Gute Zeiten für Industriestromkunden Preis für Industriestrom gesunken

Industriestrom wird günstiger.

Bild: iStock, PeopleImages
22.01.2021

Der durchschnittliche Strompreis für Unternehmen fällt im Vergleich zu Januar 2020, das zeigt ein VEA-Preisvergleich.

Laut aktuellem VEA-Preisvergleich ist der durchschnittliche Preis für Industriestrom im Vergleich zu Januar 2020 um 5,3 Prozent gefallen. Die Ursache für die sinkenden Preise ist die Preisentwicklung im Großhandel. So sind im Frühjahr 2020 aufgrund der durch die Pandemie bedingten geringen Nachfrage die Preise enorm gefallen. Im Durchschnitt liegt der Strompreis nun bei 16,21 Ct/kWh. Netzentgelte und Umlagen sind dabei nahezu unverändert geblieben.

Gute Zeiten für Industriestromkunden: Seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 bleiben die Strompreise trotz leichtem Anstieg zum Jahreswechsel niedrig. „Die nachlassende Konjunktur zu Beginn des Jahres sowie der Lockdown im Zuge der Corona-Pandemie haben die Nachfrage nach Strom deutlich reduziert. Das sorgt auch für günstigere Großhandelspreise“, erklärt Dr. Volker Stuke, Hauptgeschäftsführer des VEA.

Neue Bundesländer zahlen mehr

Im Ost-West-Vergleich schneiden die neuen Bundesländer schlechter ab, wobei die Preisunterschiede nicht unerheblich ausfallen. So zahlen Industriestromkunden in den neuen Bundesländern durchschnittlich 16,63 Ct/kWh und damit 0,52 Ct/kWh beziehungsweise 3,2 Prozent mehr als in den alten Bundesländern, dort liegt der Schnitt bei 16,11 Ct/kWh.

Der VEA-Preisvergleich zeigt: Die Differenz zwischen dem teuersten und dem günstigsten Netzanbieter beträgt rund 27 Prozent beziehungsweise 3,83 Ct/kWh. Teuerster Anbieter ist auch weiterhin die Schleswig-Holstein Netz mit 18,16 Ct/kWh, den günstigsten Strom erhalten wiederholt die Kunden der Stadtwerke Kiel Netz mit 14,32 Ct/kW. Die größte prozentuale Preissenkung um 9,5 Prozent lässt sich bei der Main-Donau Netzgesellschaft mit Sitz in Nürnberg feststellen, gefolgt von der Westfalen Weser Netz mit Sitz in Hameln mit einer Reduzierung um 8,5 Prozent. Am geringsten fielen die Preisanpassungen mit lediglich 2,1 Prozent bei der Wemag mit Sitz in Schwerin und bei der energis Netzgesellschaft mit Sitz in Saarbrücken mit 2,2 Prozent aus.

Versorgerwechsel meist erst bei erheblichen Preisunterschieden

„Die Wechselbereitschaft der Stromkunden ist in den letzten Jahren zwar stetig gestiegen, jedoch ziehen viele Kunden erst bei erheblichen Preisunterschieden einen Versorgerwechsel in Betracht“, merkt Dr. Volker Stuke an. „Nicht zuletzt ist die Komplexität des liberalisierten Strommarktes ein Grund dafür. Denn ein umfassender Marktüberblick und eine objektive und kompetente Bewertung vorliegender Angebote ist stets mit einem immensen Aufwand verbunden“, gibt er zu bedenken. „Um die Möglichkeiten des Marktes voll auszuschöpfen, unterstützt der VEA Mitglieder und Kunden mit Know-how und langjähriger Marktkenntnis und bietet professionelle Beratung sowie Hilfe bei der Ausschreibung des Strombedarfs an.“

Der halbjährlich erscheinende VEA-Preisvergleich umfasst insgesamt 50 große Netzgebiete in Deutschland. Damit wird ein erheblicher Teil des deutschen Stromnetzes abgedeckt. Die Reihenfolge basiert auf dem arithmetischen Mittel ohne Gewichtung der 15 Abnahmefälle. Die genannten Preise berücksichtigen alle Kosten für die Netznutzung, Strombeschaffung, Umlagen (EEG-, KWKG-, § 19-StromNEV-, Offshore- und Abschaltbare-Lasten-Umlage) sowie Konzessionsabgaben und Lieferantenmargen. Im Preisvergleich nicht enthalten sind Strom- und Mehrwertsteuer.

Bildergalerie

  • Der Strompreisvergleich 1/2021.

    Der Strompreisvergleich 1/2021.

    Bild: VEA - Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel