühlen oder erwärmen. Zudem ist das Schüttgewicht der Mischung regulierbar, indem die Drehzahl der Messerköpfe erhöht oder die Mischzeit variiert wird.
Den speziell für Trockenmischungen von Brems- und Reibbelagsrezepturen designten Mischer will Lödige auf der EuroBrake in Barcelona vom 2. bis 4. Juni 2020 zeigen. Zu finden ist das Unternehmen am Stand 61.
Anmerkung der Redaktion: Zahlreiche Messen werden derzeit aufgrund des neuartigen Coronavirus abgesagt oder verschoben. Welche das sind, lesen Sie hier.