Mensch-Roboter-Kollaboration Roboter lernen, um Hilfe zu bitten

Bis ein Roboter einen Menschen bitten kann, ihm die Tür zu öffnen, ist es ein langer Weg.

Bild: TU Ilmenau
25.07.2017

So manches unüberwindbare Hindernis können Assistenzroboter meistern, wenn sie lernen, Menschen in ihrer Umgebung darauf anzusprechen. Genau das will das Verbindprojekt Frame erreichen.

Moderne Assistenzroboter scheitern im Alltag daran, Türen zu öffnen, die ihnen den Weg versperren, oder Fahrstühle zu benutzen. Damit sie von Robotern bedient werden können, müssen Türen und Fahrstühle derzeit mit einer Fernsteuerung nachgerüstet werden, oder die Roboter werden mit Manipulatoren ausgerüstet, um selbst aktiv werden zu können. Beide Methoden sind aber kaum praxistauglich, weil die Nachrüstung zeit- und kostenaufwändig ist.

Roboter erkennen Menschen als Helfer

Im Verbundprojekt Frame „lernen“ autonome Lotsen-, Transport- und Inspektionsroboter, Menschen als mögliche Unterstützer zu erkennen, Kontakt zu ihnen aufzunehmen und sie zur Helfe motivieren - etwa, wenn der Roboter einen Fahrstuhl benutzen muss oder Zutritt zu verschlossenen Räumen braucht.

Dafür brauchen Roboter mehrere Fähigkeiten. Zu einem müssen sie Personen zuverlässig wahrnehmen und auch ermitteln, ob sie als potenzielle Helfer zur Verfügung stehen. Dazu müssen die Maschinen auch zwischen mehreren Personen sicher manövrieren können. Ferner müssen die Roboter sich in einem Dialog mitteilen können und dem Menschen genau sagen können, welche Art von Hilfe sie benötigen. einen Dialog zu führen und den konkreten Unterstützungsbedarf zu äußern.

Sind Roboter zu all dem in der Lage, eröffnet sich ihnen in Zukunft eine Vielzahl von Einsatzfeldern: in Kliniken und Pflegeheimen, in Behörden und öffentliche Gebäude bis hin zum Handel, dem Hotel- und Gaststättengewerbe und der industriellen Produktion.

Details zum Projekt Frame

Angeführt wird das FRAME-Projekt von der TU Ilmenau unter wissenschaftlichen Führung von Professor Horst-Michael Groß, Leiter des Fachgebiets Neuroinformatik und Kognitive Robotik.

Am 17. Juli treffen sich die acht Projektpartner zum ersten Mal, um die mehrjährige Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu koordinieren. Frame steht für „Assistierte Fahrstuhlnutzung und Raumzutritt für Roboter durch Einbeziehung von Helfern.“

Partner des Frame-Projekts sind:

  • TU Ilmenau, Fachgebiet Neuroinformatik und Kognitive Robotik (Koordinator)

  • RWTH Aachen, Fachgebiet Computer Vision

  • Cibek Technology + Trading, Limburgerhof

  • Sibis Institut für Sozialforschung und Projektberatung, Berlin

  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund

  • UST Umweltsensortechnik, Geschwenda

  • MetraLabs, Ilmenau

  • Rudolf Elle Waldkrankenhaus, Eisenberg

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