Grüne (Energie-)Führung Wie Tsubaki Kabelschlepp Nachhaltigkeit als Kernwert etabliert

Bewähren sich auch unter härtesten Bedingungen: Stahlketten von Tsubaki Kabelschlepp

Bild: Tsubaki Kabelschlepp
21.11.2023

Eine nachhaltige Unternehmensentwicklung kostet Zeit und Geld, erfordert Überlegungen und Diskussionen und manchmal auch die Abkehr von gewohnten Denkweisen. Das Unternehmen Tsubaki Kabelschlepp hat sich auf diesen Prozess eingelassen, dabei über den Tellerrand geschaut, an vielen Stellschrauben gedreht, Maßnahmen umgesetzt und nachhaltige Entwicklungen angestoßen. Heute durchdringt das Thema alle Firmenbereiche, beeinflusst Produktentwicklung, Materialauswahl und Serviceaktivitäten und ist fester Bestandteil der Unternehmenskultur.

Tsubaki Kabelschlepp verfolgt bei der Umsetzung seiner ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele einen ganzheitlichen Ansatz und nimmt dabei ökologische, ökonomische und soziale Aspekte gleichermaßen ins Visier. Denn gerade in Unternehmen ist es wichtig, alle Bereiche im Blick zu haben und in der Balance zu halten. Eine gesunde wirtschaftliche Situation ist genauso wichtig wie eine klare Strategie und Maßnahmen zur Senkung der Emissionen. Und nicht zuletzt ist das alles auch eine gesellschaftliche Aufgabe und Verantwortung. Nur wenn diese Zusammenhänge berücksichtigt werden, können Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam die Klimaneutralität 2045 oder früher erreichen.

Nachhaltigkeitsziele: A never ending (Success) Story

Unter Berücksichtigung dieser Werte und Ziele treibt das Unternehmen kontinuierlich Projekte voran, die nicht nur einen positiven Einfluss auf Energieverbrauch, Ressourcen und Umwelt haben, sondern auch die Arbeitsbedingungen und den Zusammenhalt der Mitarbeitenden verbessern. Mit Erfolg. So konnten die CO2-Emissionen bezogen auf Scope 1 und 2 bereits 2022 um 78,9 Prozent reduziert werden. 2023 wurde unter anderem durch die Verringerung des Gasverbrauchs um 70 Prozent eine weitere CO2-Ersparnis von 1.151 t generiert. Parallel ermittelt, misst und dokumentiert das Unternehmen seit 2022 Emissionen, die dem Scope 3 zugeordnet werden, inklusive Mitarbeiteremissionen durch Arbeitswege und einer Lieferkettenanalyse.

Inzwischen hat der Energieketten-Experte die Energieversorgung auf Grünstrom und Ökogas umgestellt, nutzt die Abwärme aus der Produktion zur Heizung der Verwaltung und hat ein Lastspitzenmanagement in der Fertigung etabliert. Parallel werden an allen Verbrauchern Energieeffizienzmessungen vorgenommen, die Ergebnisse analysiert und so kontinuierlich neue Einsparpotenziale gehoben.

Unterstützung und Motivation bei allen Klimabestrebungen erhält das Unternehmen auch durch die ehrgeizigen Ziele der japanischen Tsubakimoto Chain Group. Diese verfolgt die sogenannten SBTi Targets und hat den Ehrgeiz mit dieser Science Based Targets Initiative zu den Top-500-Unternehmen in der Welt zu gehören. Daraus ergeben sich auch für Tsubaki Kabelschlepp anspruchsvolle Vorgaben. So muss das Unternehmen in Scope 1 und 2 bis 2030 bezogen auf das Jahr 2021 42 Prozent CO2 einsparen und im Bereich von Scope 3 25 Prozent.

Um dies zu realisieren hat Tsubaki Kabelschlepp bereits eine Reihe weiterer Nachhaltigkeitsprojekte in der Pipeline, für die das Unternehmen allein im Jahr 2024 ein Investitionsvolumen von rund 400.000 Euro einplant. So will man unter anderem Teile der Firmenflotte auf E-Mobilität umstellen und parallel eine entsprechende PV-gespeiste Ladeinfrastruktur schaffen, welche auch den Mitarbeiteten zur Verfügung gestellt werden soll. Ferner wird der Einsatz von LED-Leuchtmitteln ebenso ausgebaut wie das Messpunkte-Netz zur Verbrauchserfassung. Parallel führt Kabelschlepp zurzeit in seiner Unternehmenszentrale in Wenden die Umweltnorm DIN ISO 14001 ein. In den kommenden Jahren sollen dann auch der Produktionsstandort Hünsborn sowie alle international produzierenden Töchter in die Gruppenbilanz mit einbezogen werden.

Auf dieser Basis will man sukzessive die CO2-Bilanz jedes einzelnen Produktes berechnen und optimieren, mit dem Ziel, am Ende Klimaneutralität zu erreichen. Denn der Kunde hat diesbezüglich inzwischen ganz klare Forderungen an seine Lieferanten. Und in diesem Sinne entwickelt sich das Unternehmen mit großem Engagement weiter – bezogen auf das Unternehmen, die Produkte sowie deren Einfluss auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit beim Kunden.

Was ein Frühstücksaufstrich über Kundengewohnheiten erzählt

Dass die Produktoptimierung in Richtung Nachhaltigkeit jedoch nicht nur ein Ziel, sondern auch eine hochkomplexe Herausforderung darstellt, zeigt das Beispiel eines bekannten Frühstücksaufstrichs. Als der Hersteller 2018 seine Rezeptur veränderte und gegenüber der Öffentlichkeit von „Feinjustierungen“ sprach, rechnete das Unternehmen nicht mit dem folgenden Shitstorm. Verbraucher bestanden damals auf die Rückkehr zur ursprünglichen Formulierung, die einen Prozentpunkt mehr Kakao und dafür 0,4 Prozentpunkte weniger Zucker enthielt, und drohten mit Boykott. Das zeigt, wie sensibel Änderungen an etablierten Produkten sind und dass diese gut durchdacht und offen kommuniziert werden müssen.

Wenn Tsubaki Kabelschlepp auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit seine Materialrezepturen anpasst, ist das Pflichtenheft entsprechend umfangreich. Ein Beispiel: Um Ressourcen zu schonen, setzt der Hersteller mechanisch recyceltes PA6 in seinen Produkten ein. Aktuell liegt dieser Anteil bei 35 Prozent, Tendenz steigend. Die Voraussetzung: Die nachhaltig produzierte Energieführungskette muss in punkto Qualität, mechanischer Belastbarkeit, Aussehen, Recyclingfähigkeit und Verarbeitbarkeit einer Kette aus Neu-Material entsprechen. „Um dies sicherzustellen, folgen auf jegliche Änderung der Materialzusammensetzung umfangreiche Testprozeduren“, erklärt Peter Sebastian Pütz, Vice President Marketing & Innovation bei Tsubaki Kabelschlepp. „Der Aufwand dafür entspricht dem bei der Neuproduktentwicklung, denn bei Verfahrwegen von mehr als 700 Metern können wir uns kein Risiko erlauben.“

Neben der Erprobung neuer Materialien verbessert der Hersteller die Nachhaltigkeit seiner Energieführungsketten auch durch konstruktive Maßnahmen. Hier erweist sich der Einsatz von Rollen als gute Idee, da diese im Vergleich zum Gleitprozess der Kette die notwendige Antriebsenergie um bis zu 75 Prozent reduzieren können. Ebenfalls verringern sich Abrieb (Mikroplastik) und Verschleiß, was wiederum der Lebensdauer der Produkte zugutekommt. „Dieses Prinzip wollen wir auf künftige Serien übertragen“, berichtet Pütz. „Wir entwickeln dafür aktuell eine eigene Rolle sowie eine integrierte Rollendämpfung. Es zeichnet sich aber bereits ab, dass unsere Kunden mit Hilfe dieser Innovation nicht nur Energie sparen werden, sondern auch ihre Geräuschemissionen um rund die Hälfte reduzieren können.“

Nachhaltige Materialien: Warum es manchmal keine (einfache) Alternative gibt

Wie schwierig es ist, für etablierte Kunststoffprodukte einen nachhaltigen Ersatz zu finden, lässt sich am Beispiel des Lego-Steins verdeutlichen. Im September 2023 berichtete der Hersteller in der Financial Times über seine bislang vergeblichen Bemühungen, den rohölbasierten Kunststoff ABS durch ein nachhaltiges Material zu ersetzen. Das Versprechen, bis 2030 „grüne“ Bausteine zu produzieren hat das Unternehmen bereits 2020 abgegeben und seitdem eine dreistellige Millionensumme in entsprechende Forschung investiert.

„Was sich für den Außenstehenden einfach anhört, ist für den Hersteller oft schwieriger als gedacht“, erklärt Pütz. „Auch wir forschen bereits seit längerer Zeit zum Thema umweltfreundliche Materialien und sind dabei mit verschiedensten Hindernissen konfrontiert worden.“ Die Schwierigkeit und Komplexität dieses Prozesses verdeutlicht bereits die lange Liste notwendiger Eigenschaften einer Energieführungskette, die von Abriebfestigkeit bis Wiederverwertbarkeit reicht. Auf der anderen Seite sind die benötigten Materialmengen vergleichsweise gering, so dass die Zulieferprodukte entweder mangels Forschung und Entwicklung nicht vorhanden oder aber unerschwinglich sind.

Biobasierte Kunststoffe auf Zuckerrohr- oder Rizinus-Basis scheiterten in den Versuchslaboren von Tsubaki Kabelschlepp am hohen Verschleiß und mangelnder Festigkeit. Darüber hinaus schätzt man den großen Flächenbedarf für die Produktion und den sehr hohen Preis kritisch ein. Auch das sogenannte Ocean-Plastik schied aufgrund ungenügender mechanischer Eigenschaften, hoher Kosten und intransparenter Herkunft aus. Als eine weitere Rohstoffquelle sondiert Tsubaki Kabelschlepp die Verwendung chemisch recycelter Polymere aus der Kreislaufwirtschaft. Jedoch ist hier die Verfügbarkeit derzeit noch eingeschränkt oder gar nicht gegeben.

„Bislang haben wir noch keine optimale Lösung für einen neuen nachhaltigen Werkstoff gefunden, aber ebenso wie die Lego-Gruppe haben auch wir die Suche noch lange nicht aufgegeben“, zieht Pütz Bilanz. „Parallel sondieren wir aber auch alternative Herangehensweisen, wie die oben beschriebene Nutzung von mechanischen Rezyklaten oder die Optimierung der Produktlebensdauer flankiert von einem ausgefeilten Instandhaltungs-, Reparatur- und Servicekonzept.“

Service im Fokus oder wie die Lebensdauer die Nachhaltigkeit bestimmt

Produkte mit langer Lebensdauer liegen in der DNA des Unternehmens. So tun die Stahlketten des Herstellers gut und gerne ein halbes Jahrhundert ihren Dienst und lassen sich am Ende zu 100 Prozent wiederverwerten. An diese Zahlen kommen Kunststoff- oder Hybridketten nicht heran, aber es gibt noch deutlich Luft nach oben und das Unternehmen will diesen Spielraum so weit wie möglich ausschöpfen.

„Das nachhaltigste Produkt ist das, was am längsten hält“, konstatiert Pütz. „Entsprechend gehen bei uns Service und Kundenbetreuung weit über den Produktvertrieb hinaus. Unser Service-Team kümmert sich proaktiv um alle Produkte aus unserem Sortiment – Energieführungssysteme, Förderer und Schutzsysteme.“ Das alles geschieht im Rahmen der globalen „ProService“-Initiative der TSUBAKI-Gruppe. Diese steht für ein nachhaltiges, weltweit einheitliches Service-Konzept, welches die sechs Module Installationsunterstützung, Wartungsschulung, Vor-Ort-Inspektion, Analyse, Leistungsüberwachung und Optimierung umfasst und dabei einheitliche Qualitätsstandards garantiert.

Der Anwender profitiert nicht nur von globaler Flexibilität und maßgeschneiderter Service-Unterstützung durch die Kabelschlepp-Produktexperten, sondern erhält darüber hinaus Engineering, Produkt, Service aus einer Hand, direkten Zugang zu den benötigten Ersatzteilen sowie Systemgewährleistung. „Wir reduzieren den Ressourcen-Verbrauch, indem wir die Lebensdauer unserer Produkte steigern“, resümiert Pütz. „Auf der anderen Seite generieren wir auf diese Weise zusätzliche Marktanteile, weil der Faktor Langlebigkeit für viele Kunden inzwischen ein Auswahlkriterium ist. Und je höher die Auflagen in punkto CO2-Reduktion und Ressourcenverbrauch werden, desto größer wird das allgemeine Interesse an langlebigen Produkten und deren Instandhaltung. Dieser Markt wächst also, und entsprechend wird der Anwender unsere Produkte und Services nachfragen.“

Bildergalerie

  • Tsubaki Kabelschlepp verbessert die Nachhaltigkeit seiner Energieführungsketten auch durch konstruktive Maßnahmen, wie zum Beispiel durch den Einsatz von Rollen

    Tsubaki Kabelschlepp verbessert die Nachhaltigkeit seiner Energieführungsketten auch durch konstruktive Maßnahmen, wie zum Beispiel durch den Einsatz von Rollen

    Bild: Tsubaki Kabelschlepp

  • Stahlketten von Tsubaki Kabelschlepp verrichten gut und gerne bis zu einem halben Jahrhundert ihren Dienst und lassen sich am Ende zu 100 Prozent wiederverwerten

    Stahlketten von Tsubaki Kabelschlepp verrichten gut und gerne bis zu einem halben Jahrhundert ihren Dienst und lassen sich am Ende zu 100 Prozent wiederverwerten

    Bild: Tsubaki Kabelschlepp

  • Auf jegliche Änderungen in der Materialzusammensetzung der Energieketten folgen umfangreiche Testprozeduren.

    Auf jegliche Änderungen in der Materialzusammensetzung der Energieketten folgen umfangreiche Testprozeduren.

    Bild: Tsubaki Kabelschlepp

  • Der Anwender profitiert nicht nur von globaler Flexibilität und maßgeschneiderter Service-Unterstützung durch die Kabelschlepp-Produktexperten, sondern erhält darüber hinaus Engineering, Produkt, Service aus einer Hand, direkten Zugang zu den benötigten Ersatzteilen sowie Systemgewährleistung.

    Der Anwender profitiert nicht nur von globaler Flexibilität und maßgeschneiderter Service-Unterstützung durch die Kabelschlepp-Produktexperten, sondern erhält darüber hinaus Engineering, Produkt, Service aus einer Hand, direkten Zugang zu den benötigten Ersatzteilen sowie Systemgewährleistung.

    Bild: Tsubaki Kabelschlepp

  • Peter Sebastian Pütz, Vice President Marketing & Innovation, Tsubaki Kabelschlepp

    Peter Sebastian Pütz, Vice President Marketing & Innovation, Tsubaki Kabelschlepp

    Bild: Tsubaki Kabelschlepp

  • Frank Springer, Vice President Marketing & Innovation und Nachhaltigkeitsbeauftragter, Tsubaki Kabelschlepp

    Frank Springer, Vice President Marketing & Innovation und Nachhaltigkeitsbeauftragter, Tsubaki Kabelschlepp

    Bild: Tsubaki Kabelschlepp

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel