Neue Platten in alten Mauern: Anfang Juni wurde im Kloster Eberbach in Eltville am Rhein der neue Plattenwärmetauscher Diabon S15 vorgestellt. Er entstand in Zusammenarbeit von SGL Carbon und Alfa Laval. Seit Oktober 2011 wurde an der Idee getüftelt: Der neue Übertrager sollte größer sein, modular erweiterbar und eine höhere Durchsatzrate aufweisen. Bereits ein Jahr später gab es zwei Bestellungen für das neue Produkt, das sich zu diesem Zeitpunkt gerade erst in der Testphase befand. Anfang Juni wurde es dann schließlich von Christoph Koch, Project Manager bei SGL, und Frank Lehnhoff, Senior Application Manager bei Alfa Laval, enthüllt. Der Übertrager wurde speziell für das Handling von stark korrosiven Fluiden konzipiert. Um diesen zu trotzen, wurde dichter, kunstharzgetränkter Graphit verwendet, der eine feine, gleichmäßig verteilte Porenstruktur aufweist. Der Diabon-Graphit ist chemisch sehr beständig und belastbar und leitet hervorragend. Einsetzen kann man ihn bei korrosiven Medien bis 200 °C. Typische Prozessfluide des Diabon S15 sind etwa Salzsäure, Flusssäure oder Mischsäurebeizen.
Im Inneren des Diabon S15 sorgt eine Kombination aus hoher Turbulenz und Gegenstrom für hohe Wärmerückgewinnung, was Energie spart. Die Turbulenzen entstehen dadurch, dass zwei Medien durch Kanäle mit gewellten Platten fließen. Die Wärmeübertragung zwischen den Medien wird dadurch deutlich verbessert. Das Gegenstromprinzip ermöglicht starke Temperaturannäherungen bzw. sogar -überschneidungen (Kreuztemperaturen) und unterscheidet sich damit deutlich von Block- und Rohrbündelwärmeübertragern. Zudem wurde die Anströmung um 15 Prozent gleichmäßiger gemacht, ebenso wurde der Druckverlust um 5 bis 10 Prozent gemindert.
Die im Vergleich zu anderen Wärmetauschertypen viel längere Platte ermöglicht, dass durch ihre thermische Länge mehr Wärme rückgewonnen werden kann. Diese hohe Effizienz bedeutet in vielen Fällen eine kurze Amortisationszeit. Zudem sollen mit dem neuen Gerät Wartungs-, Reinigungs- und Servicebedarf reduziert werden. Ein spezielles Plattenmuster sorgt für verbesserte Turbulenzen, was weniger Verschmutzung nach sich zieht. Die Platten sind außerdem leichter zugänglich; bei Bedarf kann man sie per Hochdruckreiniger oder mit einem automatisierten CIP-System säubern. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Apparat einfach und flexibel an geänderte Prozessbedingungen angepasst werden kann, indem man Platten entnimmt oder hinzufügt.