Smart Sensors Und es tut sich doch etwas


Wolfgang Heinz-Fischer, Leiter Marketing und Öffentlichkeitsarbeit TQ-Systems

18.10.2012

Gebäudetechnik als Treiber hin zu mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.

In vielen Bereichen lässt der Wille zu mehr Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zu wünschen übrig. Den Themen Smart Grid und Smart Meter wird zwar zunehmend mehr Raum eingeräumt, an der Umsetzung mangelt es jedoch noch sehr. Auch der echte Umstieg auf alternative Energien findet nicht in der Geschwindigkeit statt, wie es die Technologie ermöglichen würde. So ist das Thema Einspeisevergütung weiterhin ein Eiertanz und ganz zu schweigen von dem Windpark „Riffgat“ in der Nordsee, der anstatt Energie zu liefern, wertvolles Dieselöl verschwendet. Wie kann es passieren, dass bei der Planung schlicht und ergreifend die Stromleitungen vergessen wurden bzw. nicht rechtzeitig fertig gestellt wurden. Wehe dem der Böses denkt, dass die Energieversorger daran interessiert sind, ihren Atomstrom weiter zu vermarkten. Aber es gibt auch Lichtblicke im Bereich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. So ist es ab 2014 für neue Büro-, Bank-, Industrie-, Hotel- und öffentliche Gebäude vorgeschrieben, intelligente Gebäudeautomatisierung ein zu setzen. Dazu muss man wissen, dass circa 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs auf Gebäude entfallen. Und die Energiekosten machen circa 40 Prozent der Lebenszykluskosten eines Gebäudes aus. Man sieht hier also schnell, welches Einsparpotential bei Gebäuden denkbar ist. Dabei gehen Fachleute davon aus, dass bei bedarfsgerechter Bereitstellung von Energie in Zentralgewerken circa 5 Prozent Energie einzusparen sind - unter anderem auch unter Einbindung alternativer Energieerzeugung. Bei der Raumautomation sind bis zu 25 Prozent ein zu sparen und die Nutzung von einem Datendurchgängigen Energiemanagement ermöglicht eine Einsparung bis zu 10 Prozent. Das sind in Summe circa 40 Prozent, die an Energie bei Gebäuden einzusparen sind. Und Energieeinsparung heißt natürlich auch Kosteneinsparung, und bei dieser Größenordnung ist neben den Vorschriften ein erheblicher finanzieller Anreiz gegeben. Als Basis dient die EU Richtlinie 2012/27/EU, die dazu dienen soll, den Primär-Energieverbrauch zu verringern und dadurch die Treibhausgase zu reduzieren. Danach ist bei Neubauten und bei umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen in Zweckgebäuden ein Mindest-Energiemonitoring nach EN 15232 „Energieeffizienz von Gebäuden - Einfluss von Gebäudeautomation und Gebäudemanagement“ in Klasse A umzusetzen. Dabei ist bei allen Gewerken auf Energieeffizienz zu achten, so bei Heizen/Kühlen, Beleuchtung und Beschattung, aber auch bei Brandmeldetechnik, Zutrittskontrolle oder Videoüberwachung. Da heutige Gebäudenutzung mehr Flexibilität verlangt, um bei Mieterwechsel und/oder Änderung der Nutzungskonzepte durch unter anderem Verschieben von Wänden flexibel reagieren zu können, ist eine innovative und effektive Gebäudeautomatisierung notwendig. Diese muss sowohl die Steuerungslogik, Visualisierung, I/O-Anbindung, Datendurchgängigkeit von der Feld- bis zur Leitebene beinhalten und alle Daten automatisch kommunizieren.In aller Regel lassen sich diese Anforderungen mit herkömmlichen Automatisierungslösungen nicht realisieren. Aber alle großen Anbieter im Automatisierungsmarkt haben sicher ihre Hausaufgaben gemacht und bieten entsprechende Lösungen an. Ein großer Schritt in mehr Energieeffizienz und damit mehr Nachhaltigkeit ist damit auf dem Weg. Sicher wird es aber auch neue Anbieter in diesem Markt geben. So wird etwa die TQ-Gruppe in Zusammenarbeit mit nxtControl eine neue Geräteserie für den Gebäudeautomatisierungsmarkt vorstellen, um ihr großes Know-how auch diesem Marktsegment zur Verfügung zu stellen. Die Technik ist vorhanden, meist scheitert es jedoch an der schnellen Umsetzung. Bei der Gebäudeautomatisierung könnte es aber schneller gehen, die Voraussetzungen sind zumindest gegeben.

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