Wer in der Post-Brockhaus-Ära nach einer Begriffsdefinition sucht, bemüht normalerweise Wikipedia. Das Onlinelexikon beschreibt das Internet der Dinge als die Tatsache, dass „der (Personal-)Computer zunehmend als Gerät verschwindet und durch ‘intelligente Gegenstände‘ ersetzt wird“. Außerdem, so heißt es an gleicher Stelle weiter, sollen die „die immer kleineren eingebetteten Computer […] Menschen unterstützen, ohne abzulenken oder überhaupt aufzufallen“. Eine Definition, die in vielen Bereichen sicher nicht treffend ist. So wird zum Beispiel eine Smart Watch ihrem Träger sicher auffallen und ihn gelegentlich auch von anderem ablenken. In der Produktion wird das Internet of Things weniger Computer als vielmehr zentrale Steuerungen obsolet werden lassen. Die Einsicht drängt sich auf, dass das IoT nicht so einfach zu greifen ist, wie zum Beispiel ein Apfel (verhältnismäßig simpel definiert als Kernobstgewächs aus der Familie der Rosengewächse).
Vernetzt und dezentral
Dennoch gibt es bestimmte Übereinstimmungen zwischen allen Sichtweisen auf das Thema: Wer IoT sagt, meint logischerweise immer Vernetzung. In den allermeisten Fällen ist Vernetzung via IP gemeint. Die wiederum führt grundsätzlich zu Dezentralisierung – also zu weniger zentraler Intelligenz beziehungsweise zentralisierter Kommunikation und intelligenteren, verteilten „Dingen“, die auch direkt, also dezentral, miteinander kommunizieren. Denkt man sich das IoT als Straßennetz oder Verwaltungsstruktur, ist es also eher Deutschland als Frankreich.
Mit und ohne Wolke
Die Netze des IoT lassen sich im Übrigen häufig gut mit Cloud-Diensten verknüpfen und profitieren nicht selten stark von diesen. Deckungsgleich sind die Begriffe nicht, auch wenn viele der Versuchung erliegen, die beiden Buzzwords in einen Topf zu werfen.
Auf den folgenden Seiten finden Sie Artikel, die konkreter auf die diversen Möglichkeiten des IoT für die Industrie eingehen. Sie werden merken, welche vielfältigen Anwendungsgebiete in diesem Bereich zu finden sind.