Aktuell gibt es für den Einsatz von Wasserstoff in der Industrie noch keine zuverlässigen Prüfnormen. Der Dichtungshersteller Frenzelit will trotzdem schon jetzt eine sichere Anwendung ermöglichen und stattet deshalb nachweislich geeignete Dichtungen ab sofort mit dem Logo „H2-approved“ aus. Die Konformität mit dem Gas weist das Unternehmen dabei in eigenen Tests nach.
Diese Prüfung beinhaltet zwei Aspekte: die Dichtheit und die Materialbeständigkeit. Herkömmliche Leckagetests mit Helium oder Stickstoff haben aufgrund der unterschiedlichen Molekülstruktur lediglich eine begrenzte Aussagekraft über die Dichtheit bei Wasserstoff. Aus diesem Grund hat Frenzelit einen Prüfstand erstellt, in dem explizit mit Wasserstoff getestet wird.
Dichtungen müssen hierbei über einen möglichst langen Zeitraum ihre Funktion bewahren. Frenzelit simuliert die Betriebsdauer, indem die Dichtung für einige Tage in Wasserstoff eingelegt und mit 3 bar Druck beaufschlagt wird. Nach dieser Zeit darf das Material weder Risse noch poröse Stellen aufweisen. Erst dann darf eine Dichtung das Logo „H2-approved“ tragen.
Nicht auf Spezifizierungen warten
„Wir können unseren Kunden die Gewissheit geben, dass unsere Dichtungen in Anwendungen mit Wasserstoff einwandfrei funktionieren“, sagt Dr. Anna Berger, Research and Development bei Frenzelit. „Diesen Nachweis konnten wir schon für viele unserer Materialien erbringen.“
Zudem ist „H2-approved by Frenzelit“ jetzt eine eigene Marke, mit der das Unternehmen Standards in der industriellen Nutzung von Wasserstoff setzen will. Da ein Logo allein dafür nicht ausreiche, wie Berger erklärt, liefere Frenzelit auch die entsprechenden Messnachweise. Hierin sieht Berger auch den großen Vorsprung: „Wir warten nicht, sondern füllen die Lücke, bis entsprechende Werkstoffspezifizierungen für Wasserstoff vorliegen.“