Zunächst hat Nokia Bell Labs einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord für die transozeanische optische Datenübertragung aufgestellt. Nokia Bell Labs konnte eine Datenübertragungsrate von 800 Gbit/s über eine Entfernung von 7.865 km mit einer einzigen Lichtwellenlänge nachweisen. Das ist doppelt so weit, wie derzeit mit den modernsten Geräten bei gleicher Kapazität übertragen werden kann, und entspricht in etwa der Entfernung zwischen Seattle und Tokio.
Den zweiten Rekord stellten Nokia Bell Labs und die Nokia-Tochter Alcatel Submarine Networks (ASN) auf. Sie erreichten mit einem ungetakteten C-Band-Übertragungssystem einen Nettodurchsatz von 41 Tbit/s über 291 km. Ungetaktete C-Band-Systeme werden üblicherweise eingesetzt, um Inseln und Offshore-Plattformen untereinander und mit dem Festland zu verbinden. Der bisherige Rekord für diese Art von Systemen lag bei 35 Tbit/s über die gleiche Entfernung.
Laser schneller blinken lassen
Nokia Bell Labs und Alcatel Submarine Networks erzielten beide Weltrekorde durch die Entwicklung von Technologien für höhere Baudraten. Die Baudrate gibt an, wie oft pro Sekunde ein optischer Laser ein- und ausgeschaltet wird, also „blinkt“. Höhere Baudraten bedeuten einen höheren Datendurchsatz und werden es künftigen optischen Systemen ermöglichen, die gleiche Kapazität pro Wellenlänge über viel größere Entfernungen zu übertragen.
Bei transozeanischen Systemen verdoppelt sich durch die höheren Baudraten die Entfernung, über die man die gleiche Kapazität übertragen können, so dass man Städte auf der anderen Seite des Atlantiks und des Pazifiks effizient miteinander verbinden kann. Bei nicht replizierten C-Band-Systemen würden höhere Baudraten es den Dienstanbietern, die Inseln oder Offshore-Plattformen anbinden, ermöglichen, mit weniger Sende-/Empfangsgeräten und ohne Hinzufügen neuer Frequenzen eine höhere Kapazität zu erreichen.