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Gastkommentar Rosige Aussichten

Wolfgang Heinz-Fischer ist Leiter Marketing und PR bei TQ-Systems.

Bild: TQ-Systems
13.06.2014

Der Embedded-Markt ist weiterhin im Aufwind und einige Markttrends wie zum Beispiel das Internet of Things unterstützen diese Richtung in Zukunft noch verstärkt.

Der ewige Wettstreit zwischen Intel und ARM um Marktanteile generiert immer leistungsstärkere Prozessoren mit einem stetig wachsenden Leistungsumfang. Mit dem Atom E3800 „BayTrail“ bietet Intel den ersten SoC an, der schon lange vom Markt erwartet wurde. Damit greift Intel verstärkt nach Embedded-Applikationen und hier speziell auf mobile Anwendungen. Die Antwort von ARM wird sicher in Kürze folgen. Dieser stetige Wettstreit ermöglicht den Einsatz von Embedded-Technologie in immer mehr Anwendungen. Hier zeigt sich mal wieder, dass Technologie den Markt treiben kann und nicht, wie so oft, der Markt spezielle Technologien fordert.

Die stetig wachsende Funktionalität und damit auch Komplexität der Prozessoren führen jedoch auch dazu, dass nicht mehr alle Anwender die Technologie beherrschen. Auch der Aspekt des Ressourcenmangels, speziell im Bereich Hardware-Entwicklung, führt dazu, dass die Firmen sich auf ihre Kernkompetenzen fokussieren und den Prozessor als fertiges Modul zukaufen. Diesen wachsenden Bedarf am Markt zeigt auch die stetig wachsende Anzahl an Anbietern auf dem Markt der Embedded-Module. Die Angebotsvielfalt ist fast unüberschaubar und macht die Auswahl für den richtigen Anbieter nicht gerade leicht. Erste Standardisierungsbestrebungen für Intel- und ARM-Module treibt die SGeT (Standardization Group for Embedded Technologies) voran. Ähnlich wie das Erfolgsmodell im Bereich von Intel-Modulen mit ETX, COMExpress und QSeven sind Standards auch für ARM-Module definiert. Anders jedoch als bei Intel-Chips sind die Funktionen bei den angebotenen ARM-Prozessoren diverser Anbieter, wie Freescale, TI, Samsung oder NVidia, jedoch sehr unterschiedlich, adressieren die Anbieter doch jeweils ihre Kernmärkte. Insoweit sind die angebotenen Standards eine Kompromisslösung, da sie nicht alle Funktionen des Prozessors abbilden.

Ein weiteres Schlagwort verspricht für die Elektronikbranche riesige Zuwachsraten in nächster Zeit: Internet of Things (IoT). Die Idee dahinter ist, dass nahezu alle Geräte und Gegenstände miteinander kommunizieren. Man geht davon aus, dass heute erst ein Prozent der circa 1,5 Milliarden Geräte vernetzt sind, bis 2020 sollen es nach optimistischen Schätzungen 50 Milliarden Geräte sein. Über Sinn oder Unsinn lässt sich streiten, der Vorteil ist heute jedoch schon in vielen Bereichen sichtbar. So ist zum Beispiel vieles in der Medizintechnik – und hier vor allen Dingen der Bereich Homecare – ohne Kommunikation mit dem Arzt oder Krankenhaus kaum mehr vorstellbar. Ob jedoch eine Leuchtstoffröhre sich melden muss, wenn sie sich ihrem Lebensende nähert, ist eine andere Sinnfrage. Sicher ist jedoch, dass IoT in Zukunft Ressourcen und Umwelt schont, in einer Reihe von Anwendungen deutlich mehr Effizienz bringt und vieles weiterhin bezahlbar macht. Es ist also keine Frage, ob IoT kommt – nur wie schnell und in welchen Bereichen, das bleibt die Frage. In jedem Fall wird Embedded für eine große Zahl von Geräten der Kern für IoT sein, eigentlich kann man heute schon sagen, Embedded ist „IoT ready“.

Diese komplette Vernetzung wirft eine Frage auf, die bis heute in weiten Bereichen noch nicht so richtig wahrgenommen wird: die Daten- und Gerätesicherheit. Hier müssen Systeme in Zukunft gegen unerlaubte Zugriffe sicher gemacht werden. Die Erwartung an die Modulhersteller ist entsprechend groß, in Zukunft nicht nur Module, sondern ganze Teilsysteme zu liefern. Es kommen also rosige Zeiten auf den Embedded-Markt zu.

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