Energieeffiziente Antriebstechnik Motorenreihe jetzt durchgängig in IE4 erhältlich

Siemens zeigt im Rahmen der Digital Enterprise Virtual Experience zur Hannover Messe 2021 seine verbesserte Motorenreihe Simotics SD. Sie gibt es nun durchgängig in der Wirkungsgradklasse IE4, angeboten über ein Leistungsspektrum von 2,2 bis 1.000 kW und für die Polzahlen zwei, vier sowie ab 75 kW für sechs und ab 55 kW für acht Pole.

Mit der IE4-Variante übertreffen die Motoren nun die ErP-Richtlinie 2019/1781. Sie definiert die Ökodesign-Anforderungen an Elektromotoren und Drehzahlregelungen und tritt zweistufig in Kraft. So fordert sie ab Juli 2021 die Wirkungsgradklasse Premium Efficiency (IE3) für zwei- bis achtpolige Elektromotoren von 0,75 kW bis 1.000 kW. Ab Juli 2023 kommt die Wirkungsgradklasse Super Premium Efficiency (IE4) für zwei- bis sechspolige Motoren von 75 kW bis 200 kW hinzu.

Auch Ex-geschützte Modelle bis IE4 erhältlich

Die Simotics-SD-Motoren in IE4 sollen Anwendern Energie sparen, Betriebskosten senken und CO₂-Emissionen reduzieren. Eingesetzt wird die Reihe in der Prozessindustrie typischerweise bei Pumpen, Lüftern, Kompressoren, Extrudern, Mischern, Rührern, Zentrifugen, Walzen oder Wicklern. Das betrifft vorrangig die Branchen Wasser, Abwasser, Chemie, Öl und Gas, Zement, Papier, Marine und Metallverarbeitung.

Auch die Modelle der explosionsgeschützten Reihe Simotics XP übersteigen die aktuell geforderten Effizienznormen. Sie werden in IE3 und IE4 angeboten, in der Zündschutzart „Erhöhte Sicherheit“ (Ex eb) ist IE3 Standard. Somit erfüllen auch sie die Anforderungen, die 2023 in Kraft treten.

Reluktanzmotor + Umrichter = hoher Wirkungsgrad

Ein weiteres Beispiel aus dem Simotics-Sortiment ist der Simotics-Reluktanzmotor. Laut Hersteller zeichnet er sich durch sehr hohe Wirkungsgrade – vergleichbar mit IE4 – aus, auch im Teillastbereich. Im System mit einem Sinamics-Umrichter soll er die Mindestanforderungen der höchsten definierten Systemwirkungsgradklasse IES2 übertreffen.

Laut dem ZVEI werden etwa 70 Prozent des Energiebedarfs in der Industrie von Elektromotoren benötigt. Höhere Effizienzklassen können hier also erhebliche Einsparungen bewirken und die weltweiten CO₂-Emissionen verringern.