„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, sagt Steffan Black, Technologieexperte bei ZenShield. Wenn Sie sich schon einmal bei einem Online-Konto angemeldet haben, sind Sie mit dem allzu verbreiteten Kontrollkästchen „Angemeldet bleiben“ vertraut, das eine bequeme Einmalanmeldung verspricht. Aber verstehen Sie die Sicherheitsimplikationen, die mit der Nutzung dieser Funktion einhergehen? Lassen Sie uns dieses scheinbar harmlose kleine Kästchen genauer betrachten.
Das Kontrollkästchen „Angemeldet bleiben“: Bequem, aber riskant
Das Kontrollkästchen „Angemeldet bleiben“, das oft direkt neben der Passwortabfrage platziert ist, lockt uns mit der Bequemlichkeit eines Ein-Klick-Zugangs zu unseren Konten. Es speichert unsere Benutzernamen und manchmal sogar unsere Passwörter, sodass wir uns keine komplexen Anmeldedaten merken müssen. Doch hinter dieser Bequemlichkeit lauern verborgene Sicherheitsrisiken.
Laut Steffan Black von ZenShield: „Die Möglichkeit, schneller auf Ihre persönlichen, finanziellen oder sensiblen Informationen zuzugreifen, ist nicht unbedingt besser. Sicherheit muss Ihre oberste Priorität sein – denken Sie daran, Cyber-Angreifer schätzen Bequemlichkeit ebenso.“ Etwa 2.200 Cyberangriffe finden täglich statt, im Durchschnitt erfolgt alle 39 Sekunden ein Cyberangriff, so Astra.
Verständnis der Risiken
Die Nutzung des Kontrollkästchens „Angemeldet bleiben“ bringt für Nutzer mehrere Risiken mit sich, wie beispielsweise unbefugten Zugriff. Wenn Ihr Gerät in die falschen Hände gerät, muss der potenzielle Angreifer nur die mit einem Lesezeichen versehene Seite öffnen und voilà - sofortiger Zugriff auf Ihr Konto. Betrachten Sie dies als das digitale Äquivalent dazu, Ihre Schlüssel unter der Fußmatte zu lassen. Laut dem IBM Cyber Security Intelligence Index Report sind 95 Prozent der Cyber-Sicherheitsverletzungen auf menschliches Versagen zurückzuführen.
Ein weiterer Effekt der Nutzung des Kontrollkästchens „Angemeldet bleiben“ ist der Diebstahl von Cookies. Wenn Sie „Angemeldet bleiben“ auswählen, wird ein Cookie (ein kleines Stück Daten) auf Ihrem Gerät gespeichert, das Ihre Anmeldedaten enthält. Hacker könnten diese Cookies potenziell stehlen und sich so Zugang zu Ihrem Konto verschaffen.
„Die Nützlichkeit der Funktion „Angemeldet bleiben “ ist unbestreitbar, aber auf einem gemeinsam genutzten oder öffentlichen Computer ist sie gnadenlos“, warnt Steffan Black. Cybersicherheit geht über das persönliche Gerät hinaus. Jeder Computer oder jedes Gerät, auf dem diese Funktion genutzt wird, kann ein einfacher Einstiegspunkt für Cyber-Angreifer werden, wenn es unbeaufsichtigt bleibt.
Alternativen zu „Angemeldet bleiben“
Glücklicherweise gibt es sicherere Methoden, um das mühsame Eintippen von Anmeldedaten zu umgehen. Hier sind einige Empfehlungen von ZenShield:
Verwenden Sie einen Passwort-Manager: Diese verschlüsseln Ihre Passwörter und benötigen ein Master-Passwort, um auf alle anderen zuzugreifen.
Richten Sie die biometrische Authentifizierung ein: Wenn Ihr Gerät dies unterstützt, nutzen Sie Funktionen zur Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung, die schwerer zu fälschen sind.
Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Dies fügt eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzu und erfordert eine zweite Form der Verifizierung.
Sicherheit an erster Stelle
Um den Experten von ZenShield, Steffan Black, zu paraphrasieren: Einfachheit birgt Risiken in Bezug auf die Datensicherheit. Das Kontrollkästchen „Angemeldet bleiben“ mag wie eine Zeitersparnis erscheinen, aber bedenken Sie - die Kosten, die durch einen Datenverstoß entstehen, sind alles andere als bequem.
Sich die Zeit zu nehmen, Ihr Passwort einzugeben, oder sicherere Alternativen wie Passwort-Manager oder 2FA zu wählen, stellt eine starke Verteidigungslinie gegen lauernde Cyber-Bedrohungen sicher – schließlich, kann Bequemlichkeit jemals Ihren Seelenfrieden aufwiegen?