Prozessautomation & Messtechnik Richtig oder falsch, Herr Hennecke?

Pepperl+Fuchs SE



17.04.2013

Gebetsmühlenartig wiederholen Feldbus-Anbieter: Du sparst an Kabel, bekommst Diagnose und erhöhst die Verfügbarkeit. Genauso hartnäckig pflegen Chemieanwender ihre Vorbehalte. Jetzt mal Klartext, Andreas Hennecke: Was bringt‘s? Und was nicht?

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Bei der Planung feldbusgestützter Automatisierung ist der Aufwand größer als bei konventioneller Verkabelung.

Richtig, denn parallel zur Planung der Kabel- und Trassenführung müssen die maximalen Kabellängen überprüft werden. Dieser Zusatzaufwand lohnt sich aber, da er im weiteren Verlauf erheblichen Aufwand spart.

Die Inbetriebnahme einer Feldbus-Anlage kostet Nerven und Zeit - bis man alle Fehler gefunden hat.

Falsch!Die Planung zeigte die Realisierbarkeit. Mit Diagnosewerkzeugen reduziert sich der Prüfungsaufwand für die Installation selbst. Das spart beim Loop-Check selbst bis zu 45 Minuten je Loop.

Segment Protectoren leisten nicht das, was der Name verspricht. Sie schalten das Feldgerät einfach nur ab.

Falsch, für moderne Segment Protectoren gilt das nicht. Denn die tragen Intelligenz in sich. Sie sind Hochleistungskomponenten mit Prellschutz und erkennen zum Beispiel Überlast als „Beinahe-Kurzschluss“. Und sie melden einen Eingriff in die Leittechnik.

Die Diagnosemöglichkeiten der Feldbuskomponenten sind noch immer nicht ausreichend.

Falsch. Smarte, diagnosefähige Gerätekoppler, vor Ort installiert, erfassen Signalpegel, Jitter oder Prellen. Sie isolieren einen Fehler punktgenau. In der Leittechnik wird das erfasst.

Signalpegel, Jitter? Damit kann doch kaum ein Anwender etwas anfangen.

Richtig. Deshalb braucht es dafür leistungsstarke Software, die die Daten interpretiert und Lösungsvorschläge präsentiert. Hierdurch wird die Feldbusinstallation transparent und einfach zu handhaben. Denn der Anwender bekommt keine Signalpegel oder Jitter präsentiert, sondern klare Meldungen, etwa „Instrumentenkopf XYZ mit Wassereinbruch“.

Betreiber bekommen mit der Feldbustechnik ein Instrument an die Hand, mit dem sie die Verfügbarkeit ihrer Anlage deutlich erhöhen können.

Richtig. Gerätekoppler greifen zeitnah und genau ein. Das Wartungsteam kann mit präziser Information reagieren. Fehler können so häufig korrigiert werden, bevor der Anlagenfahrer überhaupt etwas merkt.

Sicherheitsgerichtete Steuerung über Feldbus werden im Markt nicht angenommen.

Falsch. Der Anfang ist gemacht. Die Standards sind verabschiedet, die ersten Testanlagen in Betrieb. Mit moderner Feldbusdiagnose ist man für die geforderte Verfügbarkeit für sichere Signale gerüstet. Weitere Feldgeräte und Leittechnikkomponenten werden kommen.

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