Warum ist Security für Embedded-Systeme essenziell? Sicherheit war lange Zeit kein primäres Designkriterium für Embedded-Systeme. Doch vermehrt stattfindende Angriffe zeigen immer wieder, dass ungeschützte Systeme leicht kompromittiert werden können. Die Hauptgründe für eine starke Security-Basis sind:
Schutz vor Angriffen: Eingebettete Systeme sind oft das Ziel von Hackern, die Schwachstellen in Firmware oder Kommunikation ausnutzen.
Einhaltung von Normen und Vorschriften: Regulierungen wie ISO 21434 für Automobilsicherheit oder IEC 62443 für industrielle Steuerungen fordern systematische Sicherheitsmaßnahmen.
Sicherstellung der funktionalen Integrität: Kritische Anwendungen müssen sicherstellen, dass sie erwartungsgemäß funktionieren und nicht durch Angriffe gestört werden.
Die Grundpfeiler der Security-Fundamente
Ein strukturiertes Sicherheitskonzept basiert auf mehreren wichtigen Aspekten:
1. Authentifizierung und Zugriffskontrolle– Ohne eine gesicherte Identitätsprüfung kann jedes System gefährdet sein. Häufige Probleme sind:
Verwendung von Standardpasswörtern
Fehlende Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)
Speicherung von Passwörtern im Klartext
2. Sichere Kommunikation – Unverschlüsselte oder schlecht implementierte Protokolle können Datenlecks verursachen. Sichere Kommunikationsprotokolle sollten:
Verschlüsselung nach aktuellen Standards nutzen
Authentifizierungsmechanismen für drahtlose Kommunikation bereitstellen
Schutz gegen Replay- und Man-in-the-Middle-Angriffe bieten
3. Bedrohungsanalyse und Risikomanagement (TARA) – Eine fundierte Bedrohungsbewertung (Threat Analysis and Risk Assessment, TARA) hilft, Sicherheitsrisiken zu identifizieren und Gegenmaßnahmen zu definieren:
Identifikation von Bedrohungsszenarien
Bewertung der Angriffspfade und Wahrscheinlichkeiten
Ableitung und Priorisierung von Sicherheitsmaßnahmen
Best Practices für Embedded-Security
Neben der Implementierung spezifischer Sicherheitsmaßnahmen ist es essenziell, bewährte Methoden anzuwenden:
Security by Design: Sicherheitsanforderungen von Anfang an in den Entwicklungsprozess integrieren.
Defense in Depth: Mehrere Sicherheitsschichten einbauen, um Angriffe zu erschweren.
Regelmäßige Sicherheitsupdates: Schwachstellen zeitnah durch Patches schließen.
Sicherer Code: Nutzung von Secure-Coding-Standards wie MISRA C:2012 Amendment 1 oder SEI CERT C++.
Fazit: Sicherheit ist ein Prozess, kein Zustand
Sicherheit in Embedded-Systemen ist keine einmalige Aufgabe, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Unternehmen müssen ihre Systeme regelmäßig evaluieren, aktualisieren und gegen neue Bedrohungen absichern. Mit einem strukturierten Ansatz und den richtigen Security-Fundamenten können Entwickler robuste und widerstandsfähige Systeme schaffen.
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